Der Börsen-Tag Boeing beurlaubt Tausende Mitarbeiter
19.09.2024, 08:40 UhrMitten im ersten Streik bei Boeing seit 16 Jahren beurlaubt der Flugzeugbauer Tausende seiner US-Mitarbeiter. "Wir leiten in den nächsten Tagen vorübergehende Beurlaubungen ein, die eine große Anzahl von Führungskräften, Managern und Mitarbeitern in den USA betreffen werden", erklärt Konzernchef Kelly Ortberg. Geplant sei, dass ausgewählte Mitarbeiter auf rotierender Basis alle vier Wochen für jeweils eine Woche beurlaubt werden.
Boeing wolle so lange daran festhalten, bis der Streik ende. Ortberg fügt hinzu, er und andere Führungskräfte würden für die Dauer des Ausstands "eine angemessene Gehaltskürzung vornehmen." Der Präsident der Gewerkschaft IAM, Brian Bryant, kritisiert die Maßnahmen. Angesichts vorheriger Boni und Vergütungen für Top-Manager seien Beurlaubungen und Gehaltskürzungen "Schall und Rauch".
Nach zwei erfolglosen Verhandlungstagen sind die Fronten zwischen den Konfliktparteien verhärtet. "Obwohl wir offen für weitere Gespräche sind, ob direkt oder durch Vermittlung, sind derzeit keine weiteren Termine angesetzt", teilt die IAM mit. "Der Ball liegt bei Boeing. Sie könnten den Streik morgen beenden", so Bryant.
Die streikenden Arbeiter fordern unter anderem eine Lohnerhöhung von 40 Prozent. Boeing hatte angesichts eines drohenden Arbeitskampfes ein Gehaltsplus von 25 Prozent sowie weitere Verbesserungen wie eine zwölfwöchige Elternzeit versprochen, die vier Jahre lang gelten sollten. Die IAM hatte ihren Mitgliedern zwar empfohlen, das Angebot anzunehmen. Doch viele Beschäftigte reagierten verärgert und forderten die ursprünglich verlangte Gehaltserhöhung.
Quelle: ntv.de