Mehr als zehn Prozent günstiger Tesla verramscht Modelle 3 und Y in China
06.01.2023, 08:50 Uhr
Ein Tesla kostet in China inzwischen nur noch rund 31.900 Euro.
(Foto: REUTERS)
Der US-amerikanische Autobauer Tesla kämpft mit der sinkenden Nachfrage auf dem wichtigen chinesischen Automarkt - und senkt deshalb nun noch einmal die Preise. Auch die heimische Konkurrenz macht dem Konzern zu schaffen. Die Aktie gerät zunehmend unter Druck.
Der US-Elektroautobauer Tesla hat im wichtigen Markt China aufgrund von Verkaufsproblemen seine Preise erneut gesenkt. Für das Model 3 und das Model Y verlangen die Amerikaner in der Volksrepublik nun mehr als zehn Prozent weniger als zuletzt, wie das Unternehmen auf seiner Webseite ankündigte. Es ist die zweite Preissenkung nach dem Herbst vergangenen Jahres.
Tesla muss sich in China zunehmend starker heimischer Konkurrenz von Anbietern wie BYD, Xpeng oder Nio erwehren. Vor dem Jahreswechsel hatte in China auch Mercedes-Benz für seine Luxuskarosse EQS, die vollelektrische Version des Flaggschiffs S-Klasse, und für das elektrische EQE-Modell die Preise senken müssen. Auch in Japan senkte Tesla nun die Preise.
Im Dezember war der Absatz der in China hergestellten Teslas um 44 Prozent auf 55.796 Fahrzeuge eingebrochen - ein Fünfmonatstief. Nach der jüngsten Preissenkung kostet das Model Y jetzt in China 229.900 Yuan (rund 31.900 Euro) nach zuvor 265.900 Yuan. Die Tesla-Aktie war zuletzt wegen schwächer ausgefallener weltweiter Auslieferungszahlen unter Druck geraten.
Tesla bleibt wertvollste Marke
Im vergangenen Jahr hatte das Papier zwei Drittel seines Wertes eingebüßt - unter anderem weil Tesla-Chef Elon Musk im Milliardenvolumen Aktien für die Übernahme von Twitter auf den Markt werfen musste. Nach wie vor wird Tesla derzeit am Aktienmarkt aber mit knapp 350 Milliarden US-Dollar bewertet - deutlich mehr als Volkswagen (umgerechnet 77 Milliarden Dollar), BMW (61 Milliarden Dollar) und Mercedes-Benz (75 Milliarden Dollar) zusammen auf die Waage bringen.
Skeptische Analysten wie Bernstein-Experte Toni Sacconaghi schätzen, dass Tesla mit der härteren Konkurrenz auf seinen Märkten Probleme mit der Nachfrage und der Auslastung seiner Fabriken bekommen könnte. Die größten Märkte für das Unternehmen sind nach wie vor China und die USA, das europäische Werk in Grünheide bei Berlin fährt derzeit die Produktion hoch.
Quelle: ntv.de, jug/dpa/rts