Günstig statt nachhaltig Textilhandel: Kunden kaufen lieber billig
25.12.2019, 08:38 Uhr
Fast-Fashion-Anbieter konnten in den vergangenen Jahren stark profitieren.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nachhaltigkeit ist im Trend - doch mehr kosten dürfe sie nicht, beklagt der Handelsverband Textil. Fast-Fashion-Anbieter seien zwar verschrien, aber beliebter denn je. Denn nicht jeder könne es sich leisten, teuer und nachhaltig einzukaufen.
Nachhaltigkeit ist in Deutschland ein großes Thema - aber nicht überall. Beim Kauf von Textilien spiegele sich das gewachsene Bewusstsein in diesem Bereich "bislang nur eingeschränkt wider", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Textil (BTE), Rolf Pangels. "Nachhaltigkeit wird gerne gesehen, aber es darf nichts kosten."
Pangels betonte, das Thema sei im Modebereich "immer noch ein zartes Pflänzchen". Es gebe natürlich Kunden, denen Nachhaltigkeit beim Kauf von Bekleidung wichtig sei, doch vielen anderen sei das Thema noch relativ egal. Das zeige schon die positive Entwicklung der preisgünstigen Fast-Fashion-Anbieter in den vergangenen Jahren.
Allerdings betonte Pangels auch: "Wer sagt, jeder muss jetzt nachhaltig und teuer einkaufen, macht es sich zu einfach. Es gibt schließlich Millionen Leute, die auf jeden Euro achten müssen." 2019 war nach Einschätzung des Branchenkenners kein schlechtes Jahr für den Modehandel. Auch für 2020 hofft die Branche nach seinen Worten auf ein leichtes Umsatzplus. "Zwar haben sich die Konjunkturaussichten etwas eingetrübt. Aber das schlägt bisher noch nicht wirklich auf die Konsumlust durch", meinte er.
Quelle: ntv.de, can/ dpa