Wirtschaft

Nach Wirbel ums Schlechtreden Trump will starken Dollar sehen

"Der Dollar wird stärker und stärker und am Ende möchte ich einen starken Dollar sehen", sagt Trump.

"Der Dollar wird stärker und stärker und am Ende möchte ich einen starken Dollar sehen", sagt Trump.

(Foto: REUTERS)

Der Finanzminister der USA irritiert mit der Aussage, ein schwacher Dollar sei gut. Mnuchins Worte seien falsch interpretiert worden, versichert US-Präsident Trump in Davos. Seine Regierung strebe einen stärkeren Wechselkurs an.

US-Präsident Donald Trump hat unterstrichen, dass er sich einen "starken Dollar" wünsche. Der Wert der US-Währung solle auf dem wirtschaftlichen Zustand des Landes basieren, sagte Trump in einem am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos geführten Interview mit dem US-Fernsehsender CNBC. Da sich die US-Wirtschaft gut entwickele, werde der Dollar "stärker und stärker werden, und letztlich möchte ich einen starken Dollar sehen".

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,19

Trump rückte damit Äußerungen seines Finanzministers Steven Mnuchin zurecht, die in Davos für Wirbel gesorgt hatten und den Dollarkurs weiter hatten absacken lassen. Die Äußerungen seien "aus dem Kontext gerissen" worden, erklärte Trump.

Mnuchin hatte bei dem Treffen von Staaten- und Wirtschaftslenkern in der Schweiz gesagt: "Offensichtlich ist ein schwächerer Dollar gut für uns." Ein schwächerer Dollar sei "gut, weil dies mit Handel und Chancen zu tun hat". Damit bezog sich Mnuchin darauf, dass bei einem sinkenden Dollarkurs die US-Produkte auf dem Weltmarkt billiger werden. Seine Äußerungen wurden als mögliche Abkehr von der traditionellen US-Regierungspraxis gedeutet, die eigene Währung nicht schlechtzureden.

Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos wurde Kritik an der Dollarschwäche geäußert. Italiens Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan erklärte, es sei besonders besorgniserregend, wenn die USA den Kurs des Dollar zu sehr herunterredeten. Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire forderte, Währungen sollten die wirkliche Stärke einer Volkswirtschaft widerspiegeln. Dies sei die Position der sieben führenden Industrienationen (G7) und er hoffe, dies gelte auch weiterhin, sagte Le Maire mit Blick auf die Dollarschwäche.

Dollar legt zu

Erstmals seit drei Jahren erreichte der Euro an diesem Donnerstag zeitweise wieder einen Wert von 1,25 Dollar. Nach Trumps Bekenntnis legte der Dollar aber wieder gegenüber dem Euro zu, der Umtauschwert des Euro rutschte unter die 1,24-Dollar-Marke. Ein schwacher Dollar kann sich positiv auf die Exporte und den Handel auswirken, eine der Kern-Forderungen der Trump-Administration.

Trump will am Freitag in einer Rede in Davos seinen unter dem Motto "Amerika zuerst" stehenden Kurs verteidigen. Seine Regierung hatte in dieser Woche hohe Zölle auf Solarmodule und Waschmaschinen verhängt, was sich gegen Importeure aus China und Südkorea richtete, sowie auch auf spanische Oliven. Neben Mnuchins Äußerungen zum Dollar sorgten auch die neuen Zölle für Unruhe in Davos. Das Forum ist traditionell eine Bastion der Befürworter des freien Welthandels.

Quelle: ntv.de, hul/AFP/rts

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