Die asiatischen Aktienmärkte entwickeln sich uneinheitlich. Anleger zeigen sich wegen eines drohenden Regierungsstillstands in den USA zurückhaltend. An den Rohstoffmärkten hält sich der Goldpreis knapp unter seinem Rekordhoch. Die Ölpreise geben dagegen nach, da nach zweieinhalb Jahren erstmals wieder Rohöl durch eine Pipeline von der halbautonomen Region Kurdistan im Nordirak in die Türkei floss.
Hintergrund der Nervosität ist ein drohender "Shutdown" in den USA. US-Präsident Donald Trump will sich im Laufe des Tages mit den führenden Vertretern der Demokraten und Republikaner im Kongress treffen, um über eine Verlängerung der staatlichen Finanzierung zu beraten. Ohne eine Einigung würde der Regierungsstillstand am Mittwoch beginnen. Dies würde die Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten wie des Arbeitsmarktberichts für September verzögern. Dies könnte die Entscheidungsfindung der US-Notenbank Federal Reserve bei ihrer Sitzung am 29. Oktober erschweren. Die Märkte preisen eine Zinssenkung im Oktober mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent ein.
Analysten der Bank of America kommentieren, dass ein Shutdown das Wirtschaftswachstum für jede Woche seiner Dauer nur um 0,1 Prozentpunkte schmälern würde. Sollte die Regierung die Schließung jedoch für dauerhafte Entlassungen nutzen, könnte dies größere Auswirkungen auf die Beschäftigung und das Verbrauchervertrauen haben. "Wenn der Shutdown über die Fed-Sitzung hinaus andauert, wird sich die Fed bei ihren geldpolitischen Entscheidungen auf Daten aus dem Privatsektor stützen müssen. Wir glauben, dass dies die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Oktober geringfügig verringern könnte", so die Analysten.
In Tokio gibt der Nikkei-Index 1,0 Prozent auf 44.892,52 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notiert 1,8 Prozent niedriger bei 3130,39 Zählern. Der Shanghai Composite gewinnt 0,1 Prozent auf 3833,32 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt 0,7 Prozent auf 4581,71 Punkte.