Wirtschaft

Rheinmetall-Aktie steigt auf Waffenschmiede ersetzt Dialyse-Spezialist im DAX

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Rheinmetall-Chef Armin Papperger will schon bald direkt in der Ukraine produzieren.

Rheinmetall-Chef Armin Papperger will schon bald direkt in der Ukraine produzieren.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die viel zitierte Zeitenwende erreicht den Leitindex der deutschen Börse. In der Erwartung zunehmender Rüstungsaufträge klettert die Aktie des Waffenherstellers Rheinmetall seit Monaten von einem Rekordhoch zum nächsten. Nun wird das Papier in den DAX aufgenommen. Platz machen muss dafür ein Gesundheitskonzern.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall wird in den deutschen Leitindex DAX aufgenommen. Das teilte die Deutsche Börse am Freitagabend mit. Das Düsseldorfer Unternehmen ersetzt in der ersten deutschen Börsenliga ab dem 20. März den Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care AG. FMC steigt dann in den Index der mittelgroßen Werte, den MDAX, ab. Rheinmetall hat derzeit einen Börsenwert von mehr als 10,8 Milliarden Euro. Der Börsenkurs der Aktie hat sich seit der russischen Invasion in die Ukraine vor gut einem Jahr fast verdoppelt.

Rheinmetall ist mit rund 29.500 Mitarbeitern, davon 15.000 im Inland, der größte Rüstungskonzern Deutschlands. Die Firma hat im vergangenen Jahr Stellen aufgebaut. Das Geschäft brummt. Die wirtschaftlich positive Perspektive liegt auch an einer steigenden Nachfrage aus anderen NATO- und EU-Staaten. Der Angriff Russlands auf die Ukraine habe "nochmals für eine stärkere und schnellere Nachfrage gesorgt", hatte kürzlich ein Rheinmetall-Sprecher gesagt. "Vor uns liegen Jahre des starken Wachstums."

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Rheinmetall-Chef Armin Papperger gab unterdessen bekannt, dass sein Unternehmen über den Bau einer Panzer-Fabrik auf ukrainischem Boden verhandelt. "Für rund 200 Millionen Euro kann ein Rheinmetall-Werk in der Ukraine aufgebaut werden", sagte er der "Rheinischen Post". Es könnte jährlich bis zu 400 Kampfpanzer vom Typ Panther produzieren. Die Gespräche mit der ukrainischen Regierung seien "vielversprechend". Die Ukraine brauche 600 bis 800 Panzer für einen Sieg, betonte der Rheinmetall-Chef. Damit die Menge zusammenkomme, müsste der Bau neuer Panzer schnell starten.

Unternehmen der Rüstungsindustrie streben auch in den MDAX: Der Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt ersetzt den Biokraftstoff-Hersteller Verbio. Außerdem ersetzt der Technologiekonzern Jenoptik die Software AG. Verbio und Software AG steigen in den SDAX ab.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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