Wirtschaft

60 Milliarden Dollar monatlich US-Notenbank kündigt neue Anleihekäufe an

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Kein neues QE-Programm? Die US-Notenbank will angeblich nicht die Wirtschaft stützen, sondern Liquiditätsengpässe vermeiden.

(Foto: picture alliance/dpa)

Erstmals seit über zehn Jahren pumpen die Währungshüter in Washington wieder Milliardenbeträge in den Geldmarkt. Die Anleihekäufe sollen mindestens bis ins zweite Quartal 2020 andauern. Dass es sich um eine quantitative Lockerung wie in der Finanzkrise handelt, weisen sie klar zurück.

Die US-Notenbank will ab kommender Woche Staatsschuldtitel mit kurzer Laufzeit (sogenannte Treasury Bills, kurz: T-Bills) kaufen. Die Währungshüter wollen damit den Druck auf den Geldmarkt verringern und dem Finanzsystem ausreichend Mittel zur Verfügung stellen.

Zunächst sollen T-Bills für rund 60 Milliarden Dollar pro Monat erworben werden. In der offiziellen Erklärung der Notenbank-Führung kommt die Summe nicht vor, die Federal Reserve von New York, die solche Maßnahmen umsetzt, teilte sie aber über Twitter mit.

 

Die Anleihekäufe beginnen am Dienstag und dauern laut offizieller Erklärung bis ins zweite Quartal des kommenden Jahres an. Die Maßnahmen seien lediglich "technische" Anpassungen und keine Änderung der geldpolitischen Ausrichtung, heißt es in der offiziellen Fed-Stellungnahme. Ziel sei es, den Zinssatz für Tagesgeld in der gewünschten Spanne zu halten - und nicht, die Wirtschaft anzukurbeln.

  Fed-Chef Jerome Powell hatte die Entscheidung bereits zu Wochenbeginn signalisiert. Er legte dabei Wert darauf zu betonen, dass diese Maßnahme kein weiteres Programm der quantitativen Lockerung (QE) sei - was unter Ökonomen indes umstritten ist. In der Finanzkrise hatten die Notenbanken zu diesem unkonventionellen Mittel gegriffen, um die Geldmenge zu erhöhen und damit das Wirtschaftswachstum zu stützen.

Der Offenmarktausschuss der Fed hatte die negativen Entwicklungen auf dem Geldmarkt am 4. Oktober diskutiert. Die Vertreter stimmten den nun verkündeten Ankaufplänen dabei einstimmig zu. Um dem Geldmarkt zusätzliche Liquidität zur Verfügung zu stellen, sollen die laufenden sogenannten Übernachtgeschäfte (Repo-Geschäfte) bis mindestens Januar fortgeführt werden.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ/dpa

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