Freitag, 21. Juli 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Diana Dittmer und Thomas Badtke
17:41 Uhr

DAX schleppt sich ins Wochenende

Auch zum Wochenschluss ist der DAX nicht aus seiner Haut gekommen: Der deutsche Börsenleitindex umschifft große Kursbewegungen und verabschiedet sich mit einem Aufschlag von 0,2 Prozent und einem Schlusskurs von 16.177 Punkten ins Wochenende.

Die Anleger übten sich im Vorfeld der Notenbanksitzungen in Zurückhaltung, konstatierten die Experten der Helaba. Die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank entscheiden in der nächsten Woche über den weiteren Zinskurs. Anleger rätseln derzeit, wie viele Zinserhöhungen dies- und jenseits des Atlantiks in diesem Jahr noch folgen werden.

"Schwache Vorgaben und ein Index-Schwergewicht mit deutlichen Abschlägen bremsen den DAX zum Wochenschluss ein", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "SAP ist größter Verlierer im Leitindex, nach Zahlen und Ausblick, die nicht gut angenommen wurden", erläutert sie. "Die kommende Handelswoche verspricht zudem sehr spannend zu werden, denn es stehen Notenbanksitzungen an, Zinsanhebungen inklusive - davon geht der Markt zumindest aus", so Lanzendörfer. "Die Frage lautet aber: Wie geht es dann weiter? Ist der Zinsgipfel erreicht?"

Im DAX geben SAP mehr als vier Prozent ab: Dabei schmeckten ein schleppendes Wachstum im zukunftsträchtigen Cloud-Geschäft und niedrigere Jahresziele den Anlegern nicht. Ein überraschend schwacher Quartalsbericht belastet auch lange die Aktien des Pharma- und Laborausrüsters Sartorius. Dabei war nach den im Juni gesenkten Jahreszielen bereits mit mauen Zahlen gerechnet worden. Die Aktien drehen spät ins Plus, aber deutlich: mehr als sieben Prozent.

DAX
DAX 24.215,57

Sartorius
Sartorius 241,00
SAP
SAP 238,45

17:31 Uhr

US-Großbank will mit Onlinebank nach Deutschland

Die US-Großbank JPMorgan will mit ihrer Onlinebank "Chase" bald in Deutschland und anderen EU-Ländern antreten. "Für uns war immer klar, dass wir 'Chase' nicht nur in Großbritannien einführen wollen, sondern auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern", sagt JPMorgan-Chef Jamie Dimon dem "Handelsblatt": "Wir haben ambitionierte Pläne." Erste Schritte habe das Geldhaus bereits eingeleitet. JPMorgan wolle das digitale Privatkundengeschäft in der EU von Berlin aus betreiben, erste Mitarbeiter seien dort bereits eingestellt worden.

Insgesamt habe JPMorgan das Ziel, zu den größten drei Banken Deutschlands aufzusteigen, sagte Dimon dem Blatt weiter: "Natürlich wollen wir das." Aktuell liege die in Frankfurt angesiedelte Europa-Tochter von JPMorgan mit einer Bilanzsumme von 436 Milliarden Euro auf Platz 5.

JP Morgan Chase
JP Morgan Chase 254,55

16:56 Uhr

Gewinnrückgang setzt Thyssenkrupp-Rivalen zu

Ein Gewinnrückgang über den Markterwartungen schickt die Aktien des schwedischen Stahlkonzerns SSAB auf Talfahrt. Sie fallen in der Spitze um fast 16 Prozent. Der Betriebsgewinn brach von April bis Juni um 52 Prozent ein. Für Verunsicherung sorgt auch der Ausblick: Das Unternehmen rechnet im dritten Quartal mit einer stärker rückläufigen europäischen Nachfrage als üblich.

SSAB Svenskt Stål AB ser. A
SSAB Svenskt Stål AB ser. A 5,46
Thyssenkrupp
Thyssenkrupp 8,71

16:27 Uhr

Lonza-Aktie kommt unter die Räder

Die Geschäftszahlen sowie der gesenkte Ausblick von Lonza kommen an der Börse nicht gut an, der Kurs stürzt um sieben Prozent ab. Während der Umsatz im ersten Halbjahr knapp unter Konsens ausfiel, lag die Differenz beim Gewinn je Aktie schon bei 5 Prozent. Die Analysten von Jefferies gehen davon aus, dass es mit dem bestätigten mittelfristigen Umsatzziel sowie der gesenkten EBITDA-Marge 2024 für den Konsens um 5 Prozent nach unten gehen werde. Dies werde nun in die Aktie eingepreist. Aussagen zu den mittelfristigen Zielen auf dem Kapitalmarkttag am 17. Oktober sind für die Jefferies-Analysten nun dringend erforderlich, um den Glauben an die strukturelle langfristige Wachstumsstory zu sichern.

16:14 Uhr

Leichte Gewinne an der Wall Street

Die US-Börsen sind zum Wochenschluss fester in den Handel gestartet. Der Dow-Jones-Index eröffnet 0,2 Prozent fester bei 35.310 Punkten. Der S&P-500 gewinnt 0,4 Prozent auf 4552 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legt 0,6 Prozent auf 14.154 Punkte zu. Gefragt seien vor allem die Aktien von traditionellen Unternehmen, sagte Art Hogan, Chefstratege bei B Riley Wealth. "Bislang lag ein Laser-Fokus auf Technologie, Kommunikations-Dienstleistungen und Konsumgütern, aber jetzt finden die Nachzügler Geschmack an den Sektoren Energie, Finanzdienstleistungen und Gesundheit."

Bei den Einzelwerten gehören die Papiere des Spielzeug-Herstellers Mattel mit einem Plus von 1,5 Prozent zu den Gewinnern. Hintergrund ist der weltweite Kinostart des "Barbie"-Films mit Margot Robbie und Ryan Gosling in den Hauptrollen. Die Papiere von American Express geben dagegen 2,9 Prozent nach. Der Kreditkartenanbieter hat bei den Quartalserlösen die Erwartungen der Analysten verfehlt und hält trotz eines besser als erwartet ausgefallenen Gewinns an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest, was bei Investoren für Unmut sorgt.

Mattel
Mattel 16,51
American Express
American Express 306,40

 

15:46 Uhr

Anleger strafen Sartorius ab

Sartorius steht im DAX auf der Verkaufsseite: Die Aktien geben rund drei Prozent nach. Eine schwächere Nachfrage hat beim Pharmazulieferer im ersten Halbjahr den Gewinn gedrückt.

Sartorius
Sartorius 241,00

15:07 Uhr

Nasdaq-Neugewichtung wirft Schatten voraus

Etwas nervös wird man an der Börse schon im Hinblick auf das Rebalacing im Nasdaq-100. Die Neugewichtung außerhalb des Zyklus zielt darauf ab, die Gewichtung der größten Namen im Index zu reduzieren. Neil Wilson, Marktstratege bei markets.com, geht davon aus, dass dies die Schwankungen am Verfalltag von Optionen am Freitag anheizen könnte. Die Neugewichtung sei notwendig, nachdem Nvidia, Microsoft, Alphabet, Amazon, Apple und Tesla im vergangenen Jahr um durchschnittlich 60 Prozent gestiegen seien und nun 50 Prozent der Gewichtung im Nasdaq-100 ausmachten.

Nvidia werde mit Wirkung zum 24. Juli von 7,28 Prozent der Indexgewichtung auf 4,30 fallen, Microsoft von 12,74 Prozent auf 9,80 und so weiter. Insgesamt bedeutet dies, dass diese sechs Aktien nicht mehr als 40 Prozent des Index ausmachen werden. Für Wilson ist das Ereignis von eher geringer Bedeutung, da der Nasdaq-100 eine sonderbare Maßeinheit für die Technologieblase sei.

Tesla
Tesla 383,90
Nvidia
Nvidia 158,18

14:53 Uhr

Vor US-Börsenstart rappelt es hier

CSX reagieren mit einem Minus im vorbörslichen US-Handel von 4,9 Prozent auf die Quartalszahlen der Eisenbahngesellschaft. CSX hatte sowohl beim Umsatz wie auch Gewinn Rückgänge berichtet, unter anderem weil das Unternehmen mit Personalmangel zu kämpfen hat.

14:36 Uhr

American Express verdreifacht Rückstellungen

Der Finanzdienstleister American Express lässt nach starken Quartalszahlen seine Jahresprognose unverändert und enttäuscht damit seine Anleger. "Die Ausgaben der Kartenmitglieder erreichten ein weiteres Allzeithoch und wuchsen währungsbereinigt um acht Prozent, angetrieben durch ein zweistelliges Wachstum bei den Ausgaben der US-Verbraucher und der internationalen Kartenmitglieder", sagt Konzernchef Stephen Squeri. Während die Kartenzahlungen im zweiten Quartal ein Rekordhoch erreichten, wappnet sich das Unternehmen gegen mögliche Zahlungsausfälle und verdreifacht seine Rückstellungen auf 1,2 Milliarden Dollar. Seine Gewinnprognose von 11,00 bis 11,40 Dollar pro Aktie für das Gesamtjahr wollte der Kreditkartenriese nicht erhöhen - zur Enttäuschung der Anleger. Im vorbörslichen US-Handel verloren die Titel von Amex rund 4,4 Prozent.

American Express
American Express 306,40

14:25 Uhr

BASF baut Offshore-Windpark in China

Der Chemiekonzern BASF und das chinesische Energieunternehmen Mingyang gründen ein Gemeinschaftsunternehmen für einen Offshore-Windpark in Südchina. Mingyang werde 90 Prozent und BASF zehn Prozent der Anteile halten, teilen die beiden Unternehmen mit. Der geplante Windpark in Zhanjiang in der Provinz Guangdong soll über eine Kapazität von 500 Megawatt verfügen und 2025 vollständig in Betrieb gehen. Der Großteil des erzeugten Stroms soll für den neuen BASF-Verbundstandort Zhanjiang verwendet werden, der vollständig mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgt werden soll.

BASF
BASF 43,57

14:06 Uhr

Experten: Weiterer EZB-Kurs sehr unsicher

Der weitere geldpolitische Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB) über die für nächste Woche erwartete Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte hinaus ist aus Sicht von Analysten der Deutschen Bank sehr unsicher. Nach ihrer Aussage lassen sich Argumente für eine Zinsanhebung im September ebenso finden wie für eine Ende der Zinserhöhungen, eine Pause oder spätere Zinsschritte auf bis zu 4,50 Prozent (Einlagensatz). Wie sie in ihrem Ausblick auf die Ratssitzung in der nächsten Woche schreiben, wollen die Analysten perspektivisch auch einen aktiven Verkauf von unter dem APP-Programm erworbenen Anleihen nicht ausschließen, obwohl das die Verluste für die nationalen Zentralbanken vergrößern würde.

"Jedenfalls will die EZB nicht, dass der September als ein Wendepunkt im geldpolitischen Zyklus angesehen wird", schreiben sie weiter. Der Markt solle aus Sicht der EZB verstehen, dass sie ihre Zinsen wenn nötig weiter erhöhen und länger erhöht lassen werde, wenn das nötig wäre, um die Inflation rechtzeitig auf 2 Prozent zu senken.

13:50 Uhr

China will Autoabsatz fördern - Märkte unzufrieden

Die chinesische Regierung will den Absatz von Autos und damit die schleppende Konjunktur ankurbeln. Die Regionen sollen ermutigt werden, ihre jährlichen Quoten für den Autokauf zu erhöhen, heißt es in einer Erklärung von 13 Regierungsbehörden. Zugleich soll der Verkauf von Gebrauchtwagen gefördert werden. Erst im Juni waren die Steuererleichterungen für den Kauf von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben bis 2027 verlängert wurden.

Ökonomen bezweifeln allerdings, ob mit den neuen Maßnahmen der schwächelnden Konjunktur auf die Sprünge geholfen werden kann. "Es ist unwahrscheinlich, dass diese Unterstützungen den Konsum signifikant ankurbeln werden", so die Analysten der UBS. "Die Menschen sind immer noch zurückhaltend, da ihnen das Vertrauen in die wirtschaftliche Erholung fehlt."

Auch Anleger reagieren zurückhaltend auf die Regierungspläne. Der chinesische Automobilindex sinkt zum Wochenschluss um 0,3 Prozent. während das Börsenbarometer insgesamt 0,1 Prozent steigt. Auch der Elektronikindex fall gegen den Trend um 0,6 Prozent, obwohl die Regierung auch die Förderung des Absatzes von Elektronikprodukten ankündigt.

13:40 Uhr

Vitesco profitiert von MDAX-Aufnahme

Gegen den Trend geht es für die Aktie von Vitesco um gut 2 Prozent nach oben. Für Käufe dürfte hier sorgen, dass die Aktie für die Software AG in den MDAX aus dem SDAX aufsteigt. Den für Software AG frei werdenden Platz im TecDAX wird die Aktie der PNE einnehmen. Dafür wird die Aktie von Borussia Dortmund den Platz von Vitesco im SDAX übernehmen. Alle Anpassungen werden zum 25. Juli 2023 wirksam.

13:25 Uhr

Russische Notenbank hebt Leitzins unerwartet stark an

Russlands Notenbank hat den Leitzins erstmals seit den Anfängen der Invasion der Ukraine wieder erhöht. Sie hob ihn überraschend kräftig um einen vollen Punkt auf 8,5 Prozent an. Experten hatten lediglich eine Anhebung auf ein Niveau von 8,0 Prozent auf dem Radar. Die Notenbank hält sich zudem die Option offen, die Geldpolitik im September weiter zu straffen. Auch wenn die Teuerungsrate zuletzt unter der von der Zentralbank angestrebten Marke von 4 Prozent blieb, sehen die Währungshüter Inflationsgefahren.

Ein Grund ist die Schwäche der Landeswährung Rubel, die im Zuge der Wirren des Aufstands der Wagner-Söldner Ende Juni weiter an Außenwert eingebüßt hat. Experten gehen davon aus, dass dadurch die Preise für Waren und Dienstleistungen über die Sommermonate stärker anziehen dürften.

Der Rubel zog zum Dollar nach dem Zinsentscheid um 0,15 Prozent an. Die Zentralbank macht sinkende Exporte und eine Erholung der Importe für die Schwäche des Rubels verantwortlich. Im Juni war die Zahlungsbilanz Russlands zum ersten Mal seit 2020 negativ. Die Notenbank rechnet damit, dass die Inflationsrate dieses Jahr bei 5,0 bis 6,5 Prozent landen wird und erst 2024 zum Stabilitätsziel von vier Prozent zurückkehren wird.

13:15 Uhr

"Der aktuelle Markt ist auf Perfektion getrimmt"

Aufschläge dürften die US-Aktienindizes zum Start verzeichnen, nachdem am Vortag Technologiewerte unter massivem Abgabedruck gestanden haben. Heute werden vor allem zwei Faktoren eine Rolle spielen. Zum einen die Neugewichtung im Nasdaq-100, die am Freitag nach Börsenschluss stattfindet und zur Eröffnung am Montag in Kraft tritt, zum anderen der Verfall von rund 2,3 Billionen Dollar schweren börsennotierten Optionen in den USA.

"Es scheint ein wenig Angst bei einigen der Top-Tech-Werte zu geben, da sie am Montag bei der Neuausrichtung der Nasdaq einen Abschlag erhalten werden", sagt Navellier. Nvidia und Microsoft sind am stärksten von der Neuausrichtung des Nasdaq betroffen. Bilanzzahlen werden von Unternehmen wie American Express und Schlumberger erwartet.

Am Donnerstag hatten schlecht aufgenommene Ergebniszahlen von Tesla und Netflix die Nasdaq-Indizes unter Druck gebracht. "Der aktuelle Markt ist auf Perfektion getrimmt", sagt Louis Navellier, der Vorsitzende und Gründer von Navellier & Associates: "Wenn ein Unternehmen die Erwartungen übertrifft und die Prognosen nach oben korrigiert, kann es (mit der Aktie) immer noch nach unten gehen, wenn es irgendwelche Bedenken oder Sorgen gibt". Navellier verweist dabei insbesondere auf die Ergebnisse von Tesla.

12:55 Uhr

Börsengewinne lassen Reichtum der Deutschen steigen

Börsengewinne mit Aktien haben den Reichtum der Deutschen zum Jahresstart weiter ansteigen lassen. Das Geldvermögen der privaten Haushalte erhöhte sich im ersten Quartal 2023 um 146 Milliarden Euro auf rund 7,39 Billionen Euro, wie die Bundesbank mitteilt. Damit habe sich die Aufwärtsbewegung des vierten Quartals nach zuvor drei Quartalen mit Rückgängen fortgesetzt. "Die meisten Anlageformen der privaten Haushalte gewannen an Wert", so die Bundesbank. Insgesamt lägen die Bewertungsgewinne im ersten Quartal bei 76 Milliarden Euro. Dabei seien die Kursgewinne von Aktien mit 38 Milliarden Euro besonders kräftig ausgefallen.

Mit Investmentfonds erzielten die Haushalte im ersten Quartal Bewertungsgewinne von 25 Milliarden Euro. Aber auch der Wert von Pensions- und Versicherungsansprüchen stieg um 19 Milliarden Euro an. Die Haushalte erwarben im Auftaktquartal Schuldverschreibungen im Umfang von 30 Milliarden Euro - ein historischer Höchstwert. "Wie im Vorquartal ist diese Entwicklung nicht zuletzt auf die steigenden Zinsen zurückzuführen", erklärt die Bundesbank. Ihre Bestände an Bargeld und Einlagen verringerten die Haushalte dagegen netto um 16 Milliarden Euro.

12:20 Uhr

Delivery Hero übernimmt Saudi-Tochter komplett

Delivery Hero kauft die Minderheitseigner seiner saudi-arabischen Tochter HungerStation heraus. Diese erhielten für 37 Prozent der Anteile insgesamt 297 Millionen Dollar, teilt der Essenslieferant mit. HungerStation sei der Marktführer in dem Königreich und habe 2022 einen operativen Gewinn von mehr als 50 Millionen Euro erzielt. Der Umsatz sei um 36 Prozent auf 609 Millionen Euro gestiegen.

Delivery Hero
Delivery Hero 22,35

11:57 Uhr

Deutscher Chemieindustrie brechen Aufträge weg

Eine schwache Nachfrage und hohe Produktionskosten beuteln die deutsche Chemieindustrie. Der Branchenverband VCI zeichnet ein düsteres Bild für die zweite Jahreshälfte und senkt seine Prognosen deutlich. Für 2023 erwartet der Verband nun einen Rückgang der chemisch-pharmazeutischen Produktion von acht Prozent, ohne das Pharmageschäft könnte sogar ein Minus von elf Prozent zu Buche stehen. Der Branchenumsatz dürfte um 14 Prozent zurückgehen. Bislang war der Verband von einem Rückgang der chemisch-pharmazeutischen Produktion von fünf Prozent und einem Umsatzminus von sieben Prozent ausgegangen.

Die Hoffnungen der Branche, dass nach einem milden Winter und deutlich gesunkenen Gas- und Strompreisen eine Erholung einsetzt, haben sich nicht erfüllt. Aus der Chemieindustrie hatte es deshalb zuletzt eine Reihe von Gewinnwarnungen gehagelt, etwa von Branchenprimus BASF und den Spezialchemieunternehmen Lanxess, Evonik und Clariant. "Die Nachfrage nach Chemikalien nimmt ab. Die Zahlen für das erste Halbjahr sind rot und die Produktionskosten am Standort Deutschland nicht wettbewerbsfähig", sagt VCI-Präsident Markus Steilemann.

11:43 Uhr

Liontrust will GAM-Übernahmeangebot nicht erhöhen

Liontrust will sein Übernahmeangebot für das krisengeplagte Schweizer Fondshaus GAM Holding nicht nachbessern. "Liontrust bestätigt, dass die von Liontrust vorgeschlagene Übernahme von GAM nach Rücksprache mit den Aktionären von GAM ein vollständiges und endgültiges Angebot ist und nicht erhöht wird", erklären die Briten. Eine Investorengruppe um den französische Milliardär Xavier Niel opponiert gegen den Deal und hat ein konkurrierendes Angebot zur teilweisen Übernahme von GAM vorgelegt. Die Offerte von Liontrust, die GAM im Tausch gegen eigene Aktien übernehmen will, bewertet GAM mit 107 Millionen Franken.

11:23 Uhr

China-Thema treibt Ölpreise

Spekulationen auf groß angelegte Stützungsmaßnahmen der chinesischen Wirtschaft treiben den Ölpreis laut Händlern zum Wochenschluss in die Höhe. Das Nordseeöl Brent verteuert sich in der Spitze um ein Prozent auf 80,46 Dollar je Fass. Das US-Öl WTI wird mit 76,47 Dollar je Fass zeitweise 1,1 Prozent höher gehandelt. Auch der Preis für das Industriemetall Kupfer steigt um bis zu 0,5 Prozent auf 8527 Dollar je Tonne. Am Freitag haben die chinesischen Behörden ein neues Bündel an Maßnahmen angekündigt, um die Verkäufe von Autos und Elektronikprodukten anzukurbeln. Nun setzen die Investoren darauf, dass weitere Maßnahmen folgen könnten.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 66,18
Rohöl WTI
Rohöl WTI 61,92

 

11:01 Uhr

Biotech-Firma will mehr als ein Drittel der Stellen streichen

Die Schweizer Biotech-Firma Idorsia startet ein Sparprogramm und plant einen massiven Stellenabbau. Bis zu 500 Arbeitsplätze könnten wegfallen, hauptsächlich in der Forschung und Entwicklung und den damit verbundenen Unterstützungsfunktionen, teilt das Unternehmen mit. Weltweit beschäftigt Idorsia rund 1300 Mitarbeitende. Mit den Maßnahmen, die bis Jahresende umgesetzt werden sollen, solle der Geldverbrauch (Cash-Burn) halbiert werden. "Aufgrund der schwierigen finanziellen Situation von Idorsia, die auf geringere als erwartete Produktverkäufe und ein schwieriges globales finanzielles Umfeld zurückzuführen ist, muss das Unternehmen die Investitionen in Forschung und Entwicklung erheblich reduzieren", erklärt die Firma.

Idorsia kämpft mit einem schleppenden Verkauf seines Schlafmittels Quviviq. Um sich dringend benötigten finanziellen Spielraum zu verschaffen, verkaufte das Unternehmen jüngst sein operatives Geschäft in der Region Asien-Pazifik für 400 Millionen Dollar an die japanische Sosai Group.

10:47 Uhr

Aufzughersteller hebt Umsatzprognose an

Dank anziehender Geschäfte im zweiten Quartal hat der Schweizer Aufzug- und Rolltreppenhersteller Schindler seine Umsatzprognose angehoben. Neu wird im laufenden Jahr währungsbereinigt ein Anstieg der Verkaufserlöse um fünf bis acht Prozent erwartet, gibt das Unternehmen bekannt. Bislang wurde ein Wachstum um einen niedrigen einstelligen Prozentbetrag angepeilt. Gemäß der erstmals vorgelegten Gewinnprognose rechnet Schindler mit einem Nettoergebnis zwischen 860 und 900 Millionen Franken.

SCHINDLER PS
SCHINDLER PS 331,25

Im zweiten Quartal wurden vor allem in Amerika und Europa neue Aufträge an Land gezogen. In China dagegen ging die Nachfrage nach neuen Anlagen zurück. Das Service-Geschäft wuchs in allen Regionen. Der Auftragseingang stieg unter Ausschluss von Wechselkurseffekten um 6,7 Prozent auf 3,05 Milliarden Franken. Der Konzernumsatz wuchs um 15,2 Prozent auf 2,93 Milliarden Franken. Der Nettogewinn kletterte auch dank Kosteneinsparungen um 65,1 Prozent auf 251 Millionen Franken.

10:14 Uhr

Ubisoft-Zahlen spielen Anlegern in die Karten

Tendenziell positiv werden die Geschäftszahlen von Ubisoft im Handel aufgenommen. Die Aktien legen knapp ein Prozent zu. Zwar gingen die Umsätze leicht zurück, lagen damit aber noch immer über Erwartung. Da der Hersteller von Computerspielen wie "Assassins Creed" keine großen Neuveröffentlichungen im Quartal hatte, wurde diese Entwicklung erwartet. Die Citi kommentiert dazu: "Die Gruppe hat einen schlechten Track Record, was Verlässlichkeit angeht, tritt nun aber in eine Periode mit signifikanter Aktivität bei Veröffentlichungen ein." Dies sollte Wachstum und Cash-Generierung treiben. Auch Jefferies erwartet ein starkes Umsatzwachstum im kommenden Quartal.

Ubisoft
Ubisoft 8,02

09:57 Uhr

DAX-Schwergewicht enttäuscht, Kurs schmiert ab

Der zurückhaltende Ausblick von SAP für das wichtige Cloud-Geschäft vergrätzt Anleger. Selbst ein überraschend starkes Gewinnplus im abgelaufenen Quartal konnte sie nicht milde stimmen. Die Aktien des Software-Hauses rutschen rund fünf Prozent ab.

SAP
SAP 238,45

Der Walldorfer Konzern senkte das obere Ende der für das Gesamtjahr angepeilten Spanne der Cloud-Erlöse auf 14,2 von 14,4 Milliarden Euro. Das untere Ende blieb bei 14 Milliarden Euro. "Das lässt Investoren etwas ratlos zurück", schrieb Analyst Charles Brennan von der Investmentbank Jefferies. "Sie fragen sich, wie es möglich ist, die Cloud-Ziele für 2025 anzuheben und zwei Monate später die Ziele für 2023 zu senken."

Im abgelaufenen Quartal war das Wachstum des Cloud-Geschäfts wegen verzögerter Deals hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Dank eines Sparkurses stieg der operative Gewinn überraschend stark. Daher hob SAP das Gesamtjahresziel hierfür leicht an.

09:41 Uhr

Pharma-Auftragshersteller senkt Jahresprognose

Der Schweizer Pharma-Auftragsfertiger Lonza hat wegen schleppender Geschäfte seine Jahresprognose gesenkt. Der Umsatz dürfte 2023 währungsbereinigt um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentbetrag steigen, teilt Lonza mit. Die um Sonderfaktoren bereinigte operative Gewinnmarge (EBITDA) sollte zwischen 28 und 29 Prozent liegen. Bislang wurde ein Anstieg der Verkaufserlöse um einen hohen einstelligen Prozentbetrag in Aussicht gestellt und eine EBITDA-Marge zwischen 30 und 31 Prozent.

Das Wachstum bei den Dienstleistungen für Arzneien in der frühen Entwicklungsphase sei langsamer als erwartet und die Nachfrage auf dem Markt für Nahrungsmittelergänzungskapseln sei weiterhin schwach, erklärt das Unternehmen. An der mittelfristigen Umsatzprognose hält Lonza fest. Bei der bereinigten EBITDA wird eine Spanne zwischen 31 bis 33 Prozent angestrebt.

09:08 Uhr

DAX-Anleger spekulieren über den Zinsgipfel

Der DAX startet mit Verlusten in den letzten Handelstag der Woche. Nachdem er im Donnerstagsgeschäft noch 0,5 Prozent zugelegt und seine positive Wochenbilanz ausgebaut hatte, notiert er aktuell 0,5 Prozent im Minus bei Kursen um 16.115 Punkte.

"Die Vorgaben belasten", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Corinna Wohlfeil. "s wird heute einen Rücksetzer geben", erläutert sie und verweist auf die in der kommenden Woche anstehenden Notenbanksitzungen in den USA und Europa. "Damit rückt dann wieder die Frage nach dem Erreichen des Zinsgipfels in den Vordergrund."

08:54 Uhr

Mehr Konkurrenz für ChatGPT, Bard und Bing AI - Apple arbeitet wohl auch an KI-Chatbot

Apple will einem Bericht zufolge das Feld der KI-Tools nicht Alphabet, Microsoft und anderen überlassen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, arbeitet der iPhone-Konzern an generativen KI-Tools. Eine Strategie, wie Kunden der Zugang zu der Technologie gewährt werden könnte, gebe es noch nicht.

Apple
Apple 224,35

Laut Bloomberg hat Apple sein eigenes Rahmenwerk mit dem Namen "Ajax" aufgebaut, um große Sprachmodelle zu schaffen. Hinzu komme ein "Apple GPT"-Chatbot. Der Konzern wollte den Bericht nicht kommentieren.

Apples KI-Tool bilde praktisch Konkurrenzprodukte wie Bard, ChatGPT und Bing AI nach und umfasse keine neuen Features oder Technologie, heißt es in dem Bericht weiter. Laut Bloomberg glauben Insider, dass Apple darauf hinarbeitet, nächstes Jahr eine beträchtliche Ankündigung im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) zu machen.

08:48 Uhr

US-Kartellbehörde gibt Widerstand gegen Microsoft/Activison-Deal auf

Nach rund eineinhalb Jahren ist Microsoft bei der Übernahme von Activision Blizzard am Ziel. Nach zwei Schlappen vor Gericht zog die US-Kartellbehörde ihre Klage gegen mit 69 Milliarden Dollar größten Deal der Videospiele-Branche zurück.

Die FTC hatte eine Beeinträchtigung des Wettbewerbs befürchtet. Weil Microsoft aber mit Konkurrenten wie Sony oder Nintendo langfristige Lizenzvereinbarungen für den Activision-Spieleklassiker "Call of Duty" abschloss, folgten die Gerichte dieser Argumentation nicht und schmetterten einen Antrag der Behörde auf eine Blockade der Übernahme bis zum Beginn des Hauptverfahrens ab. Dieses hätte am 2. August beginnen sollen.

Jetzt muss der Software-Konzern noch die britische Wettbewerbsaufsicht CMA mit zusätzlichen Zugeständnissen überzeugen, ihr bisheriges Veto gegen den Deal zu revidieren.

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08:29 Uhr

DAX niedriger erwartet

Europas Börsen werden sich am letzten Handelstag schwer tun. Vor allem die Schwäche der Technologiewerte an Wall Street dürfte belasten. Der DAX hat mit SAP sein hauseigenes Sorgenkind. Das Index-Schwergewicht dürfte den Index nach seinen wohl schwächeren Zahlen ausbremsen.

Dax
Dax 24.215,57

Der DAX wird am Morgen bei 16.123 Zählern erwartet nach einem Schluss von 16.204 Punkten. Auch der Euro-Stoxx-50 wird im Minus gesehen.

Mit Blick auf die Sektoren tendierte an der Wall Street der Automobilsektor auffallend schwach, was wohl der Schwäche der Tesla-Aktie (-9,7) in Folge der Zahlenvorlage geschuldet sein dürfte. Aber auch Google, Nvidia, Microsoft und andere wiesen Verluste um die 2 bis 3 Prozent aus. Hier belastet der anstehende Umbau des Nasdaq-Index. Die Gewichte der großen Technologiewerte werden darin nach ihrer Kursrally reduziert.

Spannend könnte es für DAX & Co am Mittag werden, wenn die Optionen auf DAX und Euro-Stoxx-50 mit dem kleinen Verfall an Europas Terminbörsen auslaufen. Beim DAX könnte die 16.200er-Marke am Mittag heiß umkämpft werden.

In der kommenden Woche stehen US-Notenbank wie Europäische Zentralbank im Rampenlicht. Während eine Anhebung der Leitzinsen um jeweils 25 Basispunkte aktuell als ausgemachte Sache gilt, werden an der Börse vor allem die Aussagen zur zukünftigen Zinspolitik mit Spannung erwartet.

08:10 Uhr

Laborausrüster Sartorius kämpft mit schwacher Nachfrage

Der Pharma- und Laborausrüster Sartorius hat erneut ein schwaches Quartal hinter sich. Nach dem Boom in der Pandemie zeigen sich die Kunden des DAX-Konzerns derzeit wenig ausgabefreudig und bauen stattdessen ihre Lagerbestände ab. Nach einem bereits schwachen Jahresauftakt lag der Auftragseingang nach sechs Monaten mit knapp 1,5 Milliarden Euro um rund ein Drittel unter dem Vorjahreswert. Der Umsatz sank im Vergleich um rund 16 Prozent auf 1,74 Milliarden Euro. Die Gewinneinbußen fielen noch deutlicher aus, auch weil höhere Kosten belasteten.

Sartorius
Sartorius 241,00

08:06 Uhr

Vierte Woche mit steigenden Ölpreisen in Folge

Die Ölpreise sind weiter gestiegen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 80,23 US-Dollar. Das waren 59 Cent mehr als am Tag zuvor. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 58 Cent auf 76,23 Dollar.

Am Ölmarkt zeichnete sich die vierte Handelswoche in Folge ab, in der die Ölpreise zulegen. Als Preistreiber gilt derzeit vor allem die Sorge vor einem zu geringen Angebot auf dem Weltmarkt. Zuletzt hatten die wichtigen Ölländer Saudi-Arabien und Russland eine Kürzung der Fördermenge in Aussicht gestellt.

Marktbeobachter verwiesen zudem auf Spekulationen, dass Chinas Regierung der schwächelnden Konjunktur stärker unter die Arme greifen könnte. Unter anderem hatten unerwartet schwache Daten vom chinesischen Außenhandel die Erwartung verstärkt, dass die Regierung in Peking die Konjunktur weiter stützen dürfte.

07:51 Uhr

Audi setzt bei neuen E-Autos auf Partner in China

Die Volkswagen-Tochter Audi verhandelt mit dem chinesischen Joint-Venture-Partner SAIC über eine gemeinsame Entwicklung von E-Autos. SAIC-Chefingenieur Zu Sijie sagte am Vortag vor Reportern, sein Unternehmen habe sich mit Audi darauf geeinigt, die Entwicklung von Elektroautos gemeinsam zu beschleunigen. Details nannte er nicht. Audi erklärte, mit Partnern an der zukünftigen Ausrichtung des China-Geschäfts zu arbeiten.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 89,64

Die Ingolstädter bringen ihre Fahrzeuge in China über Gemeinschaftsunternehmen mit SAIC und FAW auf den Markt. Einem Insider zufolge laufen Verhandlungen mit beiden Partnern. Mit Absichtserklärungen sei in den kommenden Wochen zu rechnen, ein Vertragsabschluss könnte noch in diesem Jahr erfolgen.

07:24 Uhr

Britisches Verbrauchervertrauen sinkt im Juli stärker als erwartet

Das Verbrauchervertrauen in Großbritannien ist im Juli nach einem monatelangen Aufwärtstrend stark gesunken, da die Konsumenten wegen der Inflation und höheren Zinsen den Gürtel enger schnallen. Der von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) erhobene Index des Verbrauchervertrauens sank um 6 Punkte von minus 24 im Juni auf minus 30. Zuvor war das Stimmungsbarometer fünf Monate in Folge gestiegen. Ökonomen hatten in einer Umfrage des Wall Street Journal einen geringeren Rückgang auf minus 26 erwartet.

Eine der am stärksten rückläufigen Kennzahlen waren die Erwartungen der Befragten hinsichtlich der allgemeinen Wirtschaftslage im kommenden Jahr, was auf schlechte Nachrichten für den Einzelhandel hindeutet, denn die Verbraucher dürften sich angesichts der sich verschlechternden Konjunktur mit ihren Ausgaben zurückhalten.

07:19 Uhr

Tokioter Börse nach Inflationsdaten etwas leichter

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AP

An den Börsen in Ostasien tut sich wenig. Hongkong tendiert freundlich, dort geht es um 0,7 Prozent nach oben, in Tokio büßt der Nikkei-Index dagegen 0,3 Prozent auf 32.378 Punkte ein. In Schanghai, Seoul und auch Sydney liegen die Marktbarometer nah an den Schlussständen des Vortages.

In Japan sind die Verbraucherpreise im Juni um 3,3 Prozent gestiegen. Das ist zwar weiterhin deutlich höher als von der dortigen Notenbank gewollt, allerdings wurde der Anstieg in diesem Ausmaß auch erwartet. Spekulationen darüber, dass die Notenbank irgendwann ihren weiter ultraexpansiven Kurs aufgeben müsse, schwelen damit weiter, werden zugleich aber auch nicht wesentlich befeuert.

Unter den Einzelwerten ziehen Nidec um über 5 Prozent an. Der Hersteller von Elektromotoren hat mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen, unter anderem stieg der Nettogewinn um 55 Prozent. In Hongkong sind Technikaktien gesucht, auch wenn in den USA die techniklastigen Nasdaq-Indizes sehr schwach tendiert hatten.

Angesichts der fulminanten Technik-Rally seit Anfang 2023 könnten Marktteilnehmer, die auf eine "weiche Landung" in den USA hofften, nicht nur übertroffene Gewinnerwartungen, sondern auch starke Gewinnprognosen der Unternehmen in den kommenden Quartalen einpreisen, sagt Marktanalyst Yeap Jun Rong von IG. Der Subindex der Technikaktien in Hongkong steigt um gut 1 Prozent.

06:30 Uhr

DAX will nächsten Wochengewinn

Der DAX strebt einer weiteren Gewinnwoche entgegen. Zwar halten sich bislang Plus- und Minustage die Waage, die Stimmung am deutschen Aktienmarkt hat sich aber im Donnerstagsgeschäft aufgehellt. Der deutsche Börsenleitindex schloss 0,6 Prozent fester mit 16.204 Punkten. In der Vorwoche hatte der DAX bereits rund fünf Prozent zugelegt, seit Jahresbeginn sind es mehr als 16 Prozent.

Sartorius
Sartorius 241,00

Heute blicken die Anleger vor allem auf die Unternehmensseite. Zum einen steht die Chemiebranche im Blick, zum anderen der Laborausrüster Sartorius: Das DAX-Unternehmen veröffentlicht seine Geschäftszahlen für das erste Halbjahr. Das DAX-Unternehmen hatte bereits im Juni seine Ziel für 2023 wegen schwacher Nachfrage gesenkt und rechnet für das laufende Jahr nun mit einem Rückgang des Umsatzes um rund zehn bis 15 Prozent. Bisher war Sartorius von einer kleinen einstelligen Zuwachsrate ausgegangen. Auch die operative Umsatzrendite (EBITDA-Marge) werde mit rund 30 Prozent nicht wie erwartet an das Vorjahresniveau von 33,8 Prozent anknüpfen. An seinen Mittelfristzielen bis 2025 hielt das Göttinger Unternehmen aber fest.

Und so ist es gestern an der Wall Street gelaufen. Lesen Sie hier.

Gleichzeitig informiert der Verband der chemischen Industrie (VCI) über die wirtschaftliche Bilanz der chemisch-pharmazeutischen Industrie in der ersten Jahreshälfte. Präsident Markus Steilemann wird zudem einen Blick auf das zweite Halbjahr werfen. Die Aussichten sind düster: Zuletzt hatte es aus der Chemieindustrie eine ganze Reihe von Gewinnwarnungen gehagelt, denn die Unternehmen haben die Hoffnung auf ein besseres zweites Halbjahr aufgegeben. Auch der VCI hatte sich zuletzt wenig optimistisch für die wirtschaftliche Entwicklung gezeigt. Der Verband werde deshalb seine Prognose aus dem Frühjahr revidieren, hatte VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup bereits angekündigt.

Am Terminmarkt ist zudem am Mittag kleiner Verfall, es geht um die Optionen auf den DAX. Weitere Wochentermine finden Sie hier.

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