Wirtschaft

Sinkende Preise, hoher Verbrauch Wirtschaftsweise warnt vor Gasknappheit

Die Gaspreise auf dem Weltmarkt gehen aktuell zurück.

Die Gaspreise auf dem Weltmarkt gehen aktuell zurück.

(Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Falkenstein)

Nach Russlands Invasion in der Ukraine explodieren die Energiepreise. Mittlerweile beruhigt sich die Lage am Markt. Die Wirtschaftsweise Grimm befürchtet als Folge eine Gasknappheit im kommenden Winter. Denn die niedrigeren Preise könnten den Verbrauch ankurbeln.

Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hat angesichts sinkender Preise vor einer Gasknappheit durch wieder steigende Verbräuche gewarnt. Es sei "gut vorstellbar", dass wegen der gesunkenen Großhandelspreise vor allem die Industrie wieder deutlich mehr Gas verbrauche, sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Das wäre mit Gefahren verbunden in der aktuellen Situation."

"Bis zum kommenden Winter muss es oberste Priorität haben, einen Puffer zu behalten, um auf eine angespanntere Versorgungslage reagieren zu können", sagte die Energieexpertin, die Mitglied des Sachverständigenrates ist. Unter Umständen müsse die Bundesregierung Anreize setzen, damit weiterhin Gas gespart werde.

Die Wirtschaftsweise verwies zudem auf die wieder steigende Nachfrage aus China durch das Ende des dortigen Corona-Lockdowns. Auch deshalb werde der kommende Winter "auf jeden Fall herausfordernd". Erst ab kommendem Jahr sei zu erwarten, dass die Kapazitäten für den Flüssiggas-Import ausreichen, um die Lage zu entspannen, sagte Grimm voraus. Die Preise würden sich allerdings auch dann noch "auf einem höheren Niveau einpendeln als vor der Krise".

Im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurden die Gaslieferungen aus Russland, die vor dem Krieg 55 Prozent des deutschen Verbrauchs deckten, komplett gestoppt. Bundeskanzler Olaf Scholz hat mehrfach erklärt, dass die Gasversorgung für den Winter 2022/23 trotzdem gesichert sei. Im Dezember sagte er das in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" erstmals auch für den Winter 2023/24 - allerdings mit der Einschränkung: "wenn nichts Unvorhergesehenes passiert".

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP

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