Gas auf Platz zwei Wärmepumpen beheizen zwei Drittel der Neubauten
04.06.2024, 11:13 Uhr Artikel anhören
Bei den Genehmigungen liegt der Anteil der Wärmepumpe bereits bei drei Vierteln.
(Foto: dpa)
Ölheizungen spielen in neuen Gebäuden keine Rolle mehr. Gas hingegen bleibt eine zentrale Energiequelle. Weit davor jedoch die Wärmepumpe - Tendenz massiv steigend. Schon jetzt wird in vier von fünf neuen Wohnhäusern mit erneuerbaren Energien geheizt.
In Deutschland werden Neubauten überwiegend mit Wärmepumpen beheizt. Im vergangenen Jahr wurden die mit Strom betriebenen Geräte in knapp zwei Drittel (64,6 Prozent) der 96.800 fertiggestellten Wohngebäude eingebaut, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Im Vergleich zum Jahr 2014 hat sich damit der Anteil der Wärmepumpen in diesem Segment mehr als verdoppelt. Der Trend setzt sich fort, denn bei den genehmigten Wohngebäuden beträgt der Wärmepumpenanteil aktuell sogar 76,3 Prozent.
Die Energiequelle kommt vor allem in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz, in neuen Mehrfamilienhäusern dagegen seltener. Zweitwichtigste Primärquelle bei Neubauten aus dem vergangenen Jahr war Gas, das in 20,1 Prozent der Gebäude eingesetzt wird. Das sind nur noch halb so viele wie zehn Jahre zuvor. Dazu kommen noch 8,2 Prozent Gebäude mit Fernwärme und knapp 5 Prozent mit anderen erneuerbaren Energieträgern wie Pellets oder Biomasse.
Kaum noch eine Rolle spielen Ölheizungen, die gerade noch in 300 neue Gebäude eingebaut wurden, was einem Anteil von 0,3 Prozent entspricht. Erneuerbare Energien kommen bei Neubauten auch als ergänzende Energiequelle zum Einsatz, beispielsweise mit einem Holzofen. Ob als primäre oder sekundäre Quelle - insgesamt werden erneuerbare Energien in vier von fünf neuen Wohngebäuden (79,6 Prozent) zum Heizen genutzt.
Gleichzeitig wurde 2023 die inländische Produktion von Wärmepumpen deutlich zurückgefahren. Insgesamt waren es im Jahr zwar 400.100 Einheiten und damit 14 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Rekordzahl von 132.000 gebauten Wärmepumpen aus dem ersten Quartal wurde aber im Jahresverlauf nie mehr erreicht, sondern ging auf gut 54.000 Stück im Schlussquartal zurück. Auch der Außenhandel ging im Laufe des Jahres 2023 deutlich zurück. Hintergrund ist die entschärfte Gesetzgebung zum Einsatz erneuerbarer Energien im Gebäudebereich.
Quelle: ntv.de, chl/dpa/AFP