Wirtschaft

Aktie schmiert ab Tesla gibt auch den Huthi Schuld am Absatzminus

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Trotz sinkender Verkaufszahlen ist Tesla die Nummer 1 der E-Auto-Hersteller.

Trotz sinkender Verkaufszahlen ist Tesla die Nummer 1 der E-Auto-Hersteller.

(Foto: AP)

Die aktuellen Verkaufszahlen von Tesla sind schlecht. Der Konzern führt das Ergebnis auch auf Linksextreme in Deutschland und Huthi-Rebellen im Jemen zurück. Die Aktien geraten unter Druck. 

Die Nachricht schlug ein wie ein kleines Beben: Der amerikanische E-Autopionier Tesla hat von Januar bis März lediglich 386.810 Fahrzeuge ausgeliefert. Das waren deutlich weniger, als von Analysten prognostiziert: Sie waren von rund 60.000 Fahrzeugen mehr ausgegangen.

Tesla Motors (USD)
Tesla Motors (USD) 350,81

Die Börsenreaktion auf die Meldung folgte prompt: Der Aktienkurs des Unternehmens von Elon Musk fiel um mehr als sechs Prozent, nachdem die Zahlen bekannt gegeben wurden. Heute hat er um weitere 1,6 Prozent nachgegeben. Warum hatte die Meldung so heftige Auswirkungen? Das Absatztief ist historisch.

Erstmals seit vier Jahren verkaufte der US-Autobauer im Vergleich zum Vorjahresquartal weniger Fahrzeuge. Im ersten Quartal 2023 konnte Tesla noch etwa 423.000 Fahrzeuge ausliefern.

Tesla nannte vor allem externe Gründe für den Nachfrageeinbruch: Aufgrund der Überarbeitung des Limousinenmodells "Model 3" seien Anpassungen der Produktionsprozesse im kalifornischen Werk in Fremont (USA) erforderlich gewesen. Dies habe den Absatz grundlegend gehemmt.

Ebenfalls seien die Attacken der Huthi auf Schiffstransporte im Roten Meer Grund für Lieferverzögerungen. Dies habe zu einer zweiwöchigen Produktionspause im deutschen Tesla-Werk in Grünheide geführt – so wie auch der linksextreme Brandanschlag auf die Stromversorgung der Fabrik, der die Produktion ebenfalls tagelang lahmlegte.

Vision aus, Realität an

Neben den externen Gründen gibt es aber auch einen schwerwiegenden internen Grund: Der Lack ist ab. Tesla ist von einem revolutionären Vorreiter zu einem gewöhnlichen Unternehmen geworden, CEO Elon Musk von einem strahlenden Pionier zu einem strauchelnden Geschäftsführer. Branchenkenner Dan Yves vom Risikokapitalgeber Wedbush Securities beschreibt die aktuelle Entwicklung sogar als „Zugunglück“, Tesla sei „bei voller Fahrt gegen eine Ziegelstein-Mauer geknallt“.

Die Aussichten sind ebenfalls weniger rosig als in vergangenen Zeiten mit stürmischen Wachstumsraten. Musk hat die Erwartungen für dieses Jahr bereits gedämpft. Der Effekt von Preissenkungen und Rabatten hat schon nachgelassen. Hinzu kommt, dass neue Modelle von Tesla auf sich warten lassen.

Immerhin: Den Gegenwind bekommt auch die Konkurrenz zu spüren. Der chinesische Autobauer BYD musste seine erst Ende 2023 errungene Krone als weltgrößter E-Autohersteller wieder abgeben. Tesla ist wieder die Nummer eins – trotz sinkender Verkaufszahlen.

Dieser Text erschien zuerst bei capital.de

Quelle: ntv.de

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