DAX setzt sich bei ruhigem Handel über 16.000 fest
Leicht freundlich hat sich der deutsche Aktionsmarkt zum Wochenausklang präsentiert. Echten Kaufdruck gab es aber nicht, die Umsätze lagen bei weniger als der Hälfte von normalen Handelstagen. Denn den Thanksgiving-Feiertag vom Vortag und den verkürzten Wall-Street-Handel heute nutzen viele US-Anleger zum verlängerten Wochenende. Entsprechend lethargisch war das Geschäft. Selbst der IFO-Geschäftsklimaindex ließ die Anleger kalt.
Der DAX stieg um 0,2 Prozent und ging mit 16.029 Zählern aus dem Handel. Damit verzeichnete der Leitindex erneut ein Wochenplus. Der EUROSTOXX50 notierte 0,3 Prozent fester bei 4374 Punkten.
Im DAX standen BASF mit plus 1,8 Prozent im Fokus. Laut einem Bloomberg-Bericht soll Adnoc ein Übernahmegebot für Wintershall prüfen. BASF hält etwas mehr als 70 Prozent der Anteile an der Öl-Gesellschaft, Letter One den Rest. Die Bewertung für die BASF-Tochter soll bei mehr als zehn Milliarden Euro liegen.
Bei Covestro ging es mit einer ähnlichen Story um 2,2 Prozent höher. Denn auch hier wurde weiter über ein Kaufinteresse von Adnoc spekuliert, so dass möglicherweise eine "Übernahme im Doppelpack" denkbar sei.
US-Wirtschaft behält Wachstumstempo bei
Die US-Wirtschaft hat ihr Wachstumstempo im November stabilisiert. Der Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleister stagnierte auf dem Vormonatswert von 50,7 Punkten, wie der Finanzdienstleister S&P Global zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. Im Dienstleistungssektor legte das Wachstum leicht zu. Im verarbeitenden Gewerbe fiel der Wert hingegen leicht unter die Wachstumsschwelle von 50 Zählern.
Experten rechnen damit, dass die Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve zum Jahresende Wirkung zeigt und für eine Abkühlung der Wirtschaft sorgt.
"Rezessionsjahre können gute Börsenjahre sein"
Schwedische Gewerkschaft bestreikt Tesla-Zulieferer für Grünheide
Der Konflikt zwischen der schwedischen Gewerkschaft IF Metall und dem US-Elektroautobauer Tesla weitet sich aus. Etwa 50 Mitarbeiter des Tesla-Zulieferers Hydro Extrusions legten nach Gewerkschaftsangaben ihre Arbeit bis auf weiteres nieder oder wurden in anderen Abteilungen eingesetzt.
"Sie liefern Teile an das Tesla-Werk bei Berlin (in Grünheide - d.R.), und wir hoffen, dass sie zurück an den Verhandlungstisch kommen, wenn die Produktion gestört wird", sagte der zuständige Gewerkschafts-Unterhändler Veli-Pekka Saikkala. Hydro Extrusions ist eine Tochter des norwegischen Aluminium- und Energiekonzerns Hydro.
Impulsarmer Start am "halben" Handelstag in New York
Die Indizes an der Wall Street sind mit Mini-Gewinnen in den Freitag gestartet, den "Black Friday". Kurz nach Handelsbeginn gewann der Dow-Jones 0,2 Prozent auf 35.331 Punkte, der S&P-500 stieg um zwei Punkte und der Nasdaq-Composite tendierte unverändert. Nach der Thanksgiving-Pause am Donnerstag findet lediglich ein verkürzter Handel statt - die Aktienbörsen schließen um 19.00 Uhr MEZ, der Anleihemarkt um 20.00 Uhr.
Die wichtigsten Indizes sind auf dem Weg, die Woche mit Gewinnen abzuschließen. Im Fokus stand diese Woche die Nvidia-Aktie (plus 0,2 Prozent), die trotz starker Ergebnisse volatil gehandelt wurde.
"Häufung negativer Ereignisse": Moody's senkt bei Bayer den Daumen
Die Bayer-Aktie hat sich weiter schwach präsentiert, sie sackte um 0,8 Prozent ab. Die Ratingagentur Moody's hat den Ausblick für Bayer von "stabil" auf "negativ" gesenkt. Das Rating selbst wurde bei "Baa2" belassen.
Die Änderung des Ausblicks spiegele die potenziellen Auswirkungen auf Bayers Kreditwürdigkeit wider, die sich aus einer Häufung negativer Ereignisse in der zweiten Jahreshälfte 2023 ergeben könnten, teilte die Agentur mit. Dies betreffe die jüngsten Urteile über erhebliche Straf- und Schadenersatzzahlungen in mehreren Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit dem Bayer-Herbizid Round-Up. Zudem gehe es um den jüngsten Abbruch einer wichtigen Medikamentenstudie in Kombination mit einer deutlichen Abwärtskorrektur der Gewinn-Prognose (EBITDA) und vor allem der Prognose für den freien Cashflow im Sommer 2023.
Wann feste Laufzeiten sinnvoll sind: Zinsen gibt es auch per ETF
Die Inflation ist zuletzt deutlich zurückgegangen. Aber ist deshalb schon die Hoffnung auf wieder sinkende Zinsen begründet? Welche Konsequenzen hätte das für Anleihen und Fonds? Friedhelm Tilgen spricht darüber mit David Wenicker von der Fondsgesellschaft Blackrock und Tuan Huynh von der Deutschen Bank.
"Er hat mich königlich ignoriert": Lagarde-Sohn verspekuliert sich mit Kryptowährungen
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat eingeräumt, dass einer ihrer beiden Söhne sich mit Cyberdevisen verzockt hat. "Er hat mich königlich ignoriert, was sein Privileg ist", sagte sie. Lagarde gilt als scharfe Kritikerin von Cyberdevisen. "Er hat fast alles Geld verloren, das er investiert hat."
Es sei nicht viel gewesen, er habe rund 60 Prozent verloren. "Als ich dann ein weiteres Gespräch mit ihm darüber führte, akzeptierte er widerwillig, dass ich recht hatte", merkte sie an. Welcher ihrer Söhne, die beide über 30 Jahre alt sind, sich verspekuliert hat, sagte die Notenbankchefin nicht.
Nvidia fallen nach Reuters-Bericht zu Chip-Verzögerungen
Die Aussicht auf mögliche Verzögerungen beim Markteintritt neuer Chips für China lässt die Aktien von Nvidia im vorbörslichen Geschäft um 1,3 Prozent absacken. Insider sagten Reuters, dass sich die Einführung eines Chips für künstliche Intelligenz bis zum ersten Quartal kommenden Jahres hinziehen werde. Das habe der Konzern seinen Kunden in der Volksrepublik mitgeteilt.
Hintergrund seien Probleme der Serverhersteller bei der Integration des Bauteils. Der Chip mit dem Namen H20 ist der leistungsstärkste von drei auf China fokussierten Chips, die Nvidia entwickelt hat, um die neuen US-Exportbeschränkungen einzuhalten.
"Benzin, Gas und Heizöl könnten für alle teurer werden"
Ein Budget-Loch in Höhe von 60 Milliarden Euro stellt die Bundesregierung vor gravierende Herausforderungen. Deren Bewältigung könnte sich auch unmittelbar auf die Verbraucherinnen und Verbraucher auswirken, sagt Clemens Fuest. Welche Folgen denkbar sind, erklärt der Präsident des IFO Instituts bei ntv.
Wie kriegt man mehr E-Autos auf deutsche Straßen? Der Kanzler schaltet sich ein
Bundeskanzler Olaf Scholz will am Montag mit den Vertretern der Autobranche über Wege beraten, wie das Ziel von 15 Millionen voll-elektrischen Fahrzeugen bis 2030 erreicht werden kann. Dazu werde es ein Treffen im Kanzleramt geben, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin.
Teilnehmen würden neben den zuständigen Ministerien zahlreiche Chefs von Autobauern und Zulieferern sowie Vertreter von Gewerkschaften, der Wissenschaft und der Energiebranche. Eine Pressekonferenz sei nicht geplant.
Galeria-Nachmieter Aachener ist insolvent - Firmengründer wird gesucht
Die Modekette Aachener, die erst in diesem Jahr in sechs aufgegebene Galeria-Standorte eingezogen war, ist in finanzielle Schieflage geraten. "Wir haben Insolvenzantrag gestellt", sagte eine Sprecherin der Firma TEH Textilhandel GmbH, die hinter der Aachener steht, in Dortmund. Das dortige Amtsgericht hat bereits einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet. Eng verknüpft scheinen die Probleme der Aachener mit Firmengründer Friedrich-Wilhelm Göbel, der Anfang der Woche die Geschäftsführung niedergelegt hat. Göbel wird aktuell per Haftbefehl gesucht und ist seit Anfang November untergetaucht.
Das Unternehmen hat sieben Standorte, zu denen noch sechs frühere Galeria-Häuser hinzukommen sollten - und zwar in Frankfurt/Main, Saarbrücken, Cottbus, Coburg, Nürnberg und Leverkusen. Diese wurden nach dem Auszug von Galeria Kaufhof bereits angemietet, aber noch nicht eröffnet - nur an der Frankfurter Zeil machte ein Sport-Outlet als Übergangslösung auf. Mit dem Insolvenzantrag ist nun fraglich, ob die einstigen Galeria-Häuser ihre Tore wieder öffnen.
"Halber" Handelstag an der Wall Street
Von geringen Umsätzen ist heute an der Wall Street auszugehen. Die Futures auf die Aktienindizes deuten auf eine wenig veränderte Eröffnung hin. Nach der Thanksgiving-Pause am Donnerstag findet lediglich ein verkürzter Handel statt - die Aktienbörsen schließen um 19.00 Uhr MEZ, der Anleihemarkt um 20.00 Uhr MEZ. In der Thanksgiving-Woche ist traditionell ein geringeres Handelsvolumen zu verzeichnen, was die Märkte unruhiger machen kann.
An Daten stehen kurz nach Handelsbeginn die Einkaufsmanagerindizes für Dienstleistungen und das Verarbeitende Gewerbe auf der Agenda.
Investieren in Anleihen - Zinsen attraktiv wie seit Jahrzehnten nicht
Seitdem die Zinsen wieder eine relevante Höhe erreicht haben, sind auch Anleihen wieder interessant geworden. Wie ein Investment in Anleihen funktioniert und was dabei zu beachten ist, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Joachim Nareike von der Fondsgesellschaft Schroders.
VW sagt Branchenprimus BYD in China den Kampf an
Volkswagen geht auf dem wichtigen chinesischen Markt mit einer eigenen Elektroauto-Plattform in die Offensive und will so den Rückstand im Rennen mit BYD und anderen aufholen. Die Fahrzeuge auf Basis der neuen Plattform sollten ab 2026 auf den Markt kommen und in der Preisklasse von 140.000 bis 170.000 Yuan - umgerechnet 18.000 bis 22.000 Euro - liegen, sagt VW-China-Chef Ralf Brandstätter. Die Entwicklungszeit sei damit ein Drittel schneller als bislang üblich.
VW setze dabei verstärkt auf chinesische Lieferanten, um günstigere Autos anbieten zu können. Der chinesische Markt sei sehr preissensibel, entsprechend müsse VW die Kosten anpassen. Wenn der Elektroauto-Absatz steige, sei es wichtig, profitabel zu sein. "Entsprechend treiben wir Technologie, Geschwindigkeit und Kosten-Effizienz voran." Volkswagen hat die Marktführerschaft in China Ende vergangenen Jahres an den chinesischen Anbieter BYD verloren.
Aktuelles vom Geldmarkt
Wenig verändert haben sich die Sätze am Frankfurter Euro-Geldmarkt präsentiert. Der Overnight-Satz wurde etwas enger mit 3,84 zu 4,12 Prozent gestellt. Die Euribor-Sätze pendelten dagegen weiter um das Vortagsniveau. Impulse gab es kaum, der Markt schaute bereits in Richtung kommender Woche, wenn die neuen Verbraucherpreise aus Deutschland und der Eurozone veröffentlicht werden.
Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 3,84 - 4,12 (3,80 - 4,20), Wochengeld: 3,83 - 4,23 (3,83 - 4,23), 1-Monats-Geld: 3,83 - 4,30 (3,83 - 4,30), 3-Monats-Geld: 3,82 - 4,27 (3,82 - 4,27), 6-Monats-Geld: 3,84 - 4,29 (3,84 - 4,29), 12-Monats-Geld: 3,89 - 4,23 (3,85 - 4,30), Euribors: 3 Monate: 3,9350 (3,9560), 6 Monate: 4,0740 (4,0620), 12 Monate: 4,0560 (4,0340)
VW-Chef erwartet viel Geld aus den Sparprogrammen
Volkswagen will schon im kommenden Jahr deutlich von den Sparbemühungen in seinen Marken profitieren. "Bereits im kommenden Jahr planen wir, über die Performance-Programme unserer Marken einen Effekt von mehr als zehn Milliarden Euro für den Konzern zu realisieren", sagte Vorstandschef Oliver Blume der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
"2024 wird wirtschaftlich ein sehr anspruchsvolles Jahr", sagte der Manager. Allerdings will er erste Erfolge der angestoßenen Initiativen sehen. "Ziel ist es, den Konzern stabil zu managen, um ab 2025 durchstarten zu können." Im DAX notierte VW-Vorzugsaktien gaben in einem schwachen Branchenumfeld um 0,8 Prozent nach.
Aktien der Autozulieferer gefragt - Autobauer laufen schwächer
Eine positive Analystenstudie hat Anleger bei den Autozulieferern Continental und Forvia zugreifen lassen. Die Titel von Conti lagen mit einem Plus von 1,7 Prozent im DAX-Spitzenfeld. Forvia legten an der Pariser Börse zeitweise mehr als fünf Prozent zu, aktuell notieren die Papiere 1,4 Prozent höher. Die Analysten der britischen Bank Barclays stuften die Titel jeweils auf "Overweight" hoch. Bei den Autoteile-Herstellern sehen die Experten Aufwärtspotenzial.
Bei den Autobauern bleiben sie dagegen skeptischer. Porsche SE und Mercedes Benz setzten sie jeweils auf "Equal-Weight" von "Overweight" herab. Die Titel verloren im DAX 1,7 beziehungsweise 0,3 Prozent.
"Dieser Rückgang ist dramatisch": Baubranche warnt vor Personalabbau
Die Bauindustrie hat nach dem erneuten Auftragsminus im Baugewerbe vor Personalabbau und einem Teufelskreislauf gewarnt. Zuvor hatte das Statistische Bundesamt (Destatis) mitgeteilt, dass der Auftragseingang im deutschen Bauhauptgewerbe im September saison- und kalenderbereinigt um 7,3 Prozent gegenüber dem August gesunken ist.
"Dieser Rückgang ist besonders dramatisch, da die Unternehmen schon im September 2022 ein Minus von 26,6 Prozent verkraften mussten. Wir befürchten, dass die katastrophale Lage auf dem Wohnungsmarkt bei den politischen Entscheidern immer noch nicht angekommen ist", sagte der Hauptgeschäftsführer der Bauindustrie, Tim-Oliver Müller.
IFO-Geschäftsklima verbessert sich dritten Monat in Folge
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im November den dritten Monat in Folge verbessert. Das IFO-Geschäftsklima legte im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Punkte auf 87,3 Zähler zu, wie das IFO-Institut in München mitteilte. Analysten waren bei dem für Deutschland wichtigsten Konjunkturindikator von einer besseren Stimmung ausgegangen, hatten aber einen etwas höheren Indexwert von 87,5 Punkten erwartet.
"Die deutsche Wirtschaft stabilisiert sich auf niedrigem Niveau", kommentierte IFO-Präsident Clemens Fuest das Ergebnis der jüngsten Umfrage. Der Pessimismus bei den Erwartungen für die kommenden Monate habe abgenommen. Allerdings bleibe die Stimmung in der Bauwirtschaft "außerordentlich schlecht".
Neugeschäft am Bau bricht ein
Die Zahl der Aufträge der deutschen Baubranche ist im September nach einem starken Zuwachs im Vormonat eingebrochen. Das Neugeschäft im Bauhauptgewerbe schrumpfte inflationsbereinigt (real) um 7,3 Prozent im Vergleich zum August, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Im Vormonat war das Neugeschäft wegen Großprojekten so stark gestiegen wie seit Ende 2021 nicht mehr.
Die Auftragsentwicklung war im September zweigeteilt: Während das Neugeschäft im Tiefbau - wozu beispielsweise der Straßenbau zählt - real um 18,8 Prozent zurückging, wuchs der Auftragseingang im Hochbau - der vor allem durch den Wohnbau geprägt ist - um 7,9 Prozent. Insgesamt fällt die Bilanz für die ersten drei Quartalen 2023 wegen sehr niedriger Aufträge zu Jahresbeginn negativ aus: Das Neugeschäft schrumpfte inflationsbereinigt um 5,6 Prozent.
Analysten helfen Conti-Kurs
Nach einer Hochstufung greifen Anleger bei Continental-Aktien zu. Die Papiere gehören mit einem Plus von etwa ein Prozent zunächst zu den größten DAX-Gewinnern. Die Analysten von Barclays haben die Aktien auf "Overweight" von "Equal-Weight" gesetzt.
Staat kann Wachstum nicht mehr stützen
Der starke Anstieg der deutschen Investitionen im dritten Quartal wird sich nach Meinung von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, nicht so bald wiederholen. Umso tragischer findet er die aktuelle Haushaltssperre. "Von staatlicher Seite wären dringend Impulse notwendig. Doch mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts könnten Sparmaßnahmen der Regierung zu einer zusätzlichen Wachstumsdämpfung führen", sagt er. Dass der private Konsum oder auch die Investitionen nun plötzlich einen Zahn zulegten, sei wenig wahrscheinlich. "Die deutsche Wirtschaft bleibt deshalb auch im vierten Quartal im Rückwärtsgang. Deutschland steckt in der Rezession", konstatiert Gitzel.
"DAX tanzt um die 16.000"
Der DAX steuert auf seine nächste Gewinnwoche zu. Zum Start ins Freitagsgeschäft notiert er aktuell mit Kursen um 15.990 Zähler kaum verändert und erneut um die Marke von 16.000. Im Donnerstagshandel hatte der DAX kurzzeitig über 16.000 Punkten gelegen, am Ende aber mit 15.995 Stellen geschlossen.
"Der DAX tanzt um die Marke von 16.000", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Die bisherigen Konjunkturdaten, etwa zum BIP, lassen die Börsianer eher links liegen. Die Zahlen machen deutlich, dass die deutsche Wirtschaft an vielen Stellen lahmt", erläutert sie. "Für den Markt ist das aber keine große Überraschung."
Adnoc-Interesse wirbelt DAX-Werte auf
Im Handel stellt man sich auf Kursgewinne in der BASF-Aktie ein. Laut einem Bloomberg-Bericht soll Adnoc ein Übernahmegebot für Wintershall prüfen. BASF hält etwas mehr als 70 Prozent der Anteile an der Öl-Gesellschaft, Letter One den Rest. Die Bewertung für die BASF-Tochter soll bei mehr als 10 Milliarden Euro liegen. Übernahmespekulationen rund um Wintershall sind nicht neu. Zuletzt wurde TotalEnergies Interesse nachgesagt. BASF selbst hat sich für einen Verkauf von Wintershall offen gezeigt.
Adnoc hat in der Vergangenheit auch Interesse an einem Kauf von Covestro gezeigt. Im Handel wird nicht ausgeschlossen, dass die Übernahmespekulationen rund um Covestro mit den neuen Spekulationen um Wintershall wieder zunehmen könnten. Geld sei bekanntlich kein Problem für Adnoc.
o
Chinas Immobilienwerte brechen ein
An den Börsen in Ostasien und Australien geht es uneinheitlich zu. In Tokio steigen die Kurse nach der Feiertagspause vom Donnerstag, der Nikkei-Index legt um 0,6 Prozent zu auf 33.655 Punkte. Leicht stützend wirkt hier, dass die Kernverbraucherpreise in Japan im Oktober einen Tick weniger stark gestiegen sind als erwartet. Mit 2,9 Prozent liegen sie aber weiter deutlich über dem Zielwert der Notenbank. Beim Yen tut sich darauf zunächst wenig, er steigt leicht. In Sydney hat der S&P/ASX-200 nach dem Vortagesminus um 0,3 Prozent zugelegt.
Ganz anders ist die Stimmungslage in Seoul und insbesondere an den chinesischen Börsen. In Shanghai geht es um 0,5 Prozent nach unten, in Hongkong mit dem HSI sogar um 1,4 Prozent. Dort werden Immobilienaktien verkauft, nachdem sie am Donnerstag noch von einem Bericht über Hypothekenerleichterungen in einigen Großstädten nach oben gezogen worden waren. Nun heißt es, dass die potenzielle Ausweitung unbesicherter kurzfristiger Kredite an Bauträger möglicherweise nicht ausreichen werde, um weitere Zahlungsausfälle zu verhindern, da dies weitgehend von der Höhe der Finanzierung, dem Umfang der Umsetzung und der Bereitschaft der Banken abhänge, diese auch durchzuführen.
Hintergrund ist die Nachricht, dass der Finanzkonzern Zhongzhi Enterprise insolvent ist. Seine Verbindlichkeiten übersteigen die Vermögenswerte um mindestens 31 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen habe ein "signifikantes Fortführungsrisiko", teilte Zhonghzi mit.
Deutschland steht mit einem Bein in der Rezession
Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal wegen sinkender Konsumausgaben geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt sank von Juli bis September um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt eine Schätzung von Ende Oktober bestätigt. Im Frühjahr war Europas größte Volkswirtschaft noch um 0,1 Prozent gewachsen, nachdem es in den ersten drei Monaten des Jahres lediglich zu einer Stagnation gereicht hatte.
Zurückgehalten haben sich in den Sommermonaten vor allem die Verbraucher, die angesichts von Kaufkraftverlusten infolge der hohen Inflation ihr Geld zusammenhielten: Die privaten Konsumausgaben - die etwa zwei Drittel des Bruttoinlandsproduktes ausmachen - fielen daher um 0,3 Prozent niedriger aus als im Vorquartal. Die Konsumausgaben des Staates legten dagegen erstmals seit mehr als einem Jahr wieder zu, und zwar um 0,2 Prozent.
Britisches Verbrauchervertrauen erholt sich
In Großbritannien hat sich das Verbrauchervertrauen erholt. Dies lässt hoffen, dass die Konsumfreude mit Blick auf die wichtige Weihnachtseinkaufssaison steigt. Das Vertrauen der britischen Verbraucher stieg um 6 Punkte auf einen Wert von minus 24 und machte damit einen Großteil des Rückgangs vom Vormonat wieder wett, so der vom Konsumforschungsunternehmen GFK zusammengestellte Index. Obwohl der Wert im Vergleich zum langfristigen Durchschnitt immer noch negativ ist, war er besser als der Wert von minus 26,5, der von Volkswirten in einer Umfrage des Wall Street Journal erwartet worden war.
Alle in der Umfrage enthaltenen Messgrößen verbesserten sich im November. Der Index für größere Anschaffungen, der angibt, wie zuversichtlich die Verbraucher sind, größere Anschaffungen zu tätigen, stieg um 10 Punkte - mehr als jede andere Komponente. "Der Anstieg um 10 Punkte ist eine gute Nachricht für Einzelhändler, die vom Black Friday und dem Weihnachtsgeschäft profitieren wollen", sagt Joe Staton, Client Strategy Director bei GFK. Die Verbesserung der Stimmung der Verbraucher in Bezug auf ihre derzeitige und künftige persönliche finanzielle Situation füge sich in das jüngste Wechselbad der wirtschaftlichen Gefühle ein, so Staton weiter. Er merkt an, dass die sinkende Inflation und das starke Lohnwachstum durch hohe Kraftstoff- und Energierechnungen aufgezehrt werden.
DAX setzt auf "Shopping-Wahnsinn"
Der deutsche Aktienmarkt dürfte wenig verändert in den Handel am Freitag starten. Angesichts des Thanksgiving-Feiertags am Vortag und dem nur verkürzten Handel an der Wall Street zum Wochenausklang dürfte das Geschäft weiterhin von dünnen Volumina und geringen Bewegungen geprägt sein. Nach den europäischen Einkaufsmanagerindizes vom Vortag sollte die Veröffentlichung des IFO-Geschäftsklimaindex keine größeren Akzente setzen. Für November wird eine leichte Verbesserung erwartet. Am Nachmittag werden dann Einkaufsmanagerindizes (PMIs) in den USA veröffentlicht.
"Die Börse wartet nun auf die Nachrichten zum Shopping-Wahnsinn on- und offline, der spätestens mit dem Black Friday in den USA losgetreten wird oder eben auch nicht", heißt es bei CMC. Hierzulande werden die Konsumenten schon die ganze Woche lang mit Rabatten gelockt. Die positive Dynamik an den Aktienmärkten sollte dann anhalten, wenn auch die Händler mit dem vorweihnachtlichen Stimmungstest zufrieden sind und große Umsatzrückgänge über das Wochenende ausbleiben.
IWF-Chefin knöpft sich Deutschland vor
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, fordert Deutschland zu Investitionen auf. "Um Wachstum sicherzustellen, muss Deutschland in seine Infrastruktur, den grünen Umbau der Wirtschaft sowie in die Fähigkeiten seiner Bevölkerung investieren", sagt Georgiewa dem "Handelsblatt" und drei weiteren Zeitungen. "Und wir sprechen hier nicht über triviale Investitionen – vor allem, weil als Nächstes die wirtschaftliche Anpassung an die Künstliche Intelligenz ansteht."
Georgiewa zeigt sich demnach besorgt, dass die Weltwirtschaft als Ganzes auf absehbare Zeit nur langsam wachsen werde. Besonders schwaches Wachstum sei für Europa zu erwarten, das nun entschlossen Strukturreformen vorantreiben müsse. Zudem müsse die Kapitalmarktunion in der EU vollendet werden, sagt sie weiter. "Für Europa wird es unmöglich sein, seine Position in der Welt zu halten, wenn es seine finanziellen Werte nicht besser einsetzt."
Weihnachtsrally in Asien schon gestartet?
Die Börsen in Asien haben sich zunächst uneinheitlich gezeigt. Die US-Börsen hatten heute keinen Einfluss auf die asiatischen Märkte, denn sie blieben wegen eines Feiertags geschlossen. In Japan zeigen sich die Märkte trotz des erneut leichten Anstiegs der Kernverbraucherpreise im Oktober sowie der weiterhin schrumpfenden Industrietätigkeit stabil.
Der Nikkei gewinnt im Verlauf 0,8 Prozent auf 33.733 Punkte. Der Topix steigt 0,6 Prozent auf 2393 Zähler. Der Shanghai Composite liegt 0,3 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verliert 0,3 Prozent.
Die in Hongkong notierten chinesischen Bauunternehmen verlieren dagegen 0,7 Prozent, nachdem sie am Donnerstag aufgrund weiterer Unterstützungsmaßnahmen Pekings gestiegen waren. "Man spricht von der sogenannten Weihnachtsrallye, aber oft findet die Weihnachtsrallye nicht wirklich in den letzten beiden Dezemberwochen statt. Wir könnten also ein paar Wochen erleben, in denen die Märkte einfach nur vor sich hin dümpeln und keine Richtung haben.", sagt Shane Oliver, Chefökonom bei AMP.
Düstere Zeiten für Japans Industrie
Japans Industrietätigkeit ist im November den sechsten Monat in Folge geschrumpft. Wie eine Unternehmensumfrage ergibt, sinkt der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in Japan im November auf 48,1 von 48,7 im Oktober und bleibt damit weiterhin unter der 50-Punkte-Marke, die Wachstum signalisiert. "Die Aktivität der japanischen Privatunternehmen stagnierte in der Mitte des vierten Quartals 2023", sagt Usamah Bhatti, Ökonom bei S&P Global Market Intelligence, das die Umfrage erstellt hat. Sowohl die Produktion als auch die Auftragseingänge gingen im November weiter zurück. Obwohl der Druck auf die Kapazitäten der Unternehmen weiter nachließ, entließen viele dennoch den zweiten Monat in Folge weiterhin Personal. Die Unternehmen blieben dennoch zuversichtlich, was die Aussichten für die Geschäftstätigkeit im kommenden Jahr angeht, so die Umfrage.
Euro kämpft um die 1,09
Im asiatischen Devisenhandel bleibt der Dollar fast unverändert bei 149,54 Yen und legt 0,1 Prozent auf 7,1504 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er kaum verändert bei 0,8844 Franken. Parallel dazu fällt der Euro 0,1 Prozent auf 1,0896 Dollar und notiert kaum verändert bei 0,9637 Franken. Das Pfund Sterling verliert 0,1 Prozent auf 1,2523 Dollar.
Euro / Dollar o
Inflation hat sich in Japan beschleunigt
Der Anstieg der Kernverbraucherpreise in Japan hat sich im Oktober leicht beschleunigt. Wie aus offiziellen Daten der Regierung hervorging, stieg der Kernverbraucherpreisindex (VPI) für das Land, der Ölprodukte einschließt, aber die Preise für frische Lebensmittel ausschließt, im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozent. Der VPI entsprach damit etwa der Marktprognose der Analysten, die von 3,0 Prozent ausgegangen waren. Die Kerninflation verlangsamte sich von 3,1 Prozent im August auf 2,8 Prozent im September und lag damit zum ersten Mal seit August 2022 wieder unter drei Prozent. Die Inflationsrate liegt bereits seit 19 Monaten in Folge über dem Inflationsziel der Bank of Japan (BOJ) von zwei Prozent.
Die BOJ hat darauf bestanden, dass der Kostendruck größtenteils auf die höheren globalen Rohstoffpreise und den schwächeren Yen zurückzuführen ist und nicht auf nachhaltige Preissteigerungen, die auf eine stärkere Inlandsnachfrage und Lohnwachstum zurückzuführen sind.
Der engere Maßstab für die Inflation, der Index bei dem die Kosten für frische Lebensmittel und Kraftstoffe ausgeklammert werden, stieg den Daten zufolge im Oktober um vier Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und verringerte sich damit im Vergleich zum Anstieg von 4,2 Prozent im September. Da der Inflationsdruck hartnäckiger zu sein scheint als erwartet, mehren sich die Spekulationen, dass die BOJ ihre Negativzinspolitik und die Kontrolle der Renditekurve, die eine Obergrenze von null Prozent für die Rendite zehnjähriger Anleihen festlegt, möglicherweise bald aufgeben muss. Die BOJ hat solche Spekulationen jedoch mit der Begründung zurückgewiesen, dass die derzeitige globale kostengetriebene Inflation nicht nachhaltig sei. Es seien gesunde Lohnerhöhungen erforderlich, um die Binnennachfrage und die Preise im Inland anzukurbeln.
DAX kann sich mit der 16.000 schmücken
Zum Wochenschluss kann der DAX die 16.000er-Marke zurückerobern. Er notierte zwar im Donnerstagsgeschäft bereits leicht darüber, schloss am Ende mit 15.995 Zählern dennoch wieder leicht darunter. Der Aufschlag betrug 0,2 Prozent. Ein Grund dafür, dass der Aufschlag nicht größer ausfiel, war die wegen Thanksgiving geschlossene Wall Street. Heute öffnet sie zumindest verkürzt.
Für Impulse zum Wochenschluss könnten zwei Konjunkturtermine sorgen. Zum einen veröffentlicht das IFO-Institut das Geschäftsklima im November, das sich aus Expertensicht weiter aufgehellt haben dürfte. Ökonomen erwarten einen Anstieg auf 87,5 Zähler von 86,9 Punkten im Vormonat. Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hatte sich im Oktober überraschend deutlich gebessert. Das IFO-Geschäftsklima gilt als wichtigstes Barometer für die deutsche Wirtschaft. Es hatte sich von Mai bis August vier Mal in Folge eingetrübt und stagnierte im September.
Zum anderen legt das Statistische Bundesamt Detailergebnisse zum Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal vor. Vorläufigen Daten zufolge war es im Sommer um 0,1 Prozent geschrumpft. Im zweiten Quartal war die Wirtschaftsleistung noch geringfügig gewachsen, nachdem sie zu Jahresbeginn stagniert hatte. Viele Experten erwarten für das laufende Jahr eine Rezession in Deutschland und erst 2024 eine allmähliche Konjunkturerholung. Weitere Wochentermine finden Sie hier.