Mittwoch, 04. September 2024Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Max Borowski
18:03 Uhr

Der DAX verliert weiter - eine Branche aber gewinnt

Nach einem schwachen Start holte der DAX im Handelsverlauf zwar einen Teil seiner zunächst deutlichen Verluste auf, ins Plus schafft er es aber nicht. Der deutsche Leitindex schloss 0,8 Prozent tiefer bei 18.592 Punkten.

Nach den jüngsten Konjunkturdaten habe sich die Stimmung eingetrübt, hieß es an der Börse. Während die Umsätze mit dem Ende der Ferienzeit anzogen, dürften hohe Schwankungen die Aktien-Indizes noch ein wenig begleiten.

Allerdings gab es auch heute am deutschen Aktienmarkt deutliche Gewinner: Gegen den Trend legten etwa Immobilienwerte zu, TAG um 5 Prozent, Vonovia um 2,5 und LEG um 3,2 Prozent. Positiv werten die Analysten von Kepler, dass der Zinssenkungszyklus in der Eurozone begonnen habe. Zudem gebe es zunehmend Hinweise darauf, dass die Preise für Wohnimmobilien ihren Tiefpunkt erreicht haben oder diesen bald erreichen werden.

Der September gilt als saisonal schwieriger Börsenmonat. Die Charttechniker von Index-Radar betonten aber, die jüngsten Verluste nicht überzubewerten. "Nach der kräftigen August-Rally haben viele Indizes zuletzt Rekordstände erreicht und waren technisch überhitzt. Die nun überfälligen Gewinnmitnahmen sind daher ein ganz normales Sommergewitter."

17:25 Uhr

Deutsche Post fliegt aus Europas Leitindex

Die Auf- und Absteiger im europäischen Börsenindex Stoxx Europe 50 stehen fest. Aufgenommen werden nach der regelmäßigen jährlichen Überprüfung die London Stock Exchange Group (LSEG) und Intesa Sanpaolo, wie aus einer Mitteilung des Indexanbieters Stoxx hervorgeht. Die Betreiberin der Londoner Börse und die italienische Großbank ersetzen die Deutsche Post und den britischen Konsumgüterkonzern Reckitt.

Die Änderungen werden zum 23. September wirksam. Der Stoxx Europe 50 ist ein Aktienindex, der sich aus den 50 großen börsennotierten europäischen Unternehmen zusammensetzt. Zu unterscheiden ist er vom EuroStoxx50, der nur Unternehmen aus dem Euroraum enthält.

16:59 Uhr

Nvidia-Boss verliert zehn Milliarden Dollar bei Rekord-Kurssturz

Das Vermögen von Nvidia-Boss Jensen Huang ist an nur einem Tag um rund 10 Milliarden Dollar geschrumpft. Das ist die Folge des Kursrutsches bei dem Chip-Spezialisten, bei dem der Börsenwert von Nvidia insgesamt um 279 Milliarden Dollar sank. Huangs Vermögen besteht zum Großteil aus den Aktien des von ihm aufgebauten Unternehmens. Angesichts des extremen Kurszuwachses bei Nvidia in den vergangenen Jahren, bleibt aber von Börsenwert des Unternehmens und auch von Huangs Vermögen noch einiges übrig. Laut Bloomberg war der Unternehmer am Dienstagabend immer noch knapp 95 Milliarden Dollar schwer.

Heute geht der Kursverfall, wenn auch langsamer, weiter. Nvidia notieren aktuell 2,3 Prozent im Minus bei rund 98 Dollar.

16:38 Uhr

Mega-Funding: Eine Milliarde Dollar für "Sichere Superintelligenz"

Das neue KI-Startup Safe Superintelligence ("Sichere Superintelligenz") des OpenAI-Mitgründers Ilya Sutskever hat bei Investoren eine Milliarde Dollar an Kapital eingesammelt. Mit dem Geld solle eine sichere Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt werden, die menschliche Fähigkeiten bei Weiten übertrifft, teilte Safe Superintelligence (SSI) am Mittwoch mit. Das gerade einmal drei Monate alte Unternehmen mit zehn Beschäftigten wird damit Insidern zufolge mit fünf Milliarden Dollar bewertet.

Zu den Investoren von SSI gehören den Angaben zufolge die Wagniskapitalgeber Andreessen Horowitz und Sequoia Capital. "Für uns ist wichtig, von Investoren umgeben zu sein, die unsere Mission verstehen, respektieren und unterstützen", sagte SSI-Chef Daniel Gross in einem Interview. Sie bestehe darin, einige Jahre mit Forschung und Entwicklung zu verbringen, bevor die geplante Superintelligenz auf den Markt gebracht werde.

16:33 Uhr

Schlechte Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt

Der Jolts-Bericht für Juli wird nach Einschätzung von Michael Brown, Marktstratege bei Pepperstone, wenig dazu beitragen, die anhaltenden Bedenken über den Zustand des US-Arbeitsmarktes zu zerstreuen. Die Zahl von 7,673 Millionen offenen Stellen verfehle die Konsenserwartungen und liege auch unter dem unteren Ende der Prognosespanne. Die Zahl der offenen Stellen liege auf dem niedrigsten Stand seit Januar 2021 - ein weiteres Zeichen dafür, dass sich der Arbeitsmarkt schneller abkühlt als erwartet.

"Schlechte Nachrichten sind derzeit schlechte Nachrichten" so Brown, wobei sich die Teilnehmer mehr auf die Wachstumsrisiken nach unten fokussierten als auf das Potenzial für zusätzliche politische Anreize.

15:58 Uhr

Analysten: "Düstere Aussichten" für den Euro

Der Euro schnitt im August schlechter als die G-10-Währungen ab. Dieser Trend könnte sich fortsetzen, angesichts der Aussicht auf weniger vorteilhafte Zinsdifferenzen zwischen den USA und der Eurozone sowie politischer Risiken in Europa, sagt Monex Europe. Die Europäische Zentralbank dürfte die Zinsen auf der Sitzung am 12. September weiter senken, während die französischen Haushaltsverhandlungen zunehmend Europas zerrissene politische Landschaft hervorheben könnten, so die Devisenanalysten von Monex.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

"Die kurzfristigen Aussichten für den Euro sehen düster aus, was unsere Prognose stützt, dass der Euro im kommenden Monat auf 1,09 Dollar zurückfallen könnte, mit der Erwartung, dass das Paar in Richtung Weihnachten um 1,08 gehandelt wird."

Der Euro tritt mit 1,1058 Dollar aktuell auf der Stelle.

15:52 Uhr

US-Börsen starten behauptet - Nasdaq im Minus

Nach dem kräftigen Vortagesrücksetzer sind die US-Börsen heute behauptet in den Handel gestartet. Der Dow-Jones-Index notiert kurz nach der Startglocke 0,2 Prozent höher bei 41.014 Punkten. Der S&P-500 gibt 0,1 Prozent nach. Für den Nasdaq-Composite geht es um 0,6 Prozent nach unten.

15:40 Uhr

Klagewelle gegen Google - Zerschlagung droht

Nach dem Rückschlag im "Prozess des Jahrzehnts" muss sich Google wegen seiner Geschäftspraktiken ab der kommenden Woche erneut vor Gericht verantworten. Diese Klage dreht sich um das Geschäft mit Online-Anzeigen, der Haupteinnahmequelle der Alphabet-Tochter, und könnte in eine Zerschlagung des Konzerns münden. Das US-Justizministerium wirft der Internet-Firma vor, Konkurrenten zu behindern und die Betreiber von Internetseiten zu benachteiligen.

Alphabet
Alphabet 239,17

Das Gericht soll außerdem die Auswirkungen von Googles Dominanz auf die US-Verlagslandschaft prüfen. "Der Journalismus ist vor allem durch die Konsolidierung des Werbemarktes bedroht", warnte Jonathan Kanter, Chef der Kartellabteilung des US-Justizministeriums.

Vor rund einem Monat hatte ein anderes Gericht Google ein "illegales Monopol" bei Online-Suchen attestiert. Damit ebnete es den Weg für ein Anschlussverfahren, an dessen Ende eine Zerschlagung des Mutterkonzerns Alphabet stehen könnte.

15:23 Uhr

US-Handelsdefizit steigt

Das Wachstum der US-Exporte hat sich im Juli verlangsamt. Die Ausfuhren legten um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat zu, wie das Handelsministerium mitteilte. Im Juni hatte es noch zu einem Plus von 1,7 Prozent gereicht. Die Importe wuchsen dagegen mit 2,1 Prozent deutlich schneller als im Vormonat mit 0,6 Prozent. Womöglich haben viele Unternehmen aus Sorge vor angekündigten Strafzöllen auf chinesische Waren wie Elektrofahrzeuge, Batterien und Solarprodukte ihre Käufe vorgezogen.

Dadurch erhöhte sich das chronische Defizit in der US-Handelsbilanz. Die Importe übertrafen die Exporte im Juli um 78,8 Milliarden Dollar. Das sind 7,9 Prozent mehr als im Vormonat.

Der Außenhandel hat in den vergangenen zwei Quartalen das Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft gebremst. Trotzdem reichte es im Frühjahr zu einem auf das Jahr hochgerechneten Plus von 3,0 Prozent. Für das zu Ende gehende Sommerquartal rechnen Ökonomen derzeit mit einer Verlangsamung auf 2,7 Prozent.

15:06 Uhr

Scholz schaltet sich persönlich in VW-Krise ein

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich in die Krise bei Volkswagen eingeschaltet. Ein Regierungssprecher sagte, Scholz habe sowohl mit dem Management als auch mit der Konzernbetriebsratsvorsitzenden sowie Aufsichtsrats-Mitgliedern gesprochen. Dem Kanzler sei die Bedeutung von VW als eines der größten Unternehmen der Autoindustrie klar. Er sei sich bewusst über die Herausforderung der Transformation, vor der die gesamte Branche stehe. Scholz werde die Entwicklung ganz genau verfolgen. Es sei Sache des Unternehmens, die Probleme zu lösen, da mische sich die Bundesregierung nicht ein.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sagte, es müsse gelingen, mit allen Beteiligten dafür zu sorgen, dass alle Standorte gesichert und betriebsbedingte Kündigungen bei VW vermieden werden.

Einen ausführlichen Artikel zum Stand bei VW finden sie hier.

14:39 Uhr

Weltgrößter Staatsfonds soll Firmen abstoßen, die Israels Besatzung helfen

Der größte Staatsfonds der Welt, der 1,7 Billionen Dollar schwere norwegische Pensionsfonds, sollte nach Ansicht seines Ethikrates Investitionen aus Unternehmen zurückziehen, die Israels Besatzung palästinensischer Gebiete unterstützen. Das geht aus einem Brief des Ethikrates an das Finanzministerium hervor, aus dem Reuters zitiert. Demnach hat der Fonds seine Richtlinien in Bezug auf die israelische Besatzung verschärft. Davon könnten etwa Waffenhersteller betroffen sein, die Israel Waffen für den Krieg derzeit im Gazastreifen liefern. Namen spezifischer Unternehmen werden nicht genannt.

Die endgültige Entscheidung liegt bei der norwegischen Zentralbank, die den Fonds verwaltet. Die Verschärfung der auf Israel bezogenen Richtlinien ist eine Reaktion auf ein Gutachten des Internationalen Gerichtshofs, der festgestellt hatte, dass die israelische Besatzung palästinensischer Gebiete insgesamt gegen das Völkerrecht verstößt.

14:08 Uhr

Olympia schiebt Frankreichs Wirtschaft und die Eurozone an

Deutschland kommt mit seiner Industrie nicht aus der Krise. Bei unseren Nachbarn und damit in der Eurozone läuft es besser - dank des Dienstleistungssektors und Olympia.

Die Wirtschaft der Eurozone hat im August an Kraft gewonnen, was nicht zuletzt am Servicesektor in Frankreich lag. Der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, stieg auf 51,0 Zähler von 50,2 im Vormonat, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf ein Schrumpfen.

"Dank des beschleunigten Aufschwungs im Servicesektor ist die Eurozonen-Wirtschaft im August so kräftig gewachsen wie seit drei Monaten nicht mehr", erklärte S&P Global. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicebereich stieg auf 52,9 Punkte von 51,9 im Vormonat. ·

"Bei den Olympischen Spielen in Paris gab es viele Sieger, zu ihnen gehörten auch die Dienstleister in Frankreich", kommentierte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank.

13:35 Uhr

LVMH & Co. leiden unter "Luxusmüdigkeit"

Sehr schwach gegen den Gesamtmarkt zeigen sich die Aktien der Luxusgüterhersteller in Europa. LVMH fallen 3,2 Prozent, Moncler und Burberry je 2,5 Prozent und Richemont sogar 5 Prozent. Wie zuvor schon bei Chip- und Rüstungsaktien gesehen, schienen sich Investoren wieder von einem kompletten Investmentthema zu verabschieden. Im Hinterkopf habe man wohl die "Luxury Fatigue" ("Luxusmüdigkeit"), die am Berichtstag auch in der Welt thematisiert wurde.

13:34 Uhr

Bären geben am Markt den Ton an

Die europäischen Aktienmärkte liegen am frühen Nachmittag deutlich im Minus:

DAX
DAX 23.690,32

Nach dem Jahreshoch bei 18.991 Punkten beim DAX am Dienstagmorgen setzten Abgaben ein, die durch den massiven Verkauf bei den Technologietiteln an der Wall Street noch verstärkt wurden. Damit haben zunächst die Bären das Zepter an der Börse übernommen. Der September ist allgemein als "underperformer" bekannt, in den letzten vier Jahren beendete der DAX den Monat mit rotem Vorzeichen. Aktuell geht es für den DAX um 0,7 Prozent auf 18.609 Punkte nach unten. Der Euro-Stoxx-50 gibt 1,1 Prozent ab auf 4.856 Punkte.

13:23 Uhr

Ex-VW-Chef plädiert in Dieselgateprozess auf Ahnungslosigkeit

Im Prozess um die Aufarbeitung des Dieselabgasskandals hat der frühere VW-Chef Martin Winterkorn die gegen ihn erhobenen Vorwürfe umfassend zurückgewiesen. Vor dem Landgericht Braunschweig betont er, er habe in erster Linie strategische Entscheidungen getroffen: "Dagegen ist es nicht Aufgabe eines Vorstandsvorsitzenden, einzelne Herausforderungen an eine technische Entwicklung persönlich zu bewältigen." Er sei in die Entscheidungen über die Entwicklung und den Einsatz einer "irregulären Softwarefunktion bei den neuen VW-Dieselmotoren nicht eingebunden" gewesen, sagte Winterkorn in seinem Statement weiter, das in Teilen auch von seinen Anwälten vorgelesen wurde. "Ich bin kein Motorenentwickler, ich bin kein Spezialist für Abgasreinigung und auch kein Softwareexperte, der sich mit der Steuerung von Motoren und Abgasreinigungssystemen befasst hat."

Folglich habe er auch nicht verstanden, worin die technischen Probleme lagen. Er habe auch nicht erkannt, "dass VW schon seit einigen Jahren mit regelwidrigen Softwareapplikationen in den USA auf dem Markt war". Dazu erforderliche Erläuterungen seiner Techniker habe er nicht erhalten.

Winterkorn muss sich in Braunschweig wegen Vorwürfen des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs, der Falschaussage und der Marktmanipulation verantworten.

13:06 Uhr

Billiges Öl machts möglich: Spritpreise auf Jahrestief

Die Kraftstoffpreise in Deutschland sind im Wochenvergleich auf ein neues Jahrestief gesunken. Das hat eine Auswertung des ADAC auf Basis der Preise von mehr als 14.000 Tankstellen in Deutschland ergeben.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 62,42

Der Preis für einen Liter Super E10 erreicht ein neues Jahrestief. Im Vergleich zur Vorwoche sank er um weitere 1,8 Cent pro Liter von 1,698 Euro auf aktuell 1,680 Euro im bundesweiten Durchschnitt. Auch der Dieselpreis ist im Vergleich zur Vorwoche erneut gefallen. Aktuell liegt der Durchschnittspreis bei 1,570 Euro pro Liter, in der Vorwoche kostete er noch 1,577 Euro je Liter (Rückgang um 0,7 Cent).

Hauptursache für den Preisverfall ist der deutlich gesunkene Ölpreis, der aktuell unter 74 US-Dollar pro Barrel der Sorte Brent liegt. Noch in der Vorwoche lag der Preis bei über 79 US-Dollar. Hintergrund dieser Entwicklung waren vor allem enttäuschende Konjunkturdaten aus China. Zudem rückten Spekulationen über die weitere Förderpolitik der OPEC+ in den Vordergrund, die ihre freiwilligen Förderkürzungen ab Oktober möglicherweise reduzieren könnte.

13:02 Uhr

"Konservativer geht es kaum" - Anleger setzen auf Telekom-Aktien

Defensive Aktie sind heute wie erwartet die Hauptgewinner auch an den europäischen Börsen.

Särkste Branche sind die Telekomwerte, die um 0,1 Prozent ins Plus gedreht sind. Angeführt werden sie von den jeweiligen ehemaligen Staatsunternehmen ihrer Länder. Deutsche Telekom, BT Group, Orange und Telecom Italia liegen je rund 0,8 Prozent im Plus. Konjunktursensiblere Branchenwerte wie Ericsson und Elisa notieren im Schnitt über 1 Prozent tiefer. "Konservativer geht es kaum noch bei der Aktienauswahl", sagt ein Händler.

12:37 Uhr

Autoabsatz bricht weiter dramatisch ein

Die Horrornachrichten für das "Autoland" Deutschland reißen nicht ab. Der Absatz von neuen Autos ist in Deutschland im August im Vergleich zum Vorjahresmonat eingebrochen. Das liegt vor allem an der zuletzt schwachen Nachfrage nach reinen Elektroautos, wie aus Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) hervorgeht. Aber auch bei fast allen weiteren Antriebsarten gingen die Zahlen teils deutlich zurück.

Dem KBA zufolge wurden im August rund 69 Prozent weniger Elektroautos neu zugelassen als im August des Vorjahres. Bei Autos mit Dieselmotoren lag das Minus bei 24,4 Prozent, bei Autos mit Benzinmotoren bei 7,4 Prozent. Über alle Antriebsarten hinweg liegt das Minus bei der Zahl der Neuzulassungen bei 27,8 Prozent.

Im bisherigen Jahresverlauf wurden in Deutschland fast 590.000 Neuwagen weniger verkauft als im Vergleichszeitraum 2019, also vor der Corona-Pandemie.

12:24 Uhr

An der Wall Street zeichnen sich weitere Verluste ab

Nach dem kräftigen Rücksetzer gestern zeichnen sich für den Handelsstart an der Wall Street heute weitere Einbußen ab. Folgt man den Futures auf die US-Indizes, dürfte es zunächst um weitere bis zu 0,5 Prozent nach unten gehen.

Vordergründig wird für die jüngste Stimmungseintrübung der unter Erwarten ausgefallene ISM-Index des verarbeitenden US-Gewerbes verantwortlich gemacht. Weil der Index im August zudem weiter im Schrumpfung anzeigenden Bereich verharrte, machte sich am Markt wie schon einmal vor einem Monat zu beobachten, Angst vor einer harten Landung der US-Wirtschaft breit.

Umso mehr dürfte sich daher nun Zurückhaltung breitmachen vor dem potenziell richtungsweisenden US-Arbeitsmarktbericht für August am Freitag. Eine Indikation für diesen wiederum könnten die sogenannten Jolts am Nachmittag bringen, die Zahlen zu den offenen Stellen, Kündigungen und Entlassungen im Juli. Vom Konjunkturbericht "Beige Book" der US-Notenbank um 20.00 Uhr MESZ dürften erfahrungsgemäß kaum Impulse kommen.

Von der Zinsseite scheint zunächst keine Unterstützung mehr zu kommen, zumal die Erwartungen an kommende Zinssenkungen ohnehin schon weit gelaufen sind. So werden in den USA bis zum Jahresende noch Zinssenkungen um insgesamt rund 100 Basispunkte erwartet. Derweil ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Fed am 18. September mit einem großen Zinsschritt nach unten aufwartet, wieder auf 43 Prozent gestiegen. Vor diesem Hintergrund dürften auch Umschichtungen in die vermeintlich sicheren Anleihen eher gedämpft ausfallen.

Im Fokus stehen insbesondere die oft hoch bewerten Aktien aus dem Technologiesektor. Am Vortag waren Nvidia (-9%) & Co sehr stark unter Druck geraten, auch nachdem der Halbleiter-Branchenverband für Juli einen unterdurchschnittlichen Chip-Absatz gemeldet hatte. Belastend kommt hinzu, dass laut einem Bericht von Bloomberg, das US-Justizministerium Nvidia und andere Unternehmen vorgeladen hat, weil diese möglicherweise gegen Kartellgesetze verstoßen haben. Weitere Geschäftszahlen werden derweil von Dollar Tree, Hormel Foods, Dick's Sporting Goods und nachbörslich von Hewlett Packard Enterprise erwartet.

11:50 Uhr

Nvidia fallen nach historischem Rekordabsturz weiter

Nvidia gibt nach dem Absturz um knapp zehn Prozent immer weiter nach. Die Titel des KI-Chipriesen fallen im vorbörslichen US-Handel um rund drei Prozent.

Nvidia
Nvidia 152,90

Das US-Justizministerium habe dem Konzern eine Vorladung geschickt und damit die Untersuchung der kartellrechtlichen Praktiken des Unternehmens vertieft, berichtete die Agentur Bloomberg. Demnach solle überprüft werden, ob Nvidia den Wechsel zu anderen Lieferanten erschwere und Käufer bestrafe, die nicht ausschließlich seine KI-Chips verwendeten, hieß es weiter. Nvidia stürzte am Vortag um 9,5 Prozent ab. Damit reduzierte sich der Marktwert um 279 Milliarden Dollar. Dies ist der bislang höchste Wertverlust eines US-Unternehmens an einem Tag.

11:28 Uhr

"Nie im Leben!" - Betriebsratschefin mobilisiert gegen VW-Sparpläne

Es ist eine angesichts der dramatischen Sparpläne des Vorstands erwartete, aber dennoch heftige Konfrontation: Die Gesamtbetriebsratschefin von Volkswagen, Daniela Cavallo, kündigt auf der Betriebsversammlung in Wolfsburg "erbitterten Widerstand" gegen mögliche Werksschließungen und Entlassungen zur Kostensenkung angekündigt. "Nie im Leben", sagt sie laut Redemanuskript.

Der Geschäftsführung der Marke VW und des Konzerns wirft Cavallo Ideenlosigkeit vor: "Kosten schrubben, Werke schließen, betriebsbedingt kündigen" - diese Antwort auf die Krise sei "nicht nur ein Armutszeugnis, das ist eine Bankrotterklärung".

11:10 Uhr

Commerzbank-Aktien wegen Bundesausstieg unter Druck

Bei den Einzelwerten geriet vor allem die Commerzbank unter Druck, der der angekündigte Ausstieg des Staates zu schaffen macht. Die Anteilsscheine des Instituts gaben in den ersten Handelsminuten um bis zu 4,4 Prozent nach. Inzwischen hat sich der Kurs etwas erholt. Mit einem Minus von knapp zwei Prozent notieren die CoBa-Anteile aber immer noch deutlich schwächer als der Markt.
Der Bund werde seinen Anteil von noch 16,49 Prozent an dem erfolgreich stabilisierten Institut sukzessive reduzieren, hatte das Bundesfinanzministerium gestern mitgeteilt.

10:47 Uhr

Prognose sieht kein Ende der Krise: Deutschland Wirtschaft schrumpft weiter

Die deutsche Wirtschaft wird dem IfW-Institut zufolge in diesem Jahr wegen der kriselnden Industrie und sparsamer Verbraucher das zweite Mal in Folge schrumpfen. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte um 0,1 Prozent sinken, wie aus der Herbstprognose des in Kiel ansässigen Instituts für Weltwirtschaft (IfW) hervorgeht.

Im Juni wurde noch ein Wachstum von 0,2 Prozent vorausgesagt, nachdem Europas größte Volkswirtschaft 2023 um 0,3 Prozent geschrumpft ist. "Die deutsche Wirtschaft kommt nicht in die Gänge", lautet das Fazit der Ökonomen. Für das kommende Jahr senkte das IfW die Prognose noch kräftiger - von 1,1 auf 0,5 Prozent.

"Das Verarbeitende Gewerbe befindet sich in der Rezession und die privaten Haushalte halten sich trotz steigender Realeinkommen beim Konsum zurück", nannte das IfW die Gründe für die pessimistischere Einschätzung. Zugleich litten die Investitionen weiter unter der hohen Unsicherheit und schwierigen Finanzierungsbedingungen.

10:31 Uhr

Deutsche-Bank-Boss fordert längere Arbeitszeiten als Reaktion auf AfD-Erfolge

Deutschlands prominentesten Banker lassen die Wahlerfolge der AfD nicht kalt. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing warnt nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen vor Folgen für den Standort Deutschland. "Wir sollten uns dringend darüber unterhalten, was das Wahlergebnis und seine Ursachen für unseren Standort und sein Ansehen bei Investoren bedeuten", sagte er auf dem Banken-Gipfel des "Handelsblatt". Der Zulauf für Parteien mit extremen Positionen sei ein "Weckruf, um nun endlich gegenzusteuern", sagte Sewing, ohne Parteien beim Namen zu nennen.

"Wir müssen den Menschen zeigen, dass die Lösung für ihre Probleme in der gesellschaftlichen Mitte liegt und nicht an ihren Rändern." Dazu gehöre, dass Deutschland dauerhaft wettbewerbsfähig bleibe und nicht den Anschluss verliere. Das Problem, das für Sewing dabei im Mittelpunkt steht: die Einstellung der Deutschen zu Leistung und Arbeit. Deutschland müsse sein Wachstumstempo wieder vervielfachen. "Das wird aber nur gelingen, wenn wir auch unsere Haltung zur Arbeit ändern; wenn wir bereit sind, mehr und härter zu arbeiten", forderte Sewing. "Mit durchschnittlich 28 Stunden pro Woche und Rente mit 63 werden wir es nicht schaffen."

10:27 Uhr

14-Milliarden-Dollar-Deal: Stahlriese verspricht Zugeständnisse

Der japanische Stahlriese Nippon Steel will bei der geplanten Übernahme des US-Konkurrenten US Steel die Führung des Unternehmens weitgehend in amerikanischer Hand belassen. Das gibt der Konzern bekannt. Das Kern-Management-Team sowie die Mehrheit der Vorstandsmitglieder sollen aus US-Bürgern bestehen. Die Zusagen erfolgen vor dem Hintergrund wachsender politischer Bedenken in den USA. Erst kürzlich hatte die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris die von Präsident Joe Biden geäußerten Vorbehalte gegen die Übernahme von US Steel durch den japanischen Konzern aufgegriffen. Die Ankündigung von Nippon Steel kann als Versuch gewertet werden, diese Bedenken zu zerstreuen und die Chancen für eine Genehmigung des 14,1 Milliarden Dollar schweren Deals zu verbessern. Die geplante Transaktion steht unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen.

Nippon Steel
Nippon Steel 19,39

10:20 Uhr

"Respekt vor 19.000er-Marke zu groß"

Der Druck auf den DAX nimmt zu. Chartexperte Jörg Scherer von HSBC Trinkaus richtet seinen Blick daher nach unten - auf die jetzt wichtigen Unterstützungen. "Kaum ist der September da, ist es mit der stetigen DAX-Aufwärtsbewegung der letzten Wochen vorbei", betont er. Der Respekt vor der runden 19.000er-Marke sei zu groß gewesen, das neue Rekordlevel im DAX über den gesamten Handelstag hinweg abverkauft worden. Dadurch sei ein "bearish engulfing"-Muster im Chart entstanden.

Eine erste wichtige Unterstützung im DAX liege bei 18.564 Punkten. Danach markiere erst die 50-Tages-Linie (aktuell bei 18.309 Punkten) den nächsten Rückzugsbereich, ehe die Aufwärtskurslücke von Mitte August bei 18.227/18.198 Punkten wieder in den Mittelpunkt rücke.

DAX
DAX 23.697,48

10:08 Uhr

DAX-Futures senden positives Signal

Die Minuszeichen dominieren heute Morgen weltweit. Doch das heißt keineswegs, dass die Anleger den Mut und ihr Vertrauen in den Markt verloren haben:

Der DAX erholt sich inzwischen vom Tagestief. Gegenüber den Tiefständen vom Morgen hat sich der DAX-Futures schon wieder um 120 Punkte erholt. "Das ist ein gutes Zeichen dafür, dass der Kursrutsch gestern auf Tech-Werte begrenzt bleibt", so ein Händler. Die tieferen Kurse seien zum Kauf genutzt worden.

09:51 Uhr

Ölpreis im freien Fall

Die Furcht vor einer schwächelnden Nachfrage und Entspannungszeichen im politischen Konflikt in Libyen setzen dem Ölpreis weiter zu. Nach dem Absturz um fast fünf Prozent gestern verbilligt sich Rohöl der Sorte Brent weiter um bis zu 0,8 Prozent auf 73,14 Dollar pro Barrel. Investoren hofften auf eine mögliche Einigung zur Lösung des Konflikts in Libyen, sagt Toshitaka Tazawa, Analyst bei Fujitomi Securities. Die beiden rivalisierenden Fraktionen in Libyen einigten sich darauf, gemeinsam einen Zentralbankgouverneur zu ernennen. Damit könnte der Kampf um die Kontrolle der Öleinnahmen, der den Streit ausgelöst hatte, entschärft werden. Der politische Konflikt hat zu einer halbierten Produktion und eingeschränkten Exporten geführt. "Der Markt blieb auch wegen der Sorgen über eine schleppende Kraftstoffnachfrage infolge schwacher Wirtschaftsindikatoren aus China und den USA unter Druck."

Stärker unter Druck stehen in der gesamten asiatischen Region deshalb Aktien aus dem Öl-Sektor. In Hongkong verbilligen sich Petrochina um 4,6 und CNOOC im 4,5 Prozent, in Tokio Inpex um 6,3 Prozent und in Sydney Woodside um 3,1 Prozent.

Brent
Brent 66,29
Rohöl WTI
Rohöl WTI 62,42

 

09:32 Uhr

Chip-Aktien kommen unter die Räder

Die Aktien des Chipriesen Tokyo Electron sacken um 6,54 Prozent ab und folgen damit dem zehnprozentigen Kursrutsch von Nvidia. Der Chiptester-Hersteller Advantest bricht um sieben Prozent ein. Der Chiphersteller Renesas Electronics gibt 8,5 Prozent nach und ist damit der größte prozentuale Verlierer im Nikkei.

Tokyo Electron
Tokyo Electron 122,70
Renesas
Renesas 9,89

 

09:16 Uhr

"Die Stimmung wird nervöser"

Der DAX macht da weiter, wo er gestern aufgehört hat: Der deutsche Börsenleitindex notiert kurz nach Handelsstart 0,9 Prozent im Minus bei 18.580 Punkten. Gestern hatte das Barometer zunächst die 19.000er-Marke ins Visier genommen und mit 18.991 Zählern ein neues Allzeithoch markiert. Danach und vor allem wegen schwacher US-Konjunkturdaten war der Index aber deutlich ins Minus gedreht, hatte am Ende 1,0 Prozent verloren und mit 18.747 Stellen geschlossen.

"Es gab eine deutliche Korrektur an der Wall Street, vor allem bei den Technologiewerten", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Corinna Wohlfeil. "Es gibt wieder Sorgen um das US-Wirtschaftswachstum. Das nahmen und nehmen Anleger offenbar zum Anlass, Gewinne mitzunehmen und so Risiken in den Depots zu reduzieren", erläutert sie. "Die Stimmung wird nervöser, die Luft für den DAX damit dünner."

DAX
DAX 23.697,48

 

08:59 Uhr

Fed-Zinssenkung um 50 Basispunkte?

Der am Nachmittag anstehende Bericht über die Anzahl offener Stellen, Kündigungen und Entlassungen (Jolts) in den USA im Juli könnte nach Aussage von Deutsche-Bank-Analyst Jim Reid die Erwartungen verstärken, dass die Federal Reserve ihren Zinssenkungszyklus mit 50 statt mit 25 Basispunkten beginnen wird. Reid verweist auf den Juni-Bericht, der gezeigt habe, dass die Quote freiwilliger Kündigungen bei 2,1 Prozent gelegen habe, so niedrig wie zuletzt 2020. Zudem sei das Verhältnis von Arbeitslosen zu offenen Stellen auf ein Dreijahrestief von 1,20 gesunken. Entscheidend für die Zinserwartungen werde jedoch der am Freitag anstehende Arbeitsmarktbericht für August sein.

08:41 Uhr

Blackrock zweifelt an KI-Hype

Der PHLX-Chipindex hat am Dienstag 7,75 Prozent verloren. Das war sein stärkster Tagesrückgang seit 2020. Die Sorge, dass sich die hohen Investitionen in KI nur langsam auszahlen könnten, belasteten in den vergangenen Wochen die wertvollsten Unternehmen an der Wall Street. Aktien von Microsoft und der Google-Mutter Alphabet wurden nach ihren Quartalsberichten im Juli niedriger gehandelt.

"In den letzten zwölf Monaten ist so viel Geld in Technologie- und Halbleiterwerte geflossen, dass der Handel völlig verzerrt ist", sagt Todd Sohn, ETF-Stratege bei Strategas Securities. Experten des Fondsanbieters Blackrock schrieben gestern in einer Mitteilung an Kunden, in einigen neueren Studien werde bezweifelt, dass die Einnahmen aus KI allein die Investitionswelle in die Technologie rechtfertigen würden.

08:22 Uhr

Kurse an Tokioter Börse brechen ein

Nach dem extrem schwachen Start an der Wall Street in den als schwierig geltenden Börsenmonat September geht es an den ostasiatischen Aktienmärkten und in Sydney im Sog steil nach unten. Die Verluste betragen zwischen 0,5 Prozent in Shanghai und 3,5 Prozent in Tokio, wo der Nikkei-Index auf 37.733 Punkte abrutscht.

Nikkei
Nikkei 44.372,50

In den USA hatte ein unter Erwarten ausgefallener ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe die Ängste vor einer harten Landung der US-Konjunktur wieder aufleben lassen - ähnlich wie vor Monatsfrist schon einmal erlebt. Und wie damals steht der US-Arbeitsmarktbericht (am Freitag) bevor, der seinerseits ebenfalls ein Rezessionssignal senden könnte, so zumindest die Befürchtung vieler Akteure.

Dagegen kommt auch nicht an, dass dies die Chancen auf einen großen Zinsschritt nach unten durch die US-Notenbank erhöht. Für zusätzlichen starken Druck auf Aktien aus dem Technologiesektor sorgte, dass das US-Justizministerium kartellrechtliche Ermittlungen gegen Unternehmen aus der KI-Branche anstellt.

Unterdessen ist in China der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das chinesische Dienstleistungsgewerbe im August gegenüber dem Vormonat leicht gesunken. Am Wochenende waren bereits neue Konjunkturdaten aus China wenig überzeugend ausgefallen und belegten den mauen Zustand der dortigen Wirtschaft. BIP-Daten aus Australien sind derweil wie erwartet ausgefallen und zeigen für das zweite Quartal ein geringes Wachstum von 1 Prozent im Jahresvergleich.

08:04 Uhr

Stimmungscrash in deutscher Autoindustrie

Die Stimmung in der deutschen Automobilindustrie hat sich im August angesichts fehlender Neuaufträge deutlich eingetrübt. Der Indikator für das Geschäftsklima sank auf minus 24,7 Punkte, nach minus 18,5 Zählern im Juli, wie das IFO-Institut zu seiner Unternehmensumfrage mitteilt. "Die Stimmung in der Autoindustrie ist im Sturzflug", sagt IFO-Branchenexpertin Anita Wölfl.

Grund dafür sind die äußerst pessimistischen Erwartungen für die kommenden sechs Monate. Das Barometer für die Geschäftserwartungen sackte ab auf minus 40,5 Punkte, nach minus 29,5 Punkten im Juli. Der Indikator für die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage ging ebenfalls zurück, allerdings nur um 0,3 Punkte auf minus 7,2 Zähler.

"Die Unternehmen der deutschen Autoindustrie leiden unter einem Mangel an neuen Aufträgen – insbesondere aus dem Ausland", so Wölfl. "Dies schlägt sich mittlerweile auch in der Personalplanung nieder." Der Indikator für die Exporterwartungen sank bereits den dritten Monat in Folge deutlich: Er liegt nun mit minus 29,6 Punkten so tief wie schon lange nicht mehr. Das Barometer für die Beschäftigtenerwartungen fiel auf minus 27,6 Punkte, von minus 15,6 Punkten im Juli.

07:45 Uhr

VW und US-Daten im DAX-Blick

Der DAX wird mit Verlusten starten. Gestern hatte er ein Prozent tiefer bei 18.747 Punkten geschlossen. Im früheren Handelsverlauf war er um bis zu 0,3 Prozent vorgerückt. Mit einem Allzeithoch von 18.990,78 Zählern blieb der deutsche Leitindex weniger als zehn Punkte unter der psychologisch wichtigen 19.000-Zähler-Marke. Für schlechte Laune am Nachmittag sorgten unter anderem enttäuschende Daten zur Entwicklung der US-Industrie im August.

DAX
DAX 23.697,48

Heute warten Börsianer auf die monatliche Umfrage des US-Arbeitsministeriums zur Anzahl der offenen Stellen (Jolts). Diese dürften den Marktteilnehmern einen Vorgeschmack auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag geben. Daraus wollen sie ableiten, ob die US-Notenbank Fed die erwartete Zinswende mit einer Senkung um einen halben oder um ein viertel Prozentpunkt einleitet.

Bei den Unternehmen steht Volkswagen eine turbulente Betriebsversammlung ins Haus. VW-Markenchef Thomas Schäfer, Konzernchef Oliver Blume und Finanzchef Arno Antlitz stellen den Beschäftigten ihre Sparpläne vor. Auch Werksschließungen wurden angedroht.

07:09 Uhr

Rettet ein neuer Chip Intel aus der KI-Krise?

Mitten in einer wirtschaftlichen Krise stellt Intel für Künstliche Intelligenz (KI) optimierte Prozessoren für PCs vor. Der "Core Ultra" mit dem Code-Namen "Lunar Lake" biete eine größere Rechenleistung als die Konkurrenz und verbrauche dabei weniger Strom, sagt Privatkundenchef Jim Johnson.

Intel
Intel 21,08

Der kriselnde US-Konzern, der wegen eines wegbrechenden Geschäfts ein milliardenschweres Sparprogramm aufgelegt hat, setzt große Hoffnungen auf die neue Chip-Generation. Rechner-Hersteller hätten Prozessoren für 80 verschiedene Geräte bestellt, teilt Intel. "Das zeigt, dass unsere Kunden von der Leistungsfähigkeit des Chips für den Einsatz in KI-Computern aller Art überzeugt sind." Bis Ende 2025 wolle Intel weltweit 100 Millionen KI-Rechner mit Prozessoren ausrüsten.

Das Unternehmen hat den KI-Trend bislang verschlafen und vor allem bei ertragsstarken Hochleistungsprozessoren für Server keine konkurrenzfähigen Produkte im Angebot. Hier beherrscht Nvidia etwa 80 Prozent des Weltmarktes. Intel will unter anderem mit einer neuen Generation seines KI-Prozessors "Gaudi" dagegenhalten.

06:52 Uhr

"Der Markt wird vorsichtig bleiben“

Wachstumssorgen und ein Ausverkauf im Technologiesektor schicken die asiatischen Börsen auf Talfahrt. In Tokio verliert der Nikkei-Index 3,3 Prozent auf 37.405,59 Punkte, der breiter gefasste Topix notiert 2,8 Prozent tiefer bei 2.657,58 Zählern. Der Shanghai Composite büßt 0,4 Prozent auf 2792,05 Punkte ein. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fällt 0,3 Prozent auf 3263,65 Punkte.

Nikkei
Nikkei 44.372,50

"Der September begann schwungvoll" und der Hauch von Risikoreduzierung in den Portfolios, als die USA nach dem Labor Day wieder Fahrt aufnahmen, war an allen Kapitalmärkten zu spüren", sagt Chris Weston vom Broker Pepperstone. Börsianer warten nun auf die US-Arbeitsmarktdaten, die im Laufe der Woche veröffentlicht werden. Daraus wollen sie ableiten, ob die US-Notenbank die erwartete Zinswende mit einer Senkung um einen halben oder einen viertel Prozentpunkt einleiten wird. "Die Sorgen um die US-Wirtschaft haben wieder zugenommen. Der Markt wird vorsichtig bleiben, bis das Ergebnis der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag bestätigt wird", so Shoichi Arisawa vom Finanzdienstleister IwaiCosmo Securities.

06:35 Uhr

Nvidia-Börsenwert bricht um Rekordwert ein

Der Börsenwert des KI-Chipherstellers Nvidia ist gestern um 279 Milliarden Dollar eingebrochen. So viel hat noch nie ein US-Unternehmen an einem Tag an Marktwert verloren. Beobachter werteten dies als Zeichen dafür, dass Investoren vorsichtiger gegenüber Technologien rund um Künstliche Intelligenz (KI) werden. KI hat in diesem Jahr wesentlich zu den Kursgewinnen an den US-Börsen beigetragen. Nvidia hatte vergangene Woche eine Quartalsprognose vorgelegt, die die hohen Erwartungen der Anleger nicht ganz erfüllte.

Nvidia
Nvidia 152,90

Die Nvidia-Aktie verlor in einem schwachen Marktumfeld 9,5 Prozent. Nachdem der Aktienkurs im Zuge des KI-Hypes seit Anfang 2023 meist nur die Richtung nach oben gekannt hatte, hat sich der Börsenwert seitdem vervielfacht und Anfang Juni erstmals die Marke von drei Billionen Dollar geknackt. Damit hatte Nvidia zu diesem Zeitpunkt Apple überholt und nur noch Microsoft vor sich. Entsprechend drückt sich eine prozentual starker Kursverlust bei Nvidia inzwischen in dreistelligen Milliarden-Verlusten beim Börsenwert aus. Bis zu seinem Rekordhoch zur Jahresmitte hatte sich der Nvidia-Kurs im Jahr 2024 fast verdreifacht. Zuletzt hatte es einen ähnlich hohen Verlust binnen eines Tages Anfang Februar 2022 gegeben, als die Facebook-Mutter Meta Platforms nach einer schwachen Prognose 232 Milliarden Dollar an Börsenwert verlor.

06:18 Uhr

Das ist los im frühen Devisengeschäft

Im asiatischen Devisenhandel legt der Dollar leicht zu auf 145,43 Yen und verliert 0,2 Prozent auf 7,1085 Yuan. Zur Schweizer Währung notiert er 0,2 Prozent tiefer bei 0,8486 Franken. Gleichzeitig bleibt der Euro nahezu unverändert bei 1,1054 Dollar und gibt 0,1 Prozent auf 0,9380 Franken nach.

Kanadischer Dollar / Euro
Kanadischer Dollar / Euro ,62
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 147,47

 

06:00 Uhr

VW liefert erneut das DAX-Topthema

Die 19.000er-Marke nur knapp neun Punkte noch entfernt, hat der DAX im gestrigen Geschäft wieder kehrtgemacht. Am Ende schloss er 1,0 Prozent schwächer mit einem Stand von 18.747 Zählern. Die Angst vor der Courage? Nach dem dünnen Handel zum Wochenstart mischte gestern zumindest auch die Wall Street wieder mit – wenn auch mit durchaus spürbaren Abgaben.

Von der Nachrichtenseite bleibt diese Handelswoche fest in der Hand von Volkswagen. Am Montag überraschte der Wolfsburger Konzern mit frischen Sparplänen, gestern standen dann Ex-Chef Martin Winterkorn und der Diesel-Skandal im Fokus und heute steht eine Betriebsversammlung auf dem Plan, die ziemlich turbulent werden könnte. VW-Markenchef Thomas Schäfer, Konzernchef Oliver Blume und Finanzchef Arno Antlitz stellen den Beschäftigten ihre Sparpläne vor. Das Unternehmen hatte angekündigt, den seit drei Jahrzehnten geltenden Vertrag zur Beschäftigungssicherung zu kündigen, und droht mit der Schließung von Werken in Deutschland. Betriebsratschefin Daniela Cavallo warf dem Vorstand Versagen vor und kündigte Widerstand gegen die Pläne an. "Für uns kommen Standortschließungen nicht infrage", machte sie klar.

Am Morgen werden konjunkturseitig bereits frische Exportdaten präsentiert, denn der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) veröffentlicht die Ergebnisse seiner neuen Unternehmerbefragung. "Exportnation in der Krise", ist die Einladung des BGA überschrieben.

Und dann überprüft die Deutsche Börse ja auch noch die Zusammensetzung ihrer Indizes. Größere Veränderungen dürften dabei aber nicht ins Haus stehen. Zwar gäbe es mit dem Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care (FMC), dem Anlagenbauer GEA und LEG Immobilien drei Konzerne, die sich gemessen an der Marktkapitalisierung des Streubesitzes für den DAX qualifizieren würden - doch es fehlen die Absteiger. Im MDAX sind allenfalls zwei Veränderungen zu erwarten: Absteigen werden wohl das Biotech-Unternehmen Evotec und der vor der Übernahme stehende Wind- und Solarparkbetreiber Encavis. Aufsteigen könnten der Finanzdienstleister Hypoport und der Börsenneuling Schott Pharma.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

 

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