Wirtschaft

AOK-Fehlzeiten-Report Unzufriedene Arbeitnehmer sind öfter krank

Der Krankenstand stieg 2015 von 5,2 auf 5,3 Prozent.

Der Krankenstand stieg 2015 von 5,2 auf 5,3 Prozent.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mitarbeiter, die sich im Job nicht wertgeschätzt oder zu wenig entlohnt fühlen, führen ihre Beschwerden doppelt so häufig auf die Arbeit zurück. Beschäftigte wünschen sich vor allem mehr Loyalität und Lob von ihrem Arbeitgeber, deckt eine Umfrage der AOK auf.

Unzufriedenheit mit Vorgesetzten und Entlohnung kann krankmachen: Jeder Vierte, der die Unternehmenskultur an seinem Arbeitsplatz schlecht bewertet, hadert auch mit der eigenen Gesundheit, wie aus dem veröffentlichten Fehlzeiten-Report der Krankenkasse AOK hervorgeht. Bei den Befragten mit einer positiven Einstellung zu ihrem Unternehmen war es nur jeder Zehnte.

"Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen der Art und Weise, wie Beschäftige ihre Arbeit erleben, und ihrer Gesundheit", erklärte Helmut Schröder, Mitherausgeber des Fehlzeitenreports. "Jedes Unternehmen, egal welcher Branche, sollte dieses Wissen nutzen." Besonders wichtig ist Arbeitnehmern der Umfrage zufolge, dass ihr Arbeitgeber hinter ihnen steht (78 Prozent) und dass er sie für gute Arbeit lobt (69 Prozent). Doch nur für rund die Hälfte der Beschäftigten ist dieser Wunsch auch Wirklichkeit.

Das Wissenschaftliche Institut der AOK (Wido) befragte rund 2000 Beschäftigte zwischen 16 und 65 Jahren zu Führungsstil, Lohngerechtigkeit oder Mitarbeiterorientierung in ihrem Unternehmen. Bei einer schlecht bewerteten Unternehmenskultur fehlte demnach im vergangenen Jahr fast jeder Dritte (31 Prozent) mehr als zwei Wochen im Betrieb. In der Gruppe derer, die ihre Unternehmenskultur positiv erleben, war dies nur jeder Sechste (16,9 Prozent).

Krankenstand steigt an

Mitarbeiter, die ihr Arbeitsumfeld schlecht bewerten, führen laut Umfrage körperliche und psychische Beschwerden doppelt so häufig auf den Job zurück, als es zufriedene Mitarbeiter taten. Zwei von drei Unzufriedenen berichteten beispielsweise von Rückenschmerzen oder Erschöpfung, bei den Zufriedenen war es aber nur ein Drittel.

Insgesamt fehlten im vergangenen Jahr etwas mehr Versicherte der AOK bei der Arbeit als 2014: Der Krankenstand stieg von 5,2 auf 5,3 Prozent. Im Schnitt blieb jeder Beschäftigte mit Attest damit 19,5 Tage zuhause. Für die Zunahme waren laut AOK vor allem Atemwegserkrankungen verantwortlich: Sie nahmen im Vorjahresvergleich um 20 Prozent zu. Auch die Fehltage wegen psychischer Erkrankungen stiegen demnach an.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

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