Dax legt sich in aller Ruhe unter den Weihnachtsbaum
Am letzten Handelstag vor Weihnachten ist die Frankfurter Börse nicht in Schwung gekommen. Der Dax schloss 0,2 Prozent höher bei 24.340 Punkten. Der EuroStoxx50 notierte 0,1 Prozent im Plus bei 5749 Stellen. Der Euro lag am Abend bei 1,1775 US-Dollar.
"Der Dax ist auf den letzten Metern - bis zum Rekordhoch sind es weniger als zwei Prozent", kommentierte Jochen Stanzl, Chefanalyst bei der Consorsbank. "Aber auch ohne Fotofinish wird der Dax 2025 wohl das dritte Jahr in Folge um rund ein Fünftel im Wert zulegen. Anleger blicken wegen der Aussicht auf ein besseres konjunkturelles Umfeld zuversichtlich auf 2026."
Der Experte mahnte jedoch zur Vorsicht: Der 50. Rekord der "Antikrisen-Währung" Gold in diesem Jahr sei eine Warnung an die Börsianer, es mit dem Optimismus nicht zu übertreiben.
Mir bleibt nur noch, Ihnen, sehr geehrte Leserinnen und Leser, ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest zu wünschen. Den nächsten Börsen-Tag gibt es dann am Montag, dem 29. Dezember 2025.
Milliardenstrafe für J&J in US-Talkum-Prozess
Im Rechtsstreit um Talkum-Puder hat Johnson & Johnson (J&J) eine Niederlage eingesteckt. Eine Jury in Baltimore verurteilte den US-Pharmakonzern zur Zahlung von über 1,5 Milliarden Dollar. Dem Konzern wird vorgeworfen, dass seine talkumbasierten Körperpflegeprodukte bei einer Frau aus Maryland Krebs verursacht haben.
Das Urteil ist den Anwälten der Frau zufolge das höchste, das jemals gegen Johnson & Johnson für einen einzelnen Kläger gefällt wurde. Es ist das jüngste in einer Reihe von Gerichtsurteilen, mit denen das Unternehmen im Zusammenhang mit Vorwürfen konfrontiert ist, dass seine Talkumprodukte Krebs verursachen sollen. Johnson & Johnson kündigte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.
Investieren außerhalb der Börse
Ein neues Schlagwort macht die Runde in der Investmentbranche: Private Markets. So sind zum Beispiel 95 Prozent aller deutschen Großunternehmen gar nicht an der Börse gelistet. Bis vor kurzem waren solche Investments nur Großanlegern möglich. Seit einiger Zeit aber haben auch ganz normale Anleger die Chance außerhalb der Börse zu investieren. Die EU hat dafür sogar eine völlig neue Wertpapierart geschaffen: den sogenannten ELTIF, ein auf langfristiges Anlegen ausgerichteten Investmentfonds. Über die Idee dahinter spricht Friedhelm Tilgen mit Bastian van Nüß von der DWS und Sebastian Elsner von der Deutschen Bank.
USA kündigen Zölle auf chinesische Halbleiter an
Die US-Regierung will ab Juni 2027 Zölle auf chinesische Halbleiter erheben. Die Höhe der Abgaben werde mindestens einen Monat im voraus bekanntgegeben, teilte die Regierung heute mit. Der Ankündigung ging eine einjährige Untersuchung der chinesischen Chipimporte in die USA voraus. Diese war noch von der Vorgängerregierung von Präsident Joe Biden eingeleitet und vom US-Handelsbeauftragten geleitet worden.
"Chinas Versuch, eine Vormachtstellung in der Halbleiterindustrie zu erlangen, ist unangemessen und belastet oder beschränkt den Handel der USA", hieß es in Washington. Daher seien Gegenmaßnahmen gerechtfertigt.
Börsenjahr 2026: Mehr Allzeithochs, mehr Schwankungen
Anlagestratege Chris-Oliver Schickentanz blickt auf das neue Börsenjahr 2026. Die Zweifel am Thema KI könnten für mehr Volatilität sorgen, doch Schickentanz verspricht sich trotz dessen noch mehr Allzeithochs.
Starke BIP-Daten bremsen Wall Street aus
Die dreitägige Jahresendrally an der Wall Street scheint auszulaufen. Starke BIP-Daten dämpfen die Hoffnungen auf Zinssenkungen und bremsen den Aktienmarkt. Im frühen Handel verliert der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent auf 48.285 Punkte, der S&P-500 stagniert und der Nasdaq-Composite gewinnt 0,1 Prozent. Aufgrund der aus dem Markt weichenden Liquidität vor Weihnachten könnte die Volatilität zunehmen, weil für Bewegungen am Markt dann auch weniger Liquidität notwendig ist. Am Mittwoch wird an den US-Börsen verkürzt gehandelt, nach der Feiertagspause am Donnerstag öffnet die Wall Street dann am Freitag wieder.
Unter den Einzelwerten ziehen Huntington Ingalls Industries um weitere 0,8 Prozent an, nachdem die Titel bereits am Montag ein Allzeithoch markiert hatten. US-Präsident Trump kündigte den Bau neuer und riesiger Kriegsschiffe an. Huntington wurde von der US-Marine zum Bau der Schiffe auserkoren. Parsons legen nach einem Rüstungsauftrag um 3,5 Prozent zu. Befeuert von den Allzeithochs des Goldpreises klettern im Sektor Freeport-McMoRan um 1,0 Prozent. Der israelische Logistikanbieter Zim Integrated Shipping Services hat im Zuge seiner strategischen Neuausrichtung Übernahmegebote erhalten, der Kurs zieht um zehn Prozent an. Sidus Space brechen nach der Ankündigung, neue Aktien ausgeben zu wollen, um über 37,3 Prozent ein.
Auto-Preisgrenzen sollen China-Konzerne in Schach halten
Der europäische Automarkt erholt sich zwar - allerdings im Schneckentempo. Dagegen nicht im Schneckentempo erweitern die chinesischen Autobauer ihre Marktanteile in Europa. Die EU will handeln.
Edelmetalle bleiben heiß begehrt
Die Weihnachtsrally am Edelmetallmarkt ist auch heute weitergegangen. "Die Erwartung einer lockereren Geldpolitik der US-Notenbank, das schwindende Vertrauen in den Greenback, geopolitische Spannungen, Käufe der Zentralbanken - die Nachfrage nach Gold bleibt angesichts dieser Gemengelage enorm", sagte Carlo Alberto De Casa, Analyst bei der Bankengruppe Swissquote. Das als "Antikrisen-Währung" geltende gelbe Metall verteuerte sich um bis zu 1,2 Prozent auf 4498 Dollar je Feinunze und erreichte damit ein frisches Allzeithoch. Auch Silber war mit 69,98 Dollar je Feinunze zeitweise so teuer wie nie. Platin und Palladium legten um jeweils rund zwei Prozent zu.
USA melden BIP-Wachstum deutlich über Prognose
Da kann man als Deutscher doch neidisch werden: Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal 2025 überraschend stark gewachsen. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal und auf das Jahr hochgerechnet um 4,3 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Anstieg von 3,2 Prozent gerechnet. Im zweiten Quartal war das US-BIP um 3,8 Prozent gewachsen.
Der von der US-Notenbank als Inflationsmaß favorisierte Deflator für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) stieg im dritten Quartal um 2,8 Prozent nach einem Plus von 2,1 Prozent im Vorquartal. Der BIP-Deflator betrug 3,8 Prozent nach 2,1 Prozent im Vorquartal. Volkswirte hatten im Konsens eine Rate von 2,8 Prozent erwartet.
Europas Automarkt wächst leicht - Tesla mit starkem Absatzrückgang
Der europäische Automarkt hat im November den fünften Monat in Folge zugelegt. Wie die Herstellervereinigung Acea mitteilte, stiegen die Pkw-Neuzulassungen in der EU, der Freihandelszone Efta und Großbritannien um 2,4 Prozent zum Vorjahr auf 1,08 Millionen Fahrzeuge. In den ersten elf Monaten betrug das Wachstum 1,9 Prozent auf 12,1 Millionen Autos. Im November legten erneut die Verkäufe batterieelektrischer Fahrzeuge deutlich zu: Sie stiegen um 37 Prozent auf 253.768 Einheiten, während der Absatz von Benzinern und Dieselfahrzeugen um 20 Prozent und 23 Prozent absackte.
Tesla musste erneut einen deutlichen Absatzrückgang verbuchen: Der Absatz des E-Auto-Pioniers sank um zwölf Prozent ab. Dagegen konnte der chinesische Konkurrent BYD seinen Absatz erneut mehr als verdreifachen. Unter den deutschen Herstellern verzeichnete der Volkswagen-Konzern dank starker Zuwächse der Marke Cupra (plus 29 Prozent) insgesamt ein Plus von 4,1 Prozent, die Marke VW alleine einen Zuwachs von knapp 1 Prozent. Die Marke BMW erzielte ein Plus von 1,7 Prozent, während es bei Mercedes um knapp acht Prozent deutlich abwärts ging.
Das war das Börsenjahr 2025 - und so wird 2026
Selten war ein Börsenjahr so widersprüchlich wie 2025: zwischen Inflationssorgen und Zinshoffnungen, Industriekrise und Handelsstreit, Dax-Rally und KI-Boom. Was Anleger in diesem Jahr bewegt hat - und wie die Aussichten für 2026 sind.
Studie: Deutsche Exporte nach China brechen ein
Die deutschen Warenexporte nach China sind einer Untersuchung zufolge deutlich zurückgegangen. Die Ausfuhren sanken in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als zwölf Prozent auf 61,4 Milliarden Euro, wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) berichtet. Seit 2022 sind die Exporte damit um ein Viertel eingebrochen. In der Rangliste der größten deutschen Exportpartner rutschte China vom zweiten auf den sechsten Platz ab.
IW-Handelsexperte Jürgen Matthes sieht mehrere Gründe dafür. Chinesische Anbieter haben demnach in wichtigen Industriezweigen aufgeholt, hinzu kämen staatliche Subventionen und ein gegenüber dem Euro unterbewerteter Yuan. Diese Wettbewerbsverzerrungen verschlechterten die Absatzchancen deutscher Unternehmen spürbar.
Jahresendrally dürfte bei US-Börsen an Dynamik einbüßen
Die dreitägige Jahresendrally an der Wall Street scheint an Kraft zu verlieren. Der Aktienterminmarkt deutet nur noch hauchdünne Aufschläge am Kassamarkt zur Eröffnung an. Der marktbreite S&P-500 nähert sich dabei schon wieder seinem Allzeithoch an. Aufgrund der aus dem Markt weichenden Liquidität vor Weihnachten könnte die Volatilität zunehmen, weil für Bewegungen am Markt dann auch weniger Liquidität notwendig ist. Impulse könnten von einer Flut an Konjunkturdaten ausgehen, wobei einige Daten älteren Datums sind - so die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter aus dem Oktober und das BIP im dritten Quartal.
Dazu werden Industrieproduktion und Neubauverkäufe aus dem November veröffentlicht sowie der Index des Verbrauchervertrauens aus dem Dezember. Da das Verbrauchervertrauen einen aktuellen Blick auf die Konsumneigung gewährt, dürften diese Daten die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Warum der Verbrenner schneller verschwindet als gedacht
Laut Autoanalyst Jürgen Pieper wird der Verbrenner-Absatz in zehn Jahren gegen null gehen. Die Diskussion um das Verbrenner-Aus klinge daher gestrig. Der Experte schaut lieber in die Zukunft und gibt einen Ausblick auf die Entwicklung des Elektromobilitätsmarkts.
Neues vom Geldmarkt
Die Sätze am europäischen Geldmarkt verändern sich kaum. Etwas teurer ist mit Blick auf das Jahresende Wochengeld. Tagesgeld wird unverändert in der Masse mit 1,95 zu 2 Prozent umgesetzt, wie es am Markt heißt.
Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 1,90 - 2,07 (1,90 - 2,07), Wochengeld: 1,95 - 2,12 (1,90 - 2,07), 1-Monats-Geld: 1,90 - 2,19 (1,90 - 2,19), 3-Monats-Geld: 2,01 - 2,22 (2,01 - 2,21), 6-Monats-Geld: 2,06 - 2,29 (2,06 - 2,29), 12-Monats-Geld: 2,19 - 2,41 (2,19 - 2,41), Euribors: 20.12. 19.12. 3 Monate: 2,0220 2,0020, 6 Monate: 2,1340 2,1260, 12 Monate: 2,2690 2,2660
Dax spielt Mikado - Euro deutlich härter - Öl etwas teurer
Update von der Frankfurter Börse: Der Dax hat sich nach wie vor nur wenig bewegt. Am Mittag legte der Leitindex um 0,1 Prozent auf 24.317 Punkte zu, zuvor hatte er überwiegend in der Nähe des Vortageswertes notiert. Der EuroStoxx50 lag unverändert bei 5744 Stellen. Der Euro gewann mit 1,1799 US-Dollar deutlich an Härte. Die Preise für die Ölsorten Brent und WTI stiegen um je 0,3 Prozent.
Saftige Geldstrafe für Ryanair
Die italienische Wettbewerbsbehörde hat gegen die irische Fluggesellschaft Ryanair eine Geldstrafe von 255 Millionen Euro verhängt. Grund sei der Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung im Umgang mit Reisebüros, teilte die Behörde mit. Die größte europäische Billigfluglinie habe es Reisebüros erschwert oder diese blockiert, Ryanair-Flüge in Kombination mit anderen Fluggesellschaften oder Dienstleistungen anzubieten. Ryanair teilte in einer Stellungnahme mit, Anwälte beauftragt zu haben, "unverzüglich Berufung gegen das absurde und unhaltbare Urteil sowie die ungerechtfertigte Geldbuße" einzulegen.
Die Behörde beanstandete, dass die Fluggesellschaft zunächst Verfahren zur Gesichtserkennung eingeführt, dann Zahlungen von Online-Reisebüros blockiert und schließlich Partnerschaftsverträge mit Reisebüros durchgesetzt habe. Diese hätten deren Möglichkeiten eingeschränkt, Ryanair in Reisepaketen anzubieten. Die mutmaßlichen Vorfälle fanden demnach von April 2023 bis mindestens April dieses Jahres statt.
Preise für Wohnimmobilien in Deutschland steigen viertes Quartal in Folge
Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im dritten Quartal 2025 um durchschnittlich 3,3 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2024 gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, stiegen die Wohnimmobilienpreise damit zum vierten Mal in Folge gegenüber dem jeweiligen Vorjahresquartal. Gegenüber dem Vorquartal erhöhten sich die Preise um 1,0 Prozent.
In den sieben größten deutschen Städten (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf) zogen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 2,7 Prozent an. Bei Eigentumswohnungen fiel das Plus mit 2,8 Prozent zum Vorjahresquartal etwas höher aus.
Sorge um den Yen: Interveniert Japan bei den Devisen?
Die japanische Regierung ist bereit, am Devisenmarkt zu intervenieren. Finanzministerin Satsuki Katayama warnte vor einer schnellen Abwertung des Yen. Sie bezeichnete die jüngsten Yen-Bewegungen als spekulativ, sie spiegelten die wirtschaftlichen Fundamentaldaten nicht wider. "Wir werden gegen übermäßige Bewegungen vorgehen, auch gegen solche, die durch Spekulation getrieben sind", sagte die Finanzministerin auf einer Pressekonferenz. Die Regierung habe "freie Hand", um zu reagieren.
Die Äußerungen fielen, nachdem der Yen gegenüber dem US-Dollar auf rund 157,70 abgewertet hatte, obwohl die Bank of Japan am Freitag die Zinsen auf ein Dreijahreshoch von 0,75 Prozent angehoben hat. Das Währungspaar stand zuletzt bei 156,35 Yen.
Novo-Nordisk-Aktie schießt hoch
Die Aktie von Novo Nordisk ist um 6,8 Prozent nach oben gegangen. Dafür sorgte die Nachricht, dass die US-Arzneimittelbehörde FDA eine Tablettenform des Novo-Mittels Wegovy zur Gewichtsreduktion zugelassen hat. Dies verschafft den Dänen einen Vorsprung gegenüber Wettbewerbern wie Eli Lilly und anderen. Eine orale Darreichungsform könnte Novo Nordisk einen riesigen neuen Markt eröffnen, weil die bisherigen Therapien gegen Adipositas überwiegend Injektionen erfordern.
Kann Chinas Techsektor mit den USA gleichziehen?
Im Gegensatz zum Technologiehype in den USA hatten chinesische Techaktien in den vergangenen Jahren deutlich mehr zu kämpfen. Zuletzt aber befand sich der Hang Seng Tech Index wieder mehr im Aufwind. Warum chinesische Technologieaktien für Anleger einen Blick wert sein könnten und wie man darauf setzen kann, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Peter Bösenberg von der Société Générale.
ZF-Geschäft mit Fahrerassistenzsystemen geht nach Südkorea
Der südkoreanische Tech-Konzern Samsung Electronics übernimmt vom Autozulieferer ZF Friedrichshafen dessen Geschäft mit Fahrerassistenzsystemen (ADAS). Die Samsung-Tochter Harman International erwerbe die Firma für 1,5 Milliarden Euro, teilte Samsung mit.
Mit dem Zukauf sichere sich Harman ADAS-bezogene Technologien und Produkte, darunter nach vorne gerichtete Fahrzeugkameras und Steuergeräte. Dies markiere den vollständigen Einstieg in den schnell wachsenden ADAS-Markt. Das Geschäftsfeld werde bis 2030 voraussichtlich auf 97,4 Billionen Won (56 Milliarden Euro) anwachsen, von 62,6 Billionen Won im Jahr 2025.
Dax startet gut behauptet
Der deutsche Aktienmarkt ist uneinheitlich in den Handel gestartet. Der Dax stieg um 0,2 Prozent auf 24.329 Punkte. MDax, SDax und TecDax verloren dagegen zwischen 0,1 und 0,4 Prozent. Große Investoren haben ihre Bücher für 2025 bereits geschlossen, vielerorts laufen die Weihnachtsferien. Der EuroStoxx50 zeigte sich zunächst praktisch unverändert.
Asien-Börsen mit deutlichen Gewinnen
Kräftige Kursgewinne bei den Technologiewerten haben zu Wochenbeginn die Aktienmärkte in Ostasien angetrieben. Die jüngsten Sorgen um eine KI-Blase traten in den Hintergrund, was im Technologie-Sektor für kräftige Kursaufschläge sorgte. Die mit KI und Rechenzentren verbundene Nachfrage dürfte weiter robust bleiben, so die Erwartung. Die in der vergangenen Woche veröffentlichten Quartalszahlen von Micron hatte Morgan Stanley als die besten in der Geschichte der US-Halbleiterindustrie außerhalb von Nvidia bezeichnet. Micron hat außerdem die Gewinnprognose deutlich erhöht. Das Unternehmen ist für das gesamte Jahr 2026 praktisch ausverkauft.
Besonders deutlich fielen die Kursgewinne beim technologielastigen Kospi in Seoul mit 2,1 Prozent aus. Für den Nikkei in Tokio ging es 1,8 Prozent auf 50.402 Punkte nach oben. Auch hier trieben vor allem die Gewinne der Technologiewerte an. Moderater waren die positiven Vorzeichen dagegen in Shanghai mit 0,7 Prozent. Der Hang-Seng-Index in Hongkong zeigte sich im späten Handel 0,1 Prozent höher.
Deutsche Importpreise mit stärkstem Rückgang seit Mitte 2024
Die deutschen Importpreise sind im November wegen billigerer Energie so stark gefallen wie seit rund anderthalb Jahren nicht mehr. Sie sanken um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. "Dies war der stärkste Rückgang gegenüber dem Vorjahr seit März 2024", hieß es. Experten hatten sogar einen stärkeren Rückgang von 2,2 Prozent erwartet, nach einem Minus von 1,4 Prozent im Oktober. Von Oktober auf November legten die Einfuhrpreise um 0,5 Prozent zu.
Den größten Einfluss auf die Entwicklung hatten erneut die Energieimporte. Diese verbilligten sich um 15,7 Prozent im Vergleich zum November 2024. Rohöl kostete 21,7 Prozent weniger, während für Erdgas 15,6 Prozent und für Strom 10,6 Prozent weniger verlangt wurden. Mineralölerzeugnisse wie Benzin waren 7,2 Prozent günstiger. Klammert man Energie aus, fielen die Einfuhrpreise um 0,3 Prozent.
Auftragseingang im Bauhauptgewerbe fällt im Oktober deutlich
Der Auftragseingang im deutschen Bauhauptgewerbe ist im Oktober saison- und kalenderbereinigt um 11,8 Prozent gegenüber dem September gefallen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Vormonat aufgrund von Großaufträgen der höchste Wert seit März 2022 registriert worden war, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Der Auftragseingang nahm im Vormonatsvergleich im Hochbau um 5,8 Prozent und im Tiefbau um 16,9 Prozent ab.
Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich lag der kalender- und saisonbereinigte Auftragseingang von August bis Oktober um 3,5 Prozent höher als in den drei Monaten zuvor. Im Jahresvergleich lag der Auftragseingang kalenderbereinigt um 2,4 Prozent höher.
Novo Nordisks Abnehmpillen-Version erhält Zulassung in den USA
Die US-Aufsichtsbehörden haben die erste GLP-1-Abnehmpille zugelassen - eine Tabletten-Formulierung der Novo-Nordisk-Medikamente Ozempic und Wegovy. Damit wird eine neue Zeit bei den Adipositas-Medikamenten eingeläutet, die deren Einsatz voraussichtlich ausweiten dürfte. Der dänische Pharmariese gab bekannt, dass das Unternehmen den Verkauf der neuen Pille in den USA ab Anfang Januar plant. Der Barpreis für die Anfangsdosis soll bei 149 Dollar pro Monat liegen.
Die Zulassung der Food and Drug Administration (FDA) ist ein Meilenstein, da wöchentliche Spritzen wie Wegovy und Zepbound von Eli Lilly den Markt für Adipositas-Mittel bisher dominiert haben. Viele Menschen mit Übergewicht nutzen die Injektionen jedoch aufgrund der Kosten, eines lückenhaften Versicherungsschutzes oder der Angst vor Nadeln bisher nicht.
Dax bekommt es nochmal mit wichtigen Konjunkturdaten zu tun
Am Tag vor Heiligabend wird der Dax der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit wenig Bewegung in den Handel starten. Zum Wochenanfang hatte der deutsche Leitindex weitgehend stabil bei 24.284 Punkten geschlossen. An der Wall Street hob unterdessen die Rückkehr der Anleger zu KI-Werten die Stimmung.
Im Fokus am letzten Tag vor Weihnachten stehen Konjunkturdaten. So warten in Deutschland Anleger auf die Importpreise für November. Auf der anderen Seite des Atlantiks stehen Zahlen zum US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal, zur Industrieproduktion im November sowie zum Verbrauchervertrauen im Dezember an. Zudem werden Daten zu den Aufträgen für langlebige Wirtschaftsgüter im Oktober veröffentlicht, die als wichtiger Indikator für die Investitionsbereitschaft der Unternehmen gelten.