E-Bikes dagegen immer teurer Welche Fahrräder deutlich günstiger werden
11.06.2023, 10:10 Uhr Artikel anhören
Viele Händler beklagen volle Lager, daher sind etwa Rennräder günstiger zu haben.
(Foto: picture alliance / Roth)
Während die Preise für Elektroräder weiter steigen, sind bestimmte Radkategorien inzwischen wieder für weniger Geld zu haben. Der Boom der vergangenen drei Jahre scheint beendet, so mancher Händler bleibt inzwischen auf seinem Lagerbestand sitzen.
Fahrradhändler bieten immer höhere Rabatte auf bestimmte Fahrradkategorien. Das zeigt eine Auswertung des Vergleichsportals Idealo.de für den "Spiegel". Die Durchschnittspreise für Mountainbikes etwa sanken demnach im Mai um 16 Prozent. Auch Rennräder wurden im Onlinehandel günstiger, im Schnitt um 7 Prozent. E-Bikes hingegen steigen gegen den Trend weiter im Preis: um 15 Prozent verglichen mit 2022.
Grund für den Preisverfall ist ein Boom, den Fahrradhändler und -hersteller in den vergangenen drei Jahren erlebten. Während der Corona-Lockdowns stieg die Nachfrage nach Rädern, gleichzeitig sorgten Probleme in den Lieferketten für ein viel zu geringes Angebot. "Die Räder kamen in den Laden und waren sofort wieder weg, wir konnten kaum so viel produzieren, wie verkauft wurde", sagte Burkhard Stork, Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbands, dem Magazin.
Nun haben sich die Vorzeichen umgekehrt. Viele Händler klagen über volle Lager und zu wenige Käufer. Das Angebot über sämtliche Fahrradkategorien hinweg stieg im Onlinehandel laut Idealo.de-Auswertung seit Jahresbeginn um durchschnittlich 33 Prozent. Denn auf den Produktionshochlauf folgten der Ukraine-Krieg, die hohe Inflation, große finanzielle Unsicherheit bei vielen Menschen - und damit ein Nachfragerückgang.
"Wer noch kein Rad hat, sollte jetzt zuschlagen", sagt Verbandsmann Stork. "Allein schon, um den Händlern dabei zu helfen, ihre Lager leer zu kriegen." Eine Marktsättigung fürchtet die Branche aber noch nicht, wie Reiner Kolberg, Sprecher des Verbands, vor Kurzem der Deutschen Presse-Agentur gesagt hatte. "Es gibt keine Sättigung, aber gerade auch keinen Run." Nahezu jeder Haushalt habe eine Kaffeemaschine, aber niemand käme auf die Idee, von einer Marktsättigung zu sprechen. Die Industrie könne mit neuen Innovationen auch wieder Fahrradkäufer anlocken.
Quelle: ntv.de, chl/dpa