Wirtschaft

"Eine gute Sache" Top-Ökonom rechnet mit neuem Aktien-Crash

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Die weltweiten Aktienmärkte hätten sich von der Realwirtschaft völlig entkoppelt, stellt DIW-Chef Marcel Fratzscher fest. Der Ökonom rechnet deshalb mit einem Rücksetzer von bis zu 40 Prozent. "Wir brauchen eine Korrektur", sagt er im ntv Wirtschafts-Talk "Wie sicher ist unser Geld?".

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, geht davon aus, dass die Börsen noch tiefer in den Keller rauschen. "Wir brauchen eine Korrektur der Aktienmärkte um 30 oder 40 Prozent. Das erwarte ich auch für die nächsten zwei Jahre", sagt der Ökonom im ntv Wirtschafts-Talk "Wie sicher ist unser Geld?".

Die weltweiten Aktienmärkte hätten sich von der Realwirtschaft völlig entkoppelt. "Ich halte eine Korrektur für eine gute Sache", so Fratzscher weiter. Für die deutsche Wirtschaft stellten die von ihm erwarteten Kursverluste kein Problem dar: "Für die Realwirtschaft bedeutet das erst mal gar nichts", so der DIW-Chef.

Die Aktienmärkte stehen angesichts der von der US-Notenbank Fed eingeleiteten Zinswende unter Druck. Derzeit wird allgemein erwartet, dass im März die erste Zinserhöhung erfolgt. Steigende Zinsen machen Aktien im Vergleich zu anderen Anlageklassen unattraktiver. Außerdem trocknet eine straffere Geldpolitik Liquidität im Markt aus.

Der Dax hat in diesem Jahr bisher 3,8 Prozent eingebüßt. Die US-Börsen hat es stärker getroffen: Für den Standard-Index S&P 500 ging es mehr als 7 Prozent nach unten, für den Technologie-Index Nasdaq 100 sogar mehr als 12 Prozent. Zur Einordnung: Seit Anfang 2019 hat der Dax um knapp 50 Prozent zugelegt, der S&P 500 fast 80 Prozent. Der Nasdaq 100 stieg in den drei Jahren sogar um mehr als 130 Prozent.

Der Wirtschafts-Talk "Wie sicher ist unser Geld?" wird heute um 23:15 auf ntv ausgestrahlt und ist auch im Stream bei RTL+ zu sehen.

Quelle: ntv.de, jga

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