Donnerstag, 22. September 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Jan Gänger
17:37 Uhr

DAX gibt kräftig nach

Am Frankfurter Aktienmarkt ging es heute abwärts. Die Stimmung im Markt wird als schlecht beschrieben. Die Aussicht auf lange Zeit steigende Zinsen bei zunehmenden Rezessionsgefahren stellten kein Umfeld für strategische Käufe dar, heißt es.

Der DAX fällt 1,8 Prozent auf 12.531 Zähler. Für den MDAX geht es 2,6 Prozent auf 23.267 Punkte nach unten. Der SDAX verliert 3,2 Prozent auf 10.910 Zähler.

16:36 Uhr

Volkswagen befürchtet ab Juni Gasknappheit

Volkswagen geht davon aus, dass er die Produktion angesichts der hohen Füllstände der Gasspeicher über den Winter aufrecht erhalten kann. "Derzeit ist die Gasversorgung für die Volkswagen-Werke und die anderer Konzernmarken sowie der Kraftwerke und Heizhäuser an den Standorten gesichert", sagten Manager des Wolfsburger Autobauers bei einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Sollten die Gaslieferungen aus Russland allerdings nicht wieder aufgenommen werden, drohe ab Juni eine Gasknappheit.

Volkswagen sei auf verschiedene Szenarien vorbereitet. "Wir können aber Auswirkungen auf unser Geschäft, etwa durch Störungen in der Lieferkette oder hoheitliche Eingriffe des Staates, trotzdem nicht vollständig ausschließen," hieß es. Auf kurzfristige Engpässe bei Lieferanten bereitet sich der Konzern durch eine höhere Bevorratung und alternative Bezugsquellen vor.

16:18 Uhr

US-Börsen schwächeln - Zinsentscheid wirkt nach

Die Stimmung an der Wall Street bleibt einen Tag nach der erneuten Zinskeule der US-Notenbank gedämpft. Der Dow-Jones-Index verliert 0,4 Prozent auf 30.050 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gibt 0,7 Prozent auf 3763 Punkte nach. Die Technologiebörse Nasdaq sinkt um ein Prozent auf 11.109 Zähler.

Die Fed hatte die Zinsen wie erwartet erneut um 75 Basispunkte angehoben und weitere Erhöhungen bis zum Jahresende signalisiert. Zinssensitive Bankaktien legen heute leicht zu, während wachstumsabhängige Konzerne wie Tesla, Microsoft und die Facebook-Mutter Meta bis zu anderthalb Prozent nachgeben.

S&P 500
S&P 500 4.283,61

15:55 Uhr

DAX unter Druck

Der deutsche Aktienmarkt reagiert auf die Zinserhöhungen einiger Notenbanken mit Verlusten Der DAX verliert 1,3 Prozent auf 12.594 Punkte. Wegen des Kriegs in der Ukraine, der hohen Inflation, den deswegen stark steigenden Leitzinsen und der Sorge vor einer Rezession hat der Leitindex in diesem Jahr rund 20 Prozent eingebüßt.

DAX
DAX 15.386,58

15:29 Uhr

EZB-Direktorin: Die Inflation wird wieder sinken

EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel hat die Bereitschaft der Notenbank zu weiteren Zinserhöhungen im Kampf gegen die rekordhohe Inflation bekräftigt. "Ich gehe davon aus, dass der EZB-Rat in seiner nächsten Sitzung die Zinsen weiter anheben wird", sagte Schnabel "t-online". "Wie groß dieser Zinsschritt sein wird, und bis zu welchem Niveau wir die Zinsen anheben werden, kann ich derzeit nicht sagen. Wir fahren auf Sicht und bewerten die Konjunktur- und Inflationsdaten vor jeder Sitzung aufs Neue."

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte nach langem Zögern im Juli die Wende hin zu höheren Zinsen eingeleitet. Nach einer weiteren Zinsanhebung im September liegt der Leitzins im Euroraum nun bei 1,25 Prozent. Die nächste reguläre Sitzung des EZB-Rates ist für den 27. Oktober angesetzt.

"Wir gehen entschlossen gegen die Inflation vor und sorgen dafür, dass sich die Inflation auf mittlere Sicht wieder bei zwei Prozent pro Jahr einpendelt". So Schnabel. In ihren jüngsten Prognosen geht die EZB davon aus, dass es bis zum Jahr 2024 dauern wird, ehe diese Zielmarke wieder in Sichtweite kommt.

15:06 Uhr

China sorgt für höhere Ölpreise

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REUTERS

Eine wieder anziehende Nachfrage des Top-Abnehmers China treibt den Ölpreis. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich um gut ein Prozent auf 90,86 Dollar je Barrel. Insidern zufolge wollen mehrere große Raffinerien ihre Produktion im Oktober um zehn Prozent steigern, um dem höheren Bedarf gerecht zu werden. Gleichzeitig schüre die Teilmobilmachung in Russland die Furcht vor weiteren Angebotsausfällen, warnen Börsianer. Dies dränge einen möglichen Nachfrage-Rückgang bei einer Rezession in den Hintergrund.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 92,70

14:41 Uhr

Honda drosselt Produktion wegen Materialmangels

Der japanische Autohersteller Honda muss wegen der anhaltenden Störung der Lieferketten und Logistikproblemen zum wiederholten Mal seine Produktion einschränken. Zwei Linien im Werk in Suzuka im Westen Japans werden Anfang Oktober ihre Fertigung um etwa 40 Prozent kürzen, während das Werk in der Präfektur Saitama nördlich von Tokio die Produktion um etwa 30 Prozent zurückfahren wird, kündigt der Konzern an. Seit Mai muss Honda wegen Materialmangels immer wieder die Produktionen teilweise stilllegen.

Honda Motor
Honda Motor 10,64

14:10 Uhr

Türkische Lira bekommt Prügel

Die überraschende Zinssenkung der türkischen Notenbank versetzt der Landeswährung Lira einen erneuten Schlag. Der Dollar steigt um 0,4 Prozent und ist mit 18,38 Lira so teuer wie nie. Das macht Importe noch teurer und heizt die Inflation weiter an.

Die Lira hat im vergangenen Jahr 44 Prozent an Wert zum Dollar verloren, in diesem Jahr bislang mehr als ein Viertel.

Die Teuerungsrate erreichte im August mit 80,21 Prozent das höchste Niveau seit 1998. Der Gipfel dürfte nach bisheriger Prognose der Zentralbank erst im Herbst erreicht werden, und zwar mit Teuerungsraten von nahezu 90 Prozent.

US-Dollar / Türkische Lira
US-Dollar / Türkische Lira 27,42

13:38 Uhr

Inflation? Welche Inflation? Türkische Notenbank begeht Zins-Harakiri

Was macht die türkische Notenbank bei einer Inflation von 80 Prozent? Sie senkt die Zinsen. Der geldpolitische Schlüsselsatz wird um einen vollen Punkt von bislang 13 auf nunmehr zwölf Prozent zurückgenommen. Zur Begründung heißt es, das Wachstum müsse angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen gestützt werden.

Sinkende Zinsen machen allerdings eine Währung für Investoren unattraktiver. Die schwache türkische Lira wiederum verteuert Importe, auf die die rohstoffarme Türkei angewiesen ist. In einer solchen Lage die Zinszügel zu lockern, widerspricht der gängigen ökonomischen Lehrmeinung. Gestützt wird ein solches unorthodoxes Vorgehen indes vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der sich selbst als Zinsfeind bezeichnet.

13:27 Uhr

Britische Notenbank überrascht

Die britische Notenbank hebt den Leitzins zur Überraschung der Finanzmärkte eher moderat an. Sie erhöhte ihn um 0,5 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent. An den Finanzmärkten war mit einer Anhebung um 0,75 Prozentpunkte gerechnet worden, nachdem die US-Notenbank Fed ein wahres Zinsfeuerwerk mit drei XXL-Erhöhungen in Folge gezündet hat.

Wegen der Trauerphase nach dem Tod von Königin Elizabeth II. war der Zinsentscheid um eine Woche verschoben worden. Die neue Premierministerin Liz Truss hat jüngst einen milliardenschweren Plan zur Bewältigung der Energiekrise vorgestellt. Die Regierung rechnet damit, dass dieser die Inflationsrate spürbar drücken wird.

13:08 Uhr

Mobilisierung in Russland macht Gas teurer

Am Großhandelsmarkt steigen die Gaspreise. Der europäische Future steigt um sechs Prozent auf 193,70 Euro je Megawattstunde. Die russische Teilmobilmachung sorge für Nervosität, sagt ein Händler. Die rekordhohen Einfuhren von Flüssiggas und die durch hohe Preise gedämpfte Nachfrage machten einen weiteren kräftigen Kursanstieg allerdings unwahrscheinlich. So die Analysten von EnergyScan, dem Datenanbieter des Versorgers Engie.

12:19 Uhr

Accor-Aktien stürzen ab

Wegen eines Ausverkaufs der Aktien der französischen Hotelgruppe Accor ziehen sich Anleger auch bei anderen Touristik-Werten zurück. Der europäische Branchen-Index fällt um knapp drei Prozent. Accor-Titel brechen um neun Prozent ein und sind mit 21,20 Euro so billig wie zuletzt vor zwei Jahren. Beigetragen zu dem Kursrutsch hat wohl das negative Urteil von JPMorgan-Analystin Estelle Weingrod. Sie hatte das Kursziel auf 21 von 35,50 Euro gesenkt. Das Geschäftsmodell des Hoteliers sei konjunkturabhängiger als das der Konkurrenz. Daher bezweifle sie, dass Accor im kommenden Jahr in die Gewinnzone zurückkehren könne.

ACCOR
ACCOR 32,22

11:52 Uhr

Norwegens Notenbank feuert Zins-Salve

Die norwegische Notenbank stemmt sich mit einem weiteren großen Zinsschritt gegen die starke Inflation im Land und erhöhte den geldpolitischen Schlüsselsatz von 1,75 auf 2,25 Prozent. Er liegt damit so hoch wie seit 2011 nicht mehr.

Die Zentralbank hatte die Zinsen bereits im August und im Juni um jeweils einen halben Punkt nach oben gesetzt. Sie signalisierte für November eine erneute Straffung ihrer Geldpolitik: Der Zinssatz könne im kommenden Winter bei rund drei Prozent liegen.

11:30 Uhr

Japan bekämpft Yen-Schwäche mit ungewöhnlichem Schritt

Japans Zentralbank greift erstmals seit 1998 zur Stützung des schwächelnden Yen in den Devisenmarkt ein. Dies gab ein Regierungsvertreter bekannt. Mit Käufen der eigenen Währung verschafft die Bank of Japan (BoJ) dem Yen damit eine Atempause. Dadurch fällt der Dollar auf 142,90 Yen, nachdem er zuvor auf ein 24-Jahres-Hoch von 145,89 Yen gestiegen war.

US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 149,44

11:02 Uhr

Banken rechnen mit Winter-Rezession in Deutschland

Deutschland rutscht nach Ansicht der Privatbanken im Winter in eine Rezession. Im laufenden Sommer-Quartal und in den nächsten drei Quartalen bis Mitte 2023 dürfte die Wirtschaftsleistung jeweils schrumpfen, teilt der Bundesverband deutscher Banken (BdB) im Rahmen seiner neuen Konjunkturprognose mit.

In diesem Jahr werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwar insgesamt noch um 1,4 Prozent steigen, dann aber 2023 um 1,3 Prozent sinken. Die Wirtschaft in Deutschland und in Europa sei in schwieriges Fahrwasser geraten. "Die stark gestiegenen Energiepreise haben zu einem enormen Kostenschub für die Unternehmen geführt", heißt es. "Die hohen Inflationsraten führen auch zu einem erheblichen Kaufkraftverlust bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern."

10:29 Uhr

Schweizer Notenbank beendet Negativzinsen - nach beinahe acht (!) Jahren

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hebt ihren Leitzins erneut an - um 0,75 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent. Damit sind die Negativzinsen der SNB nach beinahe acht Jahren Geschichte

Mit dem Schritt will die Notenbank dem Inflationsdruck entgegenwirken. Zudem solle ein Übergreifen der Teuerung auf bisher weniger betroffene Waren und Dienstleistungen erschwert werden, so die SNB. Es sei nicht auszuschließen, dass weitere Zinserhöhungen nötig seien, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten.

Die SNB hatte bereits Mitte Juni die Zinsschraube mit einem Schritt um einen halben Prozentpunkt erstmals seit fünfzehn Jahren wieder angezogen. Seither ist die Teuerung in der Schweiz weiter gestiegen. Für August wiesen die Statistiker eine Inflation von 3,5 Prozent aus.

10:06 Uhr

Uniper-Aktien im freien Fall

Am Tag nach der offiziellen Ankündigung der Verstaatlichung geht die Talfahrt von Uniper weiter. Die Aktien des Gas-Versorgers fallen um 7,5 Prozent. In diesem Jahr haben sie damit rund 93 Prozent an Wert verloren. "Für die zum Glück nur noch mit etwas mehr als sechs Prozent beteiligten Privatanleger gibt es jetzt nur noch die Alternativen flüchten oder standhalten", sagte Aktien-Experte Thomas Hechtfischer von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) der "Rheinischen Post".

Uniper
Uniper 5,05

09:47 Uhr

Ölpreise ziehen an

Die Ölpreise legen zunächst leicht zu. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet 90,19 Dollar. Das sind 36 Cent mehr als gestern. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt 32 Cent auf 83,26 Dollar.

Die Preisentwicklung am Ölmarkt ist nach wie vor schwankungsanfällig. Für tendenziell steigende Preise sorgen die zunehmenden Spannungen zwischen dem Westen und Russland infolge des Ukraine-Kriegs. Da Russland einer der größten Ölförderer der Welt ist, ziehen die Spannungen Risikoaufschläge am Erdölmarkt nach sich.

Auf der anderen Seite werden die Rohölpreise durch Konjunktursorgen und die straffe Geldpolitik vieler Zentralbanken belastet. Am Mittwochabend hob die US-Notenbank Federal Reserve ihre Leitzinsen zum dritten Mal in Folge kräftig um 0,75 Prozentpunkte an. Die höheren Zinsen lasten auf der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage und damit auch auf dem Bedarf an Öl, Benzin und Diesel.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 85,45
Rohöl WTI
Rohöl WTI 91,33

09:16 Uhr

Suse-Aktien brechen ein

Die Aktien des Linux-Spezialisten Suse stürzen trotz eines Gewinnanstiegs um fast 24 Prozent auf ein Rekordtief von 13,93 Euro. Das ist der größte Kurssturz seit dem Börsengang vor rund eineinhalb Jahren. Der operative Gewinn habe die Erwartungen zwar übertroffen, kommentiert Analyst Charles Brennan von der Investmentbank Jefferies. Allerdings seien die Buchungen zurückgegangen. Außerdem habe das Unternehmen die Prognosen für die Buchungen im Kerngeschäft gesenkt.

Suse
Suse 12,86

09:14 Uhr

DAX startet schwächer


Der Frankfurter Aktienmarkt geht mit Verlusten in den Tag. Der DAX gibt 1,6 Prozent ab auf 12.555 Punkte. Der MDAX verliert 2,1 Prozent auf 23.406 Zähler, der SDAX 2,3 Prozent auf 11.012 Punkte.

08:49 Uhr

Diese Asien-Aktie ist gefragt

Unter den asiatischen Einzelwerten können sich Toshiba in Tokio mit einem Plus von gut 2 Prozent dem Abwärtssog widersetzen. Einem Bericht zufolge will die teilstaatliche Japan Investment Corp. zusammen mit dem Beteiligungsunternehmen Bain Capital die Restrukturierung bei Toshiba unterstützen.

Toshiba
Toshiba 28,66

08:14 Uhr

Diese US-Aktie geriet nachbörslich unter Druck

Der Hausbauer KB Home schnitt ergebnisseitig zwar besser als geschätzt ab, verfehlte aber trotz eines 26-prozentigen Anstiegs die Umsatzerwartung. Dazu teile KB Home mit, dass sich wegen höherer Hypothekenzinsen, Inflation und wirftschaflichem Druck die Nettoaufträge im Berichtsquartal halbiert hätten. Für die Aktie ging es gut 3 Prozent nach unten.

KB Home
KB Home 44,08

08:00 Uhr

Siemens Energies bekommt neuen Bilanzprüfer

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY verliert ein weiteres Prüfmandat für ein DAX-Unternehmen. Siemens Energy schlägt den Aktionären auf der Hauptversammlung Anfang 2023 vor, vom Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) an von EY zum Rivalen KPMG zu wechseln, wie der Energietechnik-Konzern mitteilt. Bisher werden die Abschlüsse der gesamten Siemens-Familie von EY geprüft. Die Siemens AG musste von 2023/24 wechseln, weil Abschlussprüfer die Bilanzen eines Unternehmens nur noch zehn Jahre unter die Lupe nehmen dürfen; sie hatte sich im August für PwC entschieden. Die Entscheidung von Siemens Healthineers ist noch nicht bekannt; auch der Medizintechnik-Konzern hat das Mandat neu ausgeschrieben.

Siemens Energy
Siemens Energy 12,50

07:50 Uhr

DAX-Kursrutsch deutet sich an

Nach den Zinserhöhungen wird der DAX Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Aktuell wird der deutsche Börsenleitindex mit Kursen um 12.535 Punkte taxiert und damit deutlich unter dem Mittwochs-Schluss.

Zur Wochenmitte hatte der DAX 0,8 Prozent auf 12.767,15 Punkte zugelegt. Nach der Zinserhöhung der US-Notenbank Fed um 75 Basispunkte stehen am Donnerstag weitere Entscheidungen an. Die britische Zentralbank wird den Leitzins voraussichtlich ungewöhnlich kräftig anheben. Börsianer rechnen mit einer Erhöhung des geldpolitischen Schlüsselsatzes um 0,75 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent.

Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) entscheidet über eine mögliche Anpassung der Zinsen. Analysten gehen davon aus, dass die Währungshüter den Leitzins zumindest um 0,5 Prozentpunkte anheben, wenn nicht sogar um 0,75 Prozentpunkte. Gegen den globalen Trend hielt Japans Zentralbank an ihrer Niedrigzinspolitik fest.

07:33 Uhr

Zinsprognosen schicken Asien-Aktien auf Talfahrt

Nach der volatilen Reaktion der Wall Street mit letzlich deutlich negativem Ausgang auf die Zinserhöhung und insbesondere Zinsprognosen der US-Notenbank, geht es am nun auch an den ostasiatischen Börsen nach unten. Während die Zinserhöhung mit 75 Basispunkten wie erwartet ausfiel, prognostizierten die Notenbanker für die nächste Zeit weitere aggressivere Leitzinserhöhungen als dies am Markt bislang erwartet wurde. Dazu bemerkte Fed-Chef Powell einmal mehr, dass der Kampf gegen die Inflation nicht ohne Schmerzen für die Wirtschaft möglich sei und dass die Chancen für eine weiche Landung schlechter geworden seien.

In Tokio geht es für den Nikkei 0,7 Prozent nach unten auf 27.129 Punkte. Hier hat sich das Minus im Verlauf leicht verringert, nachdem die japanische Notenbank ihrerseits ihren ultraexpansiven Kurs unverändert bestätigt hat.

In Hongkong knickt der HSI 1,9 Prozent auf ein Sechsmonatstief ein, in Seoul geht es für den Kospi 0,8 Prozent abwärts. Der Shanghai Composite schlägt sich mit einem nur kleinen Minus von 0,3 Prozent erneut etwas besser. In Sydney wird wegen eines Gedenkfeiertags zum Tod der Queen nicht gehandelt.

Nikkei
Nikkei 31.857,62

07:19 Uhr

US-Notenbank sorgt für "kleinen Schock"

Die US-Notenbank Fed treibt den Leitzins im Kampf gegen die ausufernde Inflation mit Riesenschritten in die Höhe. Sie hob ihn am Mittwoch zum dritten Mal in Folge um einen Dreiviertel-Prozentpunkt an - auf die neue Spanne von 3,00 bis 3,25 Prozent. Experten hatten mit einem Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten gerechnet. Erste Reaktionen zu der Entscheidung:

"Die neuen Projektionen für den Leitzins waren durchaus ein kleiner Schock. Doch die Pressekonferenz besänftigte", kommentierte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. "Einige Passagen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell hatten durchaus dovishen Charakter. Aber der Reihe nach: Jerome Powell machte nochmals deutlich, dass die Leitzinsen so lange angehoben werden bis sie eine Rückkehr zu einer Inflationsrate von zwei Prozent garantieren", so der Experte. "Eine Rezession würde dabei in Kauf genommen werden. Doch die Leitzinsen seien am unteren Ende dessen, was als restriktiv bezeichnet werden könne, so Powell. Immerhin tauchte also das Wort 'restriktiv' auf", erklärte der VP-Chefvolkswirt. "Die Fed würde ab einem gewissen Punkt auch pausieren, der Zeitpunkt hierfür sei aber noch nicht erreicht. Das klang dann doch so, dass die meiste Arbeit der Fed getan ist. Im kommenden Jahr wird die Fed vermutlich deutlich sanfter agieren und sogar pausieren. An den Finanzmärkten werden solche Botschaft wohlwollend aufgenommen", sagte Gitzel.

"Es war angesichts der aktuellen Konjunkturschwäche und rückläufiger Inflationserwartungen für 2023 richtig, dass die Fed das Tempo des Zinsanstiegs nicht durch einen größeren Schritt um 1 Prozentpunkt verschärft hat", kommentiert der Chefökonom von HQ Trust, Michael Heise. "Die abgesenkten Wachstumserwartungen der Notenbank und die gleichzeitig höheren Zinserwartungen zeigen, dass die Notenbank auch eine milde Rezession und einen gewissen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen wird, um die hohe Inflation einzudämmen", erläuterte er. "Es ist das kleinere Übel im Vergleich zu einer Verfestigung der Inflation, die nur um den Preis einer sehr tiefen Rezession zu einem späteren Zeitpunkt zu beseitigen."

07:01 Uhr

Dollar im Aufwind

Im frühen Devisengeschäft zeigt der Dollar mit der Aussicht auf weitere Zinserhöhungen weiter Stärke: Der Dollar-Index gewinnt 0,9 Prozent und kostet fast 145 Yen oder 0,9824 Euro.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,06
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,95

 

06:43 Uhr

Bank of Japan folgt Fed nicht

Die japanische Zentralbank Bank of Japan hat ihre niedrigen Zinssätze am Donnerstag beibehalten. Die Bank of Japan blieb bei ihrem Zinssatz von minus 0,1 Prozent für kurzfristige Kredite und 0 Prozent für 10-jährige Staatsanleihen. "Die japanische Zentralbank geht davon aus, dass die kurz- und langfristigen Leitzinsen auf ihrem derzeitigen oder niedrigeren Niveau bleiben werden", teilt die Zentralbank mit.

Kurz zuvor hatte die US-Notenbank Federal Reserve den Leitzins zum dritten Mal in Folge um einen Dreiviertel-Prozentpunkt erhöht und weitere Erhöhungen angekündigt.

06:24 Uhr

US-Zinsschritt lässt DAX einbrechen

Der DAX wird aktuell um 12.500 Punkte taxiert. Das entspricht einem deutlichen Kursrutsch zum Handelsschluss zur Wochenmitte: Der deutsche Börsenleitindex war mit einem Plus von knapp 100 Zählern oder 0,8 Prozent und einem Stand von 12.767 Stellen aus dem Geschäft gegangen. Doch dann kam der Zinsschritt der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), die im Kampf gegen die Inflation den Leitzins zum dritten Mal in Folge um einen Dreiviertel-Prozentpunkt anhob - auf die neue Spanne von 3,00 bis 3,25 Prozent - und der Dow-Jones-Index schloss klar im Minus.

"Die US-Notenbank tritt erneut mächtig auf das Bremspedal", kommentierte Analyst Bastian Hepperle von der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe. "Mittlerweile sind die Leitzinsen in diesem Jahr schon um drei Prozentpunkte gestrafft worden. Trotzdem sieht die Fed ihren Kampf gegen die hohe Inflation noch lange nicht als beendet an", erläuterte er. "Klarere Hinweise, dass sich die Inflationsrate eindeutig auf den Weg nach unten begibt, wird es erst im Frühjahr 2023 geben. Bis dahin werden die Leitzinszügel noch deutlich fester angezogen" so der Experte. "Zugleich ist die Bilanzschrumpfung in vollem Gange. Auf die US-Wirtschaft kommen somit noch erhebliche Belastungen zu. Der Weg in eine echte Rezession ist vorgezeichnet."

Am Tag nach der Fed berät die Bank von England (BoE) mit einer Woche Verspätung über ihre Geldpolitik. Die britischen Notenbanker hatten ihre Sitzung wegen der Trauerfeiern für Queen Elizabeth II. verschoben. Wie ihre Kollegen jenseits des Atlantik werden sie den Leitzins voraussichtlich um 0,75 Prozentpunkte anheben. Es wäre das erste Mal seit 1989, dass die britische Zentralbank so stark an der Zinsschraube dreht - abgesehen von einem Versuch im Jahr 1992, dem Pfund Auftrieb zu geben. Diese Entscheidung wurde damals in weniger als einem Tag revidiert. "Es gibt Argumente für eine anhaltende aggressive Straffung der Geldpolitik", sagte Stuart Cole, Chef-Volkswirt des Brokerhauses Equiti Capital. Schließlich deute der überraschend hohe Anstieg der Löhne auf einen unverändert starken Preisdruck hin.

Ebenfalls heute gibt die Schweizer Nationalbank (SNB) ihren Zinsentscheid bekannt. Ähnlich wie bei der Fed schwanken Börsianer, ob sie den Schlüsselsatz um einen Dreiviertel- oder einen ganzen Prozentpunkt anhebt. Parallel dazu berät zwar auch die Bank von Japan (BoJ) über ihre Geldpolitik. Hier werden allerdings keine Änderungen erwartet.

Die Notenbank-Sitzungen drängen die wenigen anstehenden Konjunkturdaten in den Hintergrund. Am Nachmittag, 16.00 Uhr MESZ, wird das Barometer für das Verbrauchervertrauen in der Eurozone veröffentlicht. Experten rechnen mit einem Rückgang auf minus 26 Punkte. Am Morgen steht bereits das französische Geschäftsklima auf der Agenda, am Vormittag der Wirtschaftsbericht der EZB. In den USA werden zudem die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie Daten zur Leistungsbilanz veröffentlicht.

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