Rheinmetall-Chef zuversichtlich "Werden Kapazität bei Artilleriemunition verzwanzigfachen"
25.06.2024, 16:31 Uhr Artikel anhören
Im Februar begann Rheinmetall mit dem Bau eines neuen Werks für Artilleriemunition an seinem größten Standort Unterlüß.
(Foto: picture alliance/dpa)
Rheinmetall-Chef Papperger rechnet damit, dass die Rüstungsausgaben in Deutschland weiter steigen. Es gebe einen "Schulterschluss mit der Politik", sagt er im ntv-Interview angesichts des größten Auftrags der Firmengeschichte.
Der Rüstungskonzern Rheinmetall ist sich sicher, die Produktionskapazität kräftig steigern zu können. Man habe die Kapazität in einigen Bereichen bereits verzehnfacht, sagte Unternehmenschef Armin Papperger ntv und ergänzte: "Im Bereich der Artilleriemunition werden wir [sie] bis 2026 verzwanzigfachen."
Rheinmetall hatte als Folge des Krieges in der Ukraine vergangene Woche den größten Auftrag der Firmengeschichte bekommen. Mit der Bundeswehr wurde ein Rahmenvertrag für die Lieferung von Artilleriemunition im Wert von bis zu 8,5 Milliarden Euro vereinbart. Die Anzahl der bestellten Geschosse, die 40 Kilometer weit fliegen können und ein Kaliber von 155 Millimetern haben, wurde nicht genannt. Es dürften mehrere Millionen sein. "Die deutsche Industrie ist sehr handlungsfähig", sagte Papperger und sprach von einem "Schulterschluss mit der Politik". Rheinmetall habe in den vergangenen 18 Monaten 5,6 Milliarden Euro investiert.
Papperger plädierte dafür, dass Deutschland das Zwei-Prozent-Ziel der NATO bei den Militärausgaben erreichen müsse. "Uns fehlen im Augenblick pro Jahr etwa 30 bis 35 Milliarden Euro. Diese Lücke muss geschlossen werden, sonst ist es nur ein Strohfeuer", sagte er. Auf die Frage, ob er angesichts der Haushaltsdiskussion der Ampel damit rechne, dass der Rüstungsetat ausgebaut werde, sagte Papperger: "Ich weiß, dass alle es wollen." Er sei sich zwar nicht sicher, dass es vor der nächsten Bundestagswahl einen Beschluss geben werde. Spätestens nach der Wahl werde es aber eine Entscheidung geben. "Ich glaube, dass sie positiv sein wird. Wir werden das Zwei-Prozent-Ziel erreichen."
Quelle: ntv.de, jga/dpa