"Keine Erholung in Sicht" Verbraucherstimmung schlecht - Deutsche sparen lieber
27.09.2023, 10:36 Uhr Artikel anhören
Die Deutschen beschränken sich derzeit eher aufs Schaufenstergucken - die Portemonnaies bleiben oft in der Tasche.
(Foto: IMAGO/Wolfgang Maria Weber)
Die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher halten ihr Geld zusammen: Laut GfK ist die Neigung der Deutschen, ihr Geld zur Seite zu legen, stärker als die Lust am Konsum. Wegen der anhaltend hohen Inflation dürfte sich daran so rasch auch nicht viel ändern, so die Marktforscher.
Die anhaltend hohe Inflation hat die Stimmung unter den Verbraucherinnen und Verbrauchern weiter eingetrübt. Für das kommende Jahr sei daher "keine Erholung in Sicht", erklärte das Marktforschungsunternehmen GfK. Für Oktober prognostizierte das GfK ein Konsumklima von minus 26,5 Punkten - 0,9 Punkte weniger als im September.
Leichte Zuwächse gab es laut GfK zuletzt bei der Konjunkturerwartung, die bei minus 3,4 Punkten lag, sowie bei der Einkommenserwartung mit nun minus 11,3 Punkten. Auch die Anschaffungsneigung legte leicht auf nun minus 16,4 Punkte zu. Das sei aber nach wie vor ein "sehr niedriger Wert".
Ein "deutlicher Anstieg der Sparneigung" lasse das Konsumklima insgesamt sinken, betonten die Marktforscher. Die Sparneigung kletterte um 7,5 Punkte auf nun 8,0 Punkte - das ist der höchste Stand seit April 2011. "Damit dürften die Chancen auf eine Erholung der Konsumstimmung noch in diesem Jahr auf null gesunken sein", erklärte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Der private Konsum werde in diesem Jahr "keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten".
Das Marktforschungsinstitut führt für seine repräsentativen Studien zum Konsumklima monatlich Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern zu ihrer Konjunkturerwartung, ihrer Einkommenserwartung und ihrer Anschaffungsneigung. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 31. August bis zum 11. September rund 2000 Menschen befragt. Das Konsumklima bezieht sich laut GfK auf die gesamten privaten Konsumausgaben, also neben dem Einzelhandel auch Dienstleistungen, Reisen, Miete und Gesundheitsdienstleistungen.
Quelle: ntv.de, jog/AFP