Wirtschaft

"Zu viele Mobilfunkanbieter" Telekom-Chef: Europa muss von USA lernen

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Die Deutsche Telekom bläst in den USA zum Angriff.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Fusion der US-Tochter mit dem Rivalen Sprint rückt in greifbare Nähe. Bis April könnte der Zusammenschluss über die Bühne gehen. Der neue Anbieter will den dortigen Platzhirschen AT&T und Verizon die Stirn bieten. Im Interview mit RTL und ntv fordert Telekom-Chef Höttges eine Konsolidierung des Marktes.

Der europäische Mobilfunkmarkt hat nach Ansicht von Telekom-Chef Tim Höttges zu viele Anbieter und braucht eine Konsolidierung. Europa müsse sich ein Beispiel an den USA nehmen, wo es künftig - nach der genehmigten Fusion von T-Mobile US und Sprint - drei Mobilfunkanbieter gibt.

"In Europa haben wir 110 Mobilfunkanbieter, und da zähl ich die Telekom nur einmal, obwohl wir in zwölf Märkten vertreten sind", sagte Höttges im Interview mit RTL und ntv. Der Markt müsse sich gesundschrumpfen, damit Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben. "Wir brauchen eine andere Herangehensweise: Dass es nicht nur gut ist, dass Kunden niedrige Preise haben, sondern auch, dass die Unternehmen kraftvoll investieren können."

Zudem fordert Höttges von der Politik Klarheit, ob Technik des chinesischen Konzerns Huawei für den 5G-Ausbau verwendet werden darf. "Wir bauen Masten, wir haben die Genehmigungsverfahren schon laufen. Aber es wäre gut für die Investitionssicherheit, wenn wir jetzt wüssten, wie die Bundesregierung die zukünftige Strategie wählt", sagte der Telekom-Chef. Die Beteiligung von Huawei an der 5G-Technik ist umstritten. Kritiker fürchten, dass der Technikkonzern für China spionieren könne.

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Der Ausbruch der Coronavirus-Epidemie in China mit den entsprechenden Werksschließungen auch bei Telekomausrüstern ist für die Deutsche Telekom aktuell derweil noch kein Thema. Angesichts des Coronavirus habe das Unternehmen aber den Schutz seiner Mitarbeiter erhöht und Videokonferenzen massiv ausgedehnt.

"Wir stellen es jedem Mitarbeiter frei, ob er reisen möchte oder nicht." Die Mitarbeiter in Wuhan, der chinesischen Region, die besonders vom Virus betroffen ist, würden speziell betreut. "Wir haben zum Beispiel Atemmasken zu ihnen gebracht, die in Wuhan nicht mehr verfügbar waren." Laut Höttges hat die Telekom rund 50 Mitarbeiter in der Region "und soweit wir wissen, geht es allen gut."

Quelle: ntv.de, jki

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