DAX kann Minus spät begrenzen - Ziehen die Anleger über den Atlantik?
An den europäischen Aktienmärkten dominierten die Verkäufe. Der DAX verliert 0,7 Prozent auf 19.060 Punkte und schloss damit doch ein gutes Stück vom Tagestief bei 18.813 Zählern entfernt. Für den MDAX ging es um 0,4 Prozent auf 26.099 Punkte abwärts. Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Minus von 0,8 Prozent bei 4751 Stellen.
Am deutschen Aktienmarkt mehren sich die Zeichen für einen Kapitalabzug globaler Investoren. "Aktienanlagen machen einen Bogen um Europa, sie werden derzeit auf die USA konzentriert", so ein Marktteilnehmer. Auf der Stimmung lastet einmal mehr zudem der Ukraine-Krieg mit der neuen Atomwaffendoktrin Moskaus als Reaktion darauf, dass die USA offenbar den ukrainischen Streitkräften erlaubt haben, Langstreckenraketen für Angriffe auf russisches Territorium einzusetzen.
An den Anleihemärkten ging es mit den Kursen zeitweise deutlicher nach oben, am Nachmittag notieren sie aber wenig verändert. Auch der Euro liegt deutlich über seinem Tagestief und eng am Schlussstand vom Montag. Das Gold kann von Anschlusskäufen profitieren und liegt weiter auf Erholungskurs.
Bei den Einzelwerten führten Rheinmetall die Gewinnerliste im DAX mit einem Plus von 3,8 Prozent an. Neue Mittelfristziele trugen das Papier erstmals über die 600-Euro-Schwelle. Andere Rüstungsaktien wie vor allem Renk oder in Paris Thales können sich der Schwäche des breiten Marktes ebenfalls entziehen. Thyssenkrupp hat in seinem Schlussquartal bereinigt besser als erwartet abgeschnitten - die Aktie macht einen Satz um zehn Prozent nach oben. In hinteren Reihen am deutschen Aktienmarkt gewinnen Kontron nach dem Erhalt eines Großauftrags 1,4 Prozent.
Auf den DAX drückte vor allem das Index-Schwergewicht Siemens mit einem Minus von 3,3 Prozent, die Bank of America hatte die Titel am Morgen auf Neutral von Kaufen abgestuft.