Kleinere Trauben, weniger Wein Winzer beginnen mit Weinlese deutlich früher als sonst
02.09.2025, 15:12 Uhr Artikel anhören
Da viele Rebsorten gleichzeitig reif werden, rechnet das Deutsche Weininstitut mit einer schnellen Lese innerhalb von drei Wochen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Innerhalb der nächsten drei Wochen sind viele Winzer mit der Weinlese beschäftigt. Die Saison beginnt damit deutlich früher als sonst. Auch der im August weitgehend ausgebliebene Regen könnte dafür sorgen, dass der diesjährige Ertrag geringer ausfällt.
Die Weinlese in Deutschland hat begonnen - deutlich früher als üblich. Im Rheingau sind die Winzerinnen und Winzer rund drei Wochen früher dran als im langjährigen Mittel, und in Rheinhessen ungefähr ein bis zwei Wochen, sagte der Sprecher des Deutschen Weininstituts (DWI), Ernst Büscher, bei der Lese von Spätburgunder für Blanc de Noir im rheinhessischen Weinolsheim.
Das DWI rechnet mit einer schnellen Lese von etwa zwei bis drei Wochen für die Hauptsorten, da viele Rebsorten gleichzeitig reif würden. Der Entwicklungsstatus vieler Trauben sei mit den Ausnahmejahrgängen 2003 und 2018 zu vergleichen, sagte Büscher. "Der Gesundheitszustand der Trauben ist außergewöhnlich gut", sagte Büscher weiter. Trotz hoher Mostgewichte hätten die Trauben aber noch einen guten Fruchtsäuregehalt, der fruchtige und aromatische Weine erwarten lasse.
Unwetterschäden, etwa durch Hagel, seien in diesem Jahr weitgehend lokal begrenzt gewesen, wie etwa im Wonnegau, sagte Büscher. Weil es im August aber kaum noch geregnet habe, seien viele Trauben verhältnismäßig klein. Erste Pressungen wiesen darauf hin, dass die Menge niedriger ausfallen könnte als zunächst erwartet.
Die Weinerzeuger hoffen nun auf warme Tage und kühle Nächte, da dies die weitere Ausprägung der Aromen fördert. Damit die Lese in gesundem Zustand abgeschlossen werden kann, wünschen sie sich trockenes Septemberwetter ohne viel Regen.
Quelle: ntv.de, gri/dpa