Dow-Rally dauert an Tesla und Netflix setzen dem Nasdaq zu
20.07.2023, 23:08 Uhr Artikel anhören
Der Dow bleibt auf Gewinnkurs, für den Nasdaq geht's bergab.
(Foto: REUTERS)
Die Quartalsbilanzen von Tesla und Netflix sorgen bei Anlegern nicht für Begeisterung, die Papiere fallen deutlich und reißen dabei den Nasdaq mit. Der Dow hingegen erzielt den neunten Tagesgewinn in Folge.
Enttäuschende Geschäftszahlen von Tesla und Netflix haben am Donnerstag US-Technologieinvestoren verschreckt. Auch vorsichtige Äußerungen von SAP zu Cloud-Umsätzen lasteten auf dem Sektor. Der Nasdaq-Index schloss 2,1 Prozent schwächer auf 14.063 Punkten. Der breit gefasste S&P notierte zu Börsenschluss 0,7 Prozent schwächer bei 4534 Zählern. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gewann dagegen 0,5 Prozent auf 35.225 Punkte und erzielte damit seinen neunten Tagesgewinn in Folge. Es handelt sich um die längste Gewinnserie seit fast sechs Jahren.
"Der Dow wurde in der jüngsten Rally der Wachstumsaktien schlichtweg vernachlässigt, und jetzt stecken die Leute ihr Geld wieder in einige der Werte, die nicht für ihr Wachstum bekannt sind", sagte David Russel vom Finanzdienstleister TradeStation.
Mit einem Minus von 9,7 Prozent gehörten die Tesla-Aktien zu den Verlierern. Der Chef des Elektroautobauers, Elon Musk, signalisierte weitere Preissenkungen. "Mit den Preissenkungen hat er ein ganz neues Fass aufgemacht", sagte Michael Matousek, Chefhändler bei U.S. Global Investors. "Wir werden mehr Hersteller sehen, die ihre Fahrzeuge wettbewerbsfähiger anbieten, weil die Elektroautos zuletzt eine sehr hohe Gewinnmarge hatten und sie jetzt schlichtweg die Möglichkeit für Preissenkungen haben."
Netflix-Papiere gaben 8,4 Prozent nach. "Die Netflix-Aktie wurde historisch von Stimmungen und Erzählungen getrieben und weniger von den Fundamentaldaten", sagte David Trainer, Chef des Finanzdienstleisters New Constructs. "Aber für alle, die Wert auf Zahlen und Daten legen, ist klar: Netflix ist stark überbewertet und ein sehr riskantes Investment."
Die in den USA gelisteten SAP-Aktien schlossen 6,4 Prozent im Minus. Europas größtes Softwarehaus senkte bei den Cloud-Umsätzen das obere Ende der in diesem Jahr angepeilten Spanne auf 14,2 von 14,4 Milliarden Euro.
Mit einem Plus von 6,1 Prozent standen dagegen die Aktien des Pharmakonzerns Johnson & Johnson an der Spitze des Dow. Der Pharmakonzern erhöhte angesichts der starken Nachfrage nach Krebsmedikamenten und guter Geschäfte mit Medizintechnik seine Prognose. Auch die Papiere von United Airlines gehörten mit einem Plus von 3,2 Prozent zu den Gewinnern. Die Fluggesellschaft hob ebenfalls ihre Gewinnprognose an. Trotz der steigenden Lebenshaltungskosten ist die Nachfrage nach Reisen ungebrochen. Zugleich ist die Kapazität aber immer noch niedriger als vor der Corona-Pandemie. Das sei die Grundlage für bessere Ergebnisse in der Luftfahrt-Branche, sagte United-Chef Scott Kirby. In Frankfurt war der Dax 0,6 Prozent fester bei 16.204 Punkten aus dem Handel gegangen.
Quelle: ntv.de, ino/rts