Montag, 29. September 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
07:30 Uhr

Etwas Kauflaune ist da

Europas Börsen dürften zu Wochenbeginn mit kleineren Aufschlägen in den Handel starten. Positive Vorgaben von der Wall Street wirken nach. Der vielbeachtete Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE), das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank, stieg im August zwar nur wie von Analysten prognostiziert. Das sorgte dennoch für Erleichterung, blieben doch damit die Zinssenkungserwartungen intakt. Daneben waren die persönlichen Ausgaben und Einnahmen stärker als gedacht gestiegen.

Dax
Dax 23.739,47

Für Zurückhaltung dürfte indes der drohende Regierungs-Shutdown am 1. Oktober sorgen. Bei einer Nicht-Einigung hat Präsident Trump bereits Massenentlassungen im öffentlichen Dienst angekündigt. Der mögliche Shutdown wird laut QC Partners von der Wall Street bislang nicht als große Bedrohung wahrgenommen. "Hier dominiert ganz klar die Zuversicht, dass Republikaner und Demokraten eine Last-Minute Einigung oder zumindest eine Übergangslösung finden."

07:11 Uhr

Shutdown-Angst an Asien-Börsen

Die asiatischen Aktienmärkte entwickeln sich uneinheitlich. Anleger zeigen sich wegen eines drohenden Regierungsstillstands in den USA zurückhaltend. An den Rohstoffmärkten hält sich der Goldpreis knapp unter seinem Rekordhoch. Die Ölpreise geben dagegen nach, da nach zweieinhalb Jahren erstmals wieder Rohöl durch eine Pipeline von der halbautonomen Region Kurdistan im Nordirak in die Türkei floss.

Nikkei
Nikkei 44.990,18

Hintergrund der Nervosität ist ein drohender "Shutdown" in den USA. US-Präsident Donald Trump will sich im Laufe des Tages mit den führenden Vertretern der Demokraten und Republikaner im Kongress treffen, um über eine Verlängerung der staatlichen Finanzierung zu beraten. Ohne eine Einigung würde der Regierungsstillstand am Mittwoch beginnen. Dies würde die Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten wie des Arbeitsmarktberichts für September verzögern. Dies könnte die Entscheidungsfindung der US-Notenbank Federal Reserve bei ihrer Sitzung am 29. Oktober erschweren. Die Märkte preisen eine Zinssenkung im Oktober mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent ein.

Analysten der Bank of America kommentieren, dass ein Shutdown das Wirtschaftswachstum für jede Woche seiner Dauer nur um 0,1 Prozentpunkte schmälern würde. Sollte die Regierung die Schließung jedoch für dauerhafte Entlassungen nutzen, könnte dies größere Auswirkungen auf die Beschäftigung und das Verbrauchervertrauen haben. "Wenn der Shutdown über die Fed-Sitzung hinaus andauert, wird sich die Fed bei ihren geldpolitischen Entscheidungen auf Daten aus dem Privatsektor stützen müssen. Wir glauben, dass dies die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Oktober geringfügig verringern könnte", so die Analysten.

In Tokio gibt der Nikkei-Index 1,0 Prozent auf 44.892,52 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notiert 1,8 Prozent niedriger bei 3130,39 Zählern. Der Shanghai Composite gewinnt 0,1 Prozent auf 3833,32 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt 0,7 Prozent auf 4581,71 Punkte.

06:53 Uhr

Ölpreise im Rückwärtsgang

Am Rohstoffmarkt geben die Ölpreise am Morgen zunächst nach. So verbilligt sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,5 Prozent auf 69,79 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 0,6 Prozent schwächer bei 65,31 Dollar.

Brent
Brent 69,78
Rohöl WTI
Rohöl WTI 65,31

06:35 Uhr

Siedlungen für Soldaten: Vonovia prescht vor

Deutschlands größter Vermieter Vonovia bringt sich als Betreiber von neuen Soldatensiedlungen ins Spiel. "Wenn man uns fragt, sind wir behilflich", sagte Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch. "Dank unserer langjährigen Erfahrung im Wohnungsbau sind wir in der Lage, passende Unterkünfte zu errichten und im Rahmen von Kooperationen Belegungsrechte für die Bundeswehr einzuräumen."

Vonovia SE
Vonovia SE 26,00

Ende Juli waren bei der Bundeswehr rund 183.000 Soldatinnen und Soldaten tätig. Nach den neuen Nato-Zielen muss die Bundeswehr künftig eine Personalstärke von mindestens 260.000 Männern und Frauen in der aktiven Truppe erreichen.

06:17 Uhr

Das ist los im frühen Devisengeschäft

Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,4 Prozent auf 148,94 Yen und gibt 0,2 Prozent auf 7,1200 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notiert er 0,2 Prozent niedriger bei 0,7960 Franken. Parallel dazu steigt der Euro um 0,2 Prozent auf 1,1726 Dollar und zieht leicht auf 0,9334 Franken an.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 148,85

05:59 Uhr

Das doppelte Dilemma

Das Rätselraten über die US-Konjunktur und ihren Einfluss auf die Geldpolitik geht in dieser Börsenwoche weiter. "Nach zwei sehr enttäuschenden US-Arbeitsmarktberichten könnten die nächsten Daten etwas besser ausfallen", prognostizieren die Commerzbank-Ökonomen. Trotz des jüngsten Einbruchs bei der Anzahl neu geschaffener Stellen, der Anfang September neue Rezessionsängste ausgelöst und die Börsen stark belastet hatte, zeigte der US-Arbeitsmarkt zuletzt Zeichen einer Erholung: Die Anzahl der wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe fiel zuletzt geringer als erwartet aus.

Eine Erleichterungsrally blieb jedoch aus, denn die Anleger konzentrierten sich Experten zufolge auf die Auswirkungen der jüngsten Entwicklung auf den künftigen Kurs der US-Notenbank Fed. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell versuchen, mit erhöhten Zinsen die Inflation zu drücken, ohne der Wirtschaft allzu stark zuzusetzen.

Die US-Notenbank senkte bei ihrer Sitzung am 18. September erstmals im laufenden Jahr den Leitzins und stellte weitere Lockerungen in Aussicht. Angesichts der jüngsten US-Konjunkturdaten fangen Börsianer jedoch an, an baldigen weiteren Schritten nach unten zu zweifeln. "Die Fed steckt wegen ihres Doppelmandats in einem Dilemma", so die Experten der Helaba. Der Dax schlug in der alten Woche einen Zickzackkurs ein. Ins Wochenende verabschiedete sich der deutsche Börsenleitindex aber mit einem Aufschlag und 23.739 Punkten.

Wie die neue Börsenwoche verläuft, hängt auch am US-Haushalt, denn Analysten von Robomarkets zufolge bleibt das Risiko eines Shutdowns in den USA präsent. Der US-Senat nimmt heute nach einer einwöchigen Pause die Arbeit wieder auf und hat zwei Tage, um eine Verlängerung der Staatsfinanzierung zu beschließen oder einen teilweisen Stillstand der Regierungsbehörden auszulösen. Das birgt Robomarkets zufolge "Abwärtspotenzial".

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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