Wirtschaft

Kosten für Fiskus: 50 Milliarden Verkehrswende bringt massive Steuerausfälle mit sich

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Zwar sei die Förderung der Elektromobilität aus Klimaschutzgründen sinnvoll. "Die Folgen bei den Steuereinnahmen werden allerdings schmerzhaft sein", heißt es in der Studie.

Zwar sei die Förderung der Elektromobilität aus Klimaschutzgründen sinnvoll. "Die Folgen bei den Steuereinnahmen werden allerdings schmerzhaft sein", heißt es in der Studie.

(Foto: IMAGO/Jochen Tack)

Eine Studie der Unternehmensberatung EY beziffert die Einbußen, die der Staat durch den Umstieg auf Elektroautos erwartet. Demnach kostet die Verkehrswende den Fiskus bis 2030 fast 50 Milliarden Euro.

Der Umstieg auf Elektroautos könnte den Bund bis 2030 fast 50 Milliarden Euro an Steuergeldern kosten - trotz Streichung der Elektroautoprämie. Das hat die Unternehmensberatung EY in einer Studie berechnet, die dem Spiegel vorliegt.

Der Großteil davon, rund 36 Milliarden Euro, könnten dem Fiskus verloren gehen, weil die erwarteten Steuermindereinnahmen bei der Mineralölsteuer nicht annähernd durch Mehreinnahmen bei der Stromsteuer kompensiert werden können. Zusätzlich fördert der Bund Dienstwagen mit Elektromotor. Zwei Drittel der Elektroautos in Deutschland werden auf Gewerbetreibende zugelassen. Auch das führt zu Mindereinnahmen.

Dem Bund könnten durch die verringerten Einkommensteuereinnahmen zwischen 2024 und 2030 rund 11,8 Milliarden Euro entgehen, schätzt EY. Die Berater gehen in ihrem Szenario davon aus, dass bis 2030 rund 13,2 Millionen rein batteriebetriebene Autos und Plug-in-Hybride auf deutschen Straßen fahren werden. Derzeit sind es 2,3 Millionen.

"Knapp 2 Prozent der Steuereinnahmen der Bundesrepublik wurden bislang an der Tankstelle generiert", sagte Constantin Gall, Managing Partner bei EY. Zwar sei die Förderung der Elektromobilität aus Klimaschutzgründen sinnvoll. "Die Folgen bei den Steuereinnahmen werden allerdings schmerzhaft sein."

Auto-Experte: Mobilitätswende gerät in den Hintergrund

Mehr zum Thema

Derweil zeigt sich auch der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer besorgt über die Entwicklung des Standortes Deutschland für Elektroautos gezeigt. "Die Autoindustrie hat Milliarden in die Entwicklung der Elektromobilität gesteckt, sieht jetzt aber, dass in der Berliner Politik viele Pläne und Förderungen zu deren Ausbau wieder fallengelassen werden", sagte Dudenhöffer den Zeitungen der Mediengruppe Bayern zuletzt. "Damit droht der Branche der Heimatmarkt verloren zu gehen."

"Die deutschen Autobauer haben mit viel Engagement E-Fahrzeuge entwickelt, um zu konkurrieren, sind am Heimatmarkt aber von der Politik alleine gelassen worden", sagte Dudenhöffer weiter. "Dasselbe gilt für die EU. Deutschland und die EU nutzen derzeit alle Mittel, um die Ukraine im Krieg gegen Russland zu unterstützen. Die Mobilitätswende, über die so viel gesprochen worden ist, aber gerät in den Hintergrund."

Quelle: ntv.de, jki

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen