Porsche-Vorständin Frenkel "Verbrenner wird es noch lange geben"
15.09.2023, 14:47 Uhr Artikel anhören
Porsche lässt in einem Pilotprojekt in Chile E-Fuels herstellen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die FDP setzt auf E-Fuels. Von einer Steuererleichterung würde etwa Porsche profitieren. Trotz steigender Zahlen von Elektroautos gehe die Nachfrage nach Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor nicht so schnell zurück, sagt Porsche-Vorständin Barbara Frenkel.
Seit Bundesfinanzminister Christian Lindner Steuererleichterungen ins Spiel gebracht hat, stehen sie wieder auf der Agenda: E-Fuels oder auch synthetische Kraftstoffe. Die Treibstoffe, die im günstigsten Fall CO2-neutral bleiben, sind deutlich teurer als ihre Alternativen, weshalb vor allem die FDP sie staatlich fördern möchte. Im Raum steht unter anderem eine Befreiung von der Kraftfahrzeugsteuer und günstigere Besteuerung von E-Fuels-Dienstwagen - Schritte, durch die diese Fahrzeuge Elektroautos gleichgestellt würden.

Barbara Frenkel ist seit vier Jahren imVorstand des Autobauers Porsche.
(Foto: picture alliance/dpa/Porsche AG)
Ein Unternehmen, das davon profitieren würde, ist die Porsche AG, die in einem Pilotprojekt in Chile E-Fuels herstellen lässt und die Produktion rasch hochfahren möchte. "Ich freue mich natürlich über jede Unterstützung für das Thema E-Fuels", sagt Barbara Frenkel, Porsche-Vorständin für Beschaffung, im Podcast "Die Stunde Null". "Und ich glaube, dass es sinnvoll ist, in der momentanen Phase technologieoffen zu sein." Kritiker allerdings wenden ein, dass es effizienter sei, grünen Strom direkt in den Batterien von E-Autos zu nutzen, statt ihn erst für die Produktion von E-Fuels zu nutzen.
Frenkels zentrales Gegenargument: Trotz steigender Zahlen von Elektroautos gehe die Nachfrage nach Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor nicht so schnell zurück, wie es im Kampf gegen den Klimawandel erforderlich wäre. "Nicht alle Länder entwickeln sich mit dem gleichen Tempo, was die Bereitstellung von Ladenetzwerken angeht. Deshalb glauben wir, dass es in anderen Regionen der Welt noch relativ lange Verbrenner geben wird", sagt die Porsche-Vorständin. "Und wenn man da dekarbonisieren will, gibt es für diese Fahrzeuge momentan keine andere Lösung als synthetische Kraftstoffe."
Hören Sie in der neuen Folge von "Die Stunde Null"
- Was Porsche mit der Magellan-Straße zu tun hat
- Weshalb es ein Wagnis ist, den 911er zu elektrifizieren
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Quelle: ntv.de