Niedrigster Stand seit 12 Jahren Zahl der Privatinsolvenzen sinkt
06.10.2017, 12:40 Uhr
88.000 Privatinsolvenzen werden für dieses Jahr erwartet.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die gute wirtschaftliche Lage in Deutschland schlägt sich auch bei der Zahl der Privatinsolvenzen nieder. Sie sinkt in diesem Jahr beträchtlich. Hinsichtlich der Bundesländer fällt nur Thüringen aus dem Rahmen.
Die Zahl der Privatpleiten in Deutschland ist einer Untersuchung zufolge auf den niedrigsten Wert seit 2005 gesunken. Nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel mussten im ersten Halbjahr 45.145 Privatpersonen Insolvenz anmelden - 13,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das sei der inzwischen siebte Rückgang in Folge, heißt es in dem in Hamburg veröffentlichten "Schuldenbarometer". Für das Gesamtjahr werden rund 88.000 Privatinsolvenzen erwartet.
Die meisten Fälle je 100.000 Einwohner gab es trotz eines Rückgangs von 27,3 Prozent mit 81 in Bremen, gefolgt von Hamburg und Schleswig-Holstein mit 77 beziehungsweise 75. Am wenigsten Privatinsolvenzen - und mit 30,4 Prozent den gleichzeitig größten Rückgang - meldete das Land Hessen mit 40 Fällen je 100.000 Einwohner. Der Bundesdurchschnitt lag den Angaben zufolge in den ersten sechs Monaten bei 55.
Einen Anstieg der privaten Insolvenzen um 8,9 Prozent habe allein Thüringen verzeichnet, heißt es im "Schuldenbarometer". Grund für den neuerlichen Rückgang seien vor allem die derzeit niedrige Arbeitslosenzahl und eine verbesserte Einkommenslage der Menschen. "Eine Zunahme der finanziellen Belastungen der Verbraucher, etwa durch eine Verschlechterung der Situation auf dem Arbeitsmarkt oder eine Zinswende, würde zu einem Anstieg der Privatinsolvenzen führen", erklärte Crifbürgel-Geschäftsführerin Ingrid Riehl.
Quelle: ntv.de