Dax zu Wochenbeginn in ruhigem Fahrwasser
Der deutsche Aktienmarkt hat wegen fehlender wichtiger Konjunkturdaten einen ruhigen Wochenanfang hingelegt. Für Zuversicht sorgte unter anderem die Ankündigung eines Treffens von US-Präsident Donald Trump mit führenden Demokraten und Republikanern, um den Streit über die Staatsfinanzierung zu lösen und einen teilweisen Stillstand der US-Verwaltung abzuwenden. Der US-Senat hat nur noch bis Dienstag Zeit, um eine Verlängerung der Staatsfinanzierung zu beschließen.
Der Dax ging kaum verändert mit 23.745 Punkten aus dem Xetra-Handel. Der EuroStoxx50 notierte 0,3 Prozent höher bei 5518 Stellen. Der Euro lag am Abend bei 1,172900 US-Dollar.
Der Goldpreis markiert neue Rekordhochs. Seit Jahresbeginn hat der Preis um mehr als 40 Prozent zugelegt. DZ-Bank-Analyst Thomas Kulp führt die geopolitische Unsicherheit sowie die erhöhte Goldnachfrage von Zentralbanken aus zahlreichen Schwellenländern als Preistreiber an. Dazu komme Zinssenkungsfantasie.
Im Rampenlicht am deutschen Aktienmarkt standen Lufthansa mit einem Plus von 0,2 Prozent, womit die Papiere im Tagesverlauf den größten Teil ihrer Gewinne einbüßten. Die Fluggesellschaft streicht bis 2030 in der Verwaltung 4000 Stellen und legt die Latte beim mittelfristigen Renditeziel höher.
Die Gründe für den aktuellen Anstieg des S&P 500
Der S&P 500 strebt stetig nach oben. Privatinvestitionen, Hedgefonds und auch die Wirtschaftsdaten tragen zu dieser Entwicklung bei - wie lange das noch so weitergehen kann und wie sich Anlegerinnen und Anleger nun verhalten können, darüber spricht Nancy Lanzendörfer mit Nicolai Tietze von Morgan Stanley.
Dänische Biotechfirma stemmt Milliardenkauf
Der dänische Biotechkonzern Genmab übernimmt für acht Milliarden Dollar in bar den niederländischen Konkurrenten Merus. Mit dem Zukauf der an der Frankfurter Börse notierten Firma sichere sich Genmab den Zugang zu dem Krebsmedikament Petosemtamab, teilten beide Unternehmen mit. Das Mittel zur Behandlung von Kopf- und Halstumoren befinde sich derzeit in zwei Phase-3-Studien. Genmab erweitere damit seine Pipeline an Medikamentenkandidaten im Spätstadium und erwarte bis 2027 mehrere Markteinführungen.
Electronic Arts will Börse für Dutzende Milliarden Dollar verlassen
Electronic Arts wird vom Kurszettel verschwinden. Wie der US-Videospielehersteller mitteilte, will er die Börse in einem 55 Milliarden US-Dollar schweren Deal mithilfe einer Gruppe Investoren verlassen. Teil der Gruppe sind der Finanzinvestor Silver Lake, der saudische Staatsfonds sowie die Investmentfirma Affinity Partners von Jared Kushner, dem Schwiegersohn des US-Präsidenten Donald Trump.
Die Aktionäre sollen 210 Dollar je Aktie in bar erhalten, was einer Prämie von 25 Prozent auf den Schlusskurs vom Donnerstag entspricht. Einen Tag später hatte das "Wall Street Journal" über den Deal berichtet.
Welche Branchen Investoren aktuell begeistern
Der US-Zollhammer, der andauernde Krieg in Europa, die hohen Energiekosten - Investoren anzulocken, kann für Unternehmen im derzeitigen Krisenumfeld schwierig sein. In zwei Branchen brummt das Geschäft laut dem Deutschen Startup Monitor auch heute.
Wall Street trotz Shutdown-Ängsten im Plus
Ungeachtet des Haushaltsstreits in den USA zeigen sich die Anleger an der Wall Street zum Wochenstart zuversichtlich. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung weitgehend stabil bei 46.258 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 rückte um 0,3 Prozent auf 6666 Zähler vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,7 Prozent auf 22.632 Stellen.
Für Zuversicht sorgte unter anderem die Ankündigung eines Treffens von US-Präsident Donald Trump mit führenden Demokraten und Republikanern, um den Streit über die Staatsfinanzierung zu lösen und einen teilweisen Stillstand der US-Verwaltung abzuwenden. Dieser sogenannte Government Shutdown könnte etwa die Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten verzögern.
Biotechfirma-Aktie nach Studie im freien Fall
Enttäuschende Ergebnisse einer Medikamentenstudie lassen die Aktien der Biotechfirma MoonLake einbrechen. Die US-notierten Aktien des Schweizer Unternehmens verlieren fast 90 Prozent. Das Unternehmen veröffentlichte am Sonntag die Ergebnisse aus zwei zulassungsrelevanten Studien zu seinem Medikamentenkandidaten Sonelokimab bei Patienten mit einer chronisch-entzündlichen Hautkrankheit. In einer der Studien erschwerte eine überraschend starke Placebo-Wirkung den Nachweis der statistischen Signifikanz, wie MoonLake mitteilte.
Die Experten der Royal Bank of Canada schrieben, die Zahlen "entsprechen dem Worst-Case-Szenario". Die Aktien des belgischen Pharmakonzerns UCB, dessen Konkurrenzpräparat Bimzelx bereits auf dem Markt ist, schnellen in Brüssel um mehr als 15 Prozent nach oben.
Nach Cyberattacke: Jaguar Land Rover startet Produktion langsam wieder
Nach rund einmonatiger Produktionsunterbrechung wird Jaguar Land Rover in den nächsten Tagen Teile der Fertigung wieder aufnehmen. Der britische Automobilhersteller sprach in einer Mitteilung von einer kontrollierten, schrittweisen Wiederaufnahme der Produktion. Ende September war die Tochter der indischen Tata Motors Opfer eines Cyberangriffs geworden. Das Traditionsunternehmen sah sich daraufhin gezwungen, seine Computersysteme abzuschalten und die Produktion zu stoppen. Mehrfach musste dieser Stopp verlängert werden.
Die britische Regierung hat Jaguar Land Rover am Wochenende eine Kreditgarantie in Höhe von 1,5 Milliarden Pfund gewährt, um die Bezahlung der Zulieferer und das Unternehmen selbst finanziell abzusichern. Das Darlehen wird von einer Geschäftsbank gewährt, von der staatlichen Exportkreditagentur abgesichert und über einen Zeitraum von fünf Jahren zurückgezahlt.
Trumps Aussagen befeuern Cannabis-Aktienkurse
Aussagen von US-Präsident Donald Trump beflügeln die Aktien der Anbieter von Cannabis-Produkten. Die Titel des US-Unternehmens Tilray Brands gewinnen im vorbörslichen Handel an der Wall Street fast 20 Prozent. Die US-notierten Papiere der kanadischen Rivalen Canopy Growth, Aurora Cannabis und Cronos legen um 9,5 bis knapp zwölf Prozent zu.
Das aus Hanf gewonnene Cannabidiol (CBD) könne die Seniorenpflege "revolutionieren", indem es das Fortschreiten von Krankheiten verlangsame, schrieb Trump auf Truth Social. CBD ist ein nicht berauschender Bestandteil der Cannabispflanze, dem beruhigende und entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben werden. Die Aktien von Tilray und seinen Konkurrenten könnten zudem laut Experten weiter steigen, wenn die zuletzt von Trump angedeutete US-weite rechtliche Neubewertung von Marihuana umgesetzt wird.
Rheinmetall-Aktie knackt erstmals 2000-Euro-Marke
Die Rheinmetall-Aktie steigt zum ersten Mal über die 2000-Euro-Marke. Der Kurs legt um 2,0 Prozent zu auf 1999 Euro, das Hoch lag bei 2001 Euro. Das Papier ist einer der Stars am deutschen Aktienmarkt. Es gehört zum Club der "Tenbagger" - innerhalb von drei Jahren hat sich der Kurs mehr als verzehnfacht. Für die Analysten von Morgan Stanley ist die als "Top Pick" bezeichnete Aktie ein Lichtblick in Deutschland. Das Unternehmen berichte einen Auftrag nach dem anderen.
Die Analysten glauben, dass die börsennotierte europäische Luft- und Raumfahrt- sowie Verteidigungsbranche in den nächsten fünf bis zehn Jahren über 100.000 zusätzliche Arbeitskräfte einstellen muss, um mit der steigenden Nachfrage Schritt zu halten.
Zinssenkung in den USA - Fluch oder Segen?
In der vergangenen Woche hat die US-Notenbank Fed nach langer Erwartung das erste Mal wieder die Zinsen gesenkt. Was bedeutet das nun für die Kapitalmärkte und auch für die Wirtschaft, wo doch die Inflation weiterhin hoch bleibt? Über mögliche Entwicklungen für den amerikanischen aber auch den europäischen Aktienmarkt und über passende Strategien für Anlegerinnen und Anleger diskutiert Friedhelm Tilgen mit Peter Börsenberg von der Société Générale und Sven Gundermann vom Vermögensverwalter Taunus Investments.
Hype um smarte Brillen - Schott stellt spezielles Glas her
Sich von einem im Brillenglas angezeigten Plan durch Straßen führen oder Nachrichten direkt auf der Brille anzeigen lassen: Das alles wird mit Augmented-Reality-Brillen möglich, also Brillen, die digitale Informationen in die reale Welt integrieren. Morgen kommt eine erste Brille dieser Art der Facebook-Mutter Meta in den USA in den Handel. Das lenkt die Blicke auch auf Schott in Mainz.
Der Spezialglashersteller stellt das ganz besondere Brillenglas her, das für smarte Brillen wie die von Meta gebraucht wird. Im Fachjargon ist gar nicht von Glas die Rede, sondern von Wellenleitern. Die bestehen aus vielen einzelnen Glaselementen mit komplexen optischen Beschichtungen und ermöglichen es so, digitale Inhalte in das Sichtfeld des Benutzers zu übertragen. Im Fall der Brille von Meta, die zu einem Preis ab 799 US-Dollar zu haben sein wird, kommen reflektierende Wellenleiter zum Einsatz. Grob gesagt sorgen sie dafür, dass ein digitales Bild von einem kleinen Projektor im Bügel einer Brille mittels halbdurchlässiger Spiegel zum Auge des Trägers geleitet wird.
Neues vom Geldmarkt
Die Sätze am europäischen Geldmarkt treten zum Start in die Woche auf der Stelle. Die Erwartungen an eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank in diesem Jahr sind komplett aus dem Markt, damit dürften auch in den kommenden Tagen hier die Impulse fehlen. Mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte durch die Fed per Oktober wird momentan mehrheitlich gerechnet. Den letzten entscheidenden Impuls könnten die am Freitag zur Veröffentlichung anstehenden US-Arbeitsmarktdaten für den September liefern.
Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 1,90 - 2,07 (1,90 - 2,07), Wochengeld: 1,90 - 2,07 (1,90 - 2,07), 1-Monats-Geld: 1,92 - 2,10 (1,92 - 2,10), 3-Monats-Geld: 1,95 - 2,15 (1,96 - 2,17), 6-Monats-Geld: 2,05 - 2,25 (2,07 - 2,30), 12-Monats-Geld: 2,15 - 2,35 (2,17 - 2,39), Euribors: 26.09. 25.09. 3 Monate: 2,0000 1,9980, 6 Monate: 2,1230 2,1090, 12 Monate: 2,1790 2,1790
KlöCo-Aktie legt nach Ankündigung von Standortverkäufen kräftig zu
Die Aktien des Stahlhändlers Klöckner & Co haben nach der Ankündigung von Standortverkäufen in den USA zugelegt. Die Papiere verteuerten sich um 4,5 Prozent auf 5,88 Euro. KlöCo hatte am Sonntag mitgeteilt, sieben Distributionsstandorte in den USA zu verkaufen. Der Konzern will sich auf profitablere Geschäfte konzentrieren, bei denen über die Lagerhaltung und Verteilung hinaus den Kunden auch etwa bereits Teile der Vorarbeiten wie das Stanzen von Blechen angeboten wird. Sieben Verteilungscenter unter anderem in Charlotte, Florida und Georgia übernehme das Unternehmen Russel Metals. Ein weiterer Standort in Texas werde an Service Steel Warehouse veräußert.
Rüstungsaktien starten durch - Hensoldt besonders stark
Mit kräftigen Aufschlägen starten Rüstungsaktien in die neue Woche. Fundamental Neues gibt es nicht. Neben KI bleibe die Branche aber das attraktivste Anlageobjekt, heißt es im Handel. Stützend dürfte eine positive Sektorstudie von Morgan Stanley wirken. Dort werden die Overweight-Einstufungen für Rheinmetall (plus 1,5 Prozent, BAE Systems (plus 2,2 Prozent) and Leonardo (plus 1,8 Prozent) bestätigt. Für Hensoldt geht es 4,3 Prozent nach oben.
Geschäftsklima im Euroraum im September leicht aufgehellt
Das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im September überraschend etwas verbessert. Das Barometer stieg auf 95,5 Punkte, nach - aufwärts revidiert - 95,3 Zählern im August, wie aus Daten der EU-Kommission hervorgeht. Volkswirte hatten mit einer Stagnation bei 95,2 Zählern gerechnet. Das Barometer tendiert unter seinem langjährigen Durchschnitt.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hatte sich im September eingetrübt und damit die Hoffnung auf einen spürbaren Aufschwung gedämpft. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank im September auf 87,7 Zähler, nach 88,9 Punkten im August, wie das Münchner Ifo-Institut vorige Woche mitteilte. Es war der erste Rückgang nach sechs Anstiegen des an den Finanzmärkten stark beachteten Frühindikators.
"Stabiler Arbeitsmarkt ist etwas verwunderlich"
Trotz eines überraschend stabilen Arbeitsmarktes und anhaltendem Fachkräftemangel kündigt mit der Lufthansa ein weiteres deutsches Schwergewicht einen Stellenabbau an. Chefvolkswirt Carsten Klude erläutert die Gründe.
Dax grünlich - Euro fest - Öl teurer
Update von der Frankfurter Börse: Der Dax hat sich nur unwesentlich nach oben bewegt. Der deutsche Leitindex stieg am Mittag um 0,1 Prozent auf 23.771 Punkte. Der EuroStoxx50 legte um 0,2 Prozent auf 5511 Stellen zu. Der Euro lag etwas fester bei 1,1717 US-Dollar. Die Preise für die Ölsorten Brent und WTI verteuerten sich um je 0,8 Prozent.
Spaniens Inflationsrate hat eine Drei am Anfang
Die Inflation in Spanien nimmt zu. Die Jahresteuerungsrate stieg im September laut vorläufigen Daten des nationalen Statistikamts auf 3,0 Prozent. Experten hatten mit diesem Preisanstieg gerechnet, nachdem die Rate im August 2,7 Prozent betragen hatte. Die Zahlen beziehen sich auf den für europäische Vergleichszwecke genutzten Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI).
Die Inflationsdaten für die Eurozone stehen am Mittwoch an. Hier erwarten Fachleute für September einen Anstieg auf 2,2 Prozent. Die Jahresteuerungsrate in der Euro-Zone lag im August wie schon im Juli genau auf der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0 Prozent.
Lufthansa-Ziele kommen gut an - Aktie steigt
Deutlich nach oben ist es im MDax mit der Lufthansa-Aktie gegangen, sie legte im frühen Handel um 1,8 Prozent zu. Im Frankfurter Handel ist von "ambitionierten" Zielen die Rede. Nun müsse der Konzern die Investoren nur noch davon überzeugen, dass diese auch umsetzbar seien.
Lufthansa hat den Abbau von 4000 Stellen angekündigt, hauptsächlich in Deutschland, um die Profitabilität zu steigern. Daneben hat die Airline Ziele für den Zeitraum 2028 bis 2030 genannt. Demnach soll die bereinigte Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen acht bis zehn Prozent erreichen. Die bereinigte Kapitalrendite ROCE (Return On Capital Employed) vor Steuern soll bei 15 bis 20 Prozent liegen und der bereinigte freie Cashflow bei über 2,5 Milliarden Euro pro Jahr.
Opel-Mutter Stellantis hat neuen Finanzchef
Der Autobauer Stellantis hat mit sofortiger Wirkung Joao Laranjo zum neuen Finanzchef ernannt. Er folge auf Doug Ostermann, der aus persönlichen Gründen zurückgetreten sei, teilte der Opel-Mutterkonzern mit. Der Brasilianer Laranjo ist ein langjähriger Weggefährte des neuen Konzernchefs Antonio Filosa und arbeitete bereits seit 2009 für den Vorgängerkonzern Fiat Chrysler. Nach einem kurzen Wechsel zum Reifenhersteller Goodyear im Jahr 2024 kehrte er im Februar zu Stellantis zurück und übernahm zuletzt die Finanzen des wichtigen Nordamerika-Geschäfts.
Filosa stieg im Juni an die Spitze des Konzerns auf und soll Stellantis nun wieder in die Spur bringen, insbesondere in den USA. 2024 musste der französisch-italienisch-amerikanische Autobauer einen Rückgang des Nettogewinns um 70 Prozent hinnehmen und einen Cash-Burn von sechs Milliarden Euro.
Prothesenhersteller Ottobock stellt Ausgabespanne für Börsengang vor
Der weltgrößte Prothesenhersteller Ottobock peilt bei seinem Börsengang einen Marktwert von bis zu 4,2 Milliarden Euro an. Bis zu 12,35 Millionen Aktien des Familienunternehmens aus dem niedersächsischen Duderstadt werden von Dienstag an bis zum 7. Oktober in einer Spanne von 62 bis 66 Euro angeboten, wie Ottobock mitteilte. Die Erstnotiz an der Frankfurter Börse ist für den 9. Oktober geplant.
Insgesamt würde Ottobock damit zwischen 766 und 808 Millionen Euro einnehmen. 100 Millionen davon gehen an das Unternehmen selbst, der Rest an die Eigentümerfamilie Näder, die auch nach dem Börsengang mehr als 80 Prozent der Anteile hält. "Die Erlöse aus dem geplanten Börsengang verschaffen uns zusätzliche finanzielle Flexibilität, gezielt in neue Technologien zu investieren, weiterhin neue Maßstäbe in Human Bionics zu setzen und neue strategische Chancen zu nutzen", sagte Vorstandschef Oliver Jakobi.
Immer mehr Ältere am deutschen Arbeitsmarkt
Auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland gibt es immer mehr ältere Beschäftigte. Ihre Zahl erreichte 2024 ein Rekordhoch, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) mit. Im vergangenen Jahr seien rund 7,8 Millionen Menschen im Alter von 55 bis unter 65 Jahren sozialversicherungspflichtig beschäftigt gewesen. Dies entspreche einem Anteil von 23 Prozent an allen Beschäftigten und sei der höchste je gemessene Wert.
Hauptgrund für diese Entwicklung sei, dass die geburtenstarken Jahrgänge der "Babyboomer"-Generation nun in diese Altersgruppe hineinkämen. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre sei der Anteil der älteren Beschäftigten von knapp 17 Prozent auf 23 Prozent gestiegen. Der Trend setzt sich laut BA in diesem Jahr fort. Im Februar 2025 lag die Zahl der älteren Beschäftigten um 66.000 höher als im Vorjahresmonat.
Goldpreis nähert sich wichtiger Marke
Der Goldpreis ist am Morgen auf ein neues Rekordhoch bei 3818,41 US-Dollar gestiegen. Anleger mieden den US-Dollar und US-Staatsanleihen, schrieb Ipek Ozkardeskaya von der Swissquote Bank. Die Rally bei Edelmetallen wie Gold und Silber sei nicht nur eine kurzfristige Allokationsgeschichte, so die leitende Analystin. "Trendfolger haben die Kontrolle, und der Trend ist stark positiv", fügt sie hinzu. Der Spotpreis für Gold notiert aktuell 1,5 Prozent höher bei 3815,98 Dollar. Der Spotpreis für Silber steigt um 2,0 Prozent auf 46,96 US-Dollar je Feinunze.
Astrazeneca plant Börsennotierung in New York
Astrazeneca will seine Aktien künftig direkt an der New Yorker Börse notieren. Bislang sind dort nur Hinterlegungsscheine handelbar. Gleichzeitig bekannte sich das britisch-schwedische Unternehmen zum Standort London. Die Börsennotierung und der Hauptsitz in der britischen Hauptstadt blieben erhalten, teilte der Konzern mit. "Eine globale Notierungsstruktur wird es uns ermöglichen, einen breiteren Kreis internationaler Investoren anzusprechen", sagte Verwaltungsratschef Michel Demaré.
Mit dem Schritt reagiert Astrazeneca auf jüngste Spekulationen. Zuletzt war berichtet worden, der wertvollste an der Londoner Börse notierte Konzern erwäge einen vollständigen Rückzug aus Großbritannien zugunsten einer Notierung in den USA. Dies hatte Sorgen über den schrumpfenden Londoner Aktienmarkt geschürt, da sich in jüngster Zeit mehrere Firmen von dort in der Hoffnung auf höhere Bewertungen in den USA zurückgezogen hatten. Zudem hatte Astrazeneca Anfang des Monats eine geplante Investition von 200 Millionen Pfund in seinen Forschungsstandort Cambridge auf Eis gelegt.
Milliarden-Schulden treiben Autozulieferer in die Insolvenz
Der US-Autozulieferer First Brands hat wegen seiner hohen Schuldenlast ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung nach dem US-Recht "Chapter 11" beantragt. Zur Fortführung des Geschäftsbetriebs habe sich das Unternehmen einen Massekredit von 1,1 Milliarden Dollar von seinen erstrangigen Gläubigern gesichert, teilte First Brands mit. Das Verfahren betreffe ausschließlich die US-Aktivitäten, das weltweite Geschäft laufe ohne Unterbrechung weiter. First Brands war durch eine Reihe schuldenfinanzierter Übernahmen stark gewachsen und ist unter anderem für Marken wie Raybestos-Bremsen und TRICO-Scheibenwischer bekannt. Einem Gerichtsantrag zufolge stehen Vermögenswerte von mehr als einer Milliarde Dollar Verbindlichkeiten von über zehn Milliarden gegenüber.
Dax zieht weiter nach oben
Nach den leichten Vorwochengewinnen startet der Dax erneut fester in den Handel. Der deutsche Börsenleitindex, der sich am Freitag mit 23.739 Punkten ins Wochenende verabschiedet hatte, notiert aktuell im Bereich von 23.800 Zählern.
ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf verweist auf die überwiegend positiven Vorgaben aus Asien. "Die Anleger schauen etwa auf die Lufthansa", erklärt sie und verweist auf die heute bekanntgegebenen Jobabbaupläne. "Die Aktie hat im bisherigen Jahresverlauf zwar rund 17 Prozent zugelegt, die Konkurrenz schneidet aber weitaus besser ab."
Lufthansa
Finanzinvestor kauft Messgerätegeschäft
Der Messgeräte-Hersteller Landis+Gyr verkauft sein Geschäft in Europa, dem Nahen Osten und Afrika für einen Unternehmenswert von 215 Millionen Dollar an den Finanzinvestor Aurelius. Die Transaktion umfasse das gesamte Zähler-Portfolio mit einem Umsatz von rund 600 Millionen Dollar und etwa 2700 Mitarbeitern, teilte das Schweizer Unternehmen mit. Mit dem Schritt wolle sich Landis+Gyr auf die Regionen Amerika und Asien-Pazifik konzentrieren. Der Verkauf führe jedoch zu einer Wertberichtigung von rund 190 Millionen Dollar. Den Erlös will der Konzern über ein Aktienrückkaufprogramm an die Aktionäre zurückgeben.
Frankreich bleibt Belastungsfaktor
Ein latenter Belastungsfaktor für die europäischen Börsen bleiben die französischen Staatsfinanzen. Die Ratingagentur Scope hat zwar die Bonität für französische Staatsschulden mit "AA-" bestätigt, den Ausblick aber auf "negativ" gesenkt. Ihre Bonitätseinstufung hatte zuvor bereits die Ratingagentur Fitch gesenkt.
Startup-Standort Deutschland: Push durch Trump-Politik
Die konfrontative Handelspolitik des US-Präsidenten Donald Trump steigert die Attraktivität Deutschlands als Standort für Startups. Etwa 40 Prozent der Gründerinnen und Gründer beurteilten das heimische Umfeld positiver als in den USA, ergab der Startup-Monitor des deutschen Startupverbands. Dies sei ein Plus von sechs Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Auf europäischer Ebene sähen sogar 61 Prozent der knapp 1900 Befragten Deutschland vorne.
Künstliche Intelligenz (KI) stehe im Mittelpunkt zahlreicher Firmengründungen, hieß es weiter. Knapp die Hälfte der jungen Tech-Firmen beschäftigte sich mit dieser Technologie. Daneben gewinne DeepTech an Gewicht. Darunter verstehen Experten Technologien, die gesamte Branchen durcheinanderwirbeln können. Für Investoren besonders attraktiv seien Verteidigungsstartups. Sie machten zwar nur zwei Prozent aller Firmen aus, hätten seit Jahresbeginn jedoch fast 900 Millionen Euro frisches Geld eingesammelt. Dies sei mehr als doppelt so viel wie im gesamten Vorjahr.
Fester Yen belastet Kurse in Tokio
An den Börsen in Ostasien und Australien überwiegen die positiven Vorzeichen. Stützend wirken die freundlichen Vorgaben der Wall Street vom Freitag. In den USA hatte ein im Rahmen der Erwartungen ausgefallener PCE-Preisindex die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank genährt. Neue Zölle der Trump-Administration und der drohende "Shutdown" hatten die Kauflust der US-Anleger indessen etwas gebremst. Zum 1. Oktober droht die Schließung von Behörden und anderen öffentlichen Einrichtungen, wenn sich der US-Kongress nicht rechtzeitig auf einen Haushalt einigt.
Gegen die positive Tendenz in der Region geht es in Tokio mit dem Nikkei-Index um 0,7 Prozent nach unten auf 45.042 Punkte. Auf den japanischen Aktien lastet die Aufwertung des Yen zum Dollar. Die US-Währung wiederum wird von der Erwartung weiterer Zinssenkungen der Federal Reserve gedrückt.
In Shanghai notiert der Composite-Index nach anfänglichen Verlusten nunmehr gut behauptet. Der Hang-Seng-Index in Hongkong rückt um 1,3 Prozent vor. In Seoul geht es für den Kospi rund 1,2 Prozent nach oben. Die Börse im australischen Sydney liegt 0,6 Prozent im Plus. Im Blick steht der anstehende Zinsentscheid der Reserve Bank of Australia, der morgen bekannt gegeben wird. Es wird weithin erwartet, dass die RBA die Zinsen unverändert lassen wird.
Tausende Jobs bei der Lufthansa vor dem Aus
Die Lufthansa streicht bis 2030 in der Verwaltung 4000 Stellen und legt sich die Latte beim mittelfristigen Renditeziel höher. Durch Digitalisierung, Automatisierung und effizientere Prozesse sollen bis Ende des Jahrzehnts 4000 Stellen wegfallen, erklärte die Fluggesellschaft. Der MDax-Konzern setzte sich anlässlich einer Investorenkonferenz außerdem ein höheres mittelfristiges Finanzziel: Die bereinigte Umsatzrendite soll ab 2028 acht bis zehn Prozent betragen - bisher verfolgte das Unternehmen acht Prozent, schaffte die wegen hoher Kosten aber selten.
Lufthansa
Etwas Kauflaune ist da
Europas Börsen dürften zu Wochenbeginn mit kleineren Aufschlägen in den Handel starten. Positive Vorgaben von der Wall Street wirken nach. Der vielbeachtete Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE), das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank, stieg im August zwar nur wie von Analysten prognostiziert. Das sorgte dennoch für Erleichterung, blieben doch damit die Zinssenkungserwartungen intakt. Daneben waren die persönlichen Ausgaben und Einnahmen stärker als gedacht gestiegen.
Für Zurückhaltung dürfte indes der drohende Regierungs-Shutdown am 1. Oktober sorgen. Bei einer Nicht-Einigung hat Präsident Trump bereits Massenentlassungen im öffentlichen Dienst angekündigt. Der mögliche Shutdown wird laut QC Partners von der Wall Street bislang nicht als große Bedrohung wahrgenommen. "Hier dominiert ganz klar die Zuversicht, dass Republikaner und Demokraten eine Last-Minute Einigung oder zumindest eine Übergangslösung finden."
Shutdown-Angst an Asien-Börsen
Die asiatischen Aktienmärkte entwickeln sich uneinheitlich. Anleger zeigen sich wegen eines drohenden Regierungsstillstands in den USA zurückhaltend. An den Rohstoffmärkten hält sich der Goldpreis knapp unter seinem Rekordhoch. Die Ölpreise geben dagegen nach, da nach zweieinhalb Jahren erstmals wieder Rohöl durch eine Pipeline von der halbautonomen Region Kurdistan im Nordirak in die Türkei floss.
Hintergrund der Nervosität ist ein drohender "Shutdown" in den USA. US-Präsident Donald Trump will sich im Laufe des Tages mit den führenden Vertretern der Demokraten und Republikaner im Kongress treffen, um über eine Verlängerung der staatlichen Finanzierung zu beraten. Ohne eine Einigung würde der Regierungsstillstand am Mittwoch beginnen. Dies würde die Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten wie des Arbeitsmarktberichts für September verzögern. Dies könnte die Entscheidungsfindung der US-Notenbank Federal Reserve bei ihrer Sitzung am 29. Oktober erschweren. Die Märkte preisen eine Zinssenkung im Oktober mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent ein.
Analysten der Bank of America kommentieren, dass ein Shutdown das Wirtschaftswachstum für jede Woche seiner Dauer nur um 0,1 Prozentpunkte schmälern würde. Sollte die Regierung die Schließung jedoch für dauerhafte Entlassungen nutzen, könnte dies größere Auswirkungen auf die Beschäftigung und das Verbrauchervertrauen haben. "Wenn der Shutdown über die Fed-Sitzung hinaus andauert, wird sich die Fed bei ihren geldpolitischen Entscheidungen auf Daten aus dem Privatsektor stützen müssen. Wir glauben, dass dies die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Oktober geringfügig verringern könnte", so die Analysten.
In Tokio gibt der Nikkei-Index 1,0 Prozent auf 44.892,52 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notiert 1,8 Prozent niedriger bei 3130,39 Zählern. Der Shanghai Composite gewinnt 0,1 Prozent auf 3833,32 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt 0,7 Prozent auf 4581,71 Punkte.
Ölpreise im Rückwärtsgang
Am Rohstoffmarkt geben die Ölpreise am Morgen zunächst nach. So verbilligt sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,5 Prozent auf 69,79 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 0,6 Prozent schwächer bei 65,31 Dollar.
Siedlungen für Soldaten: Vonovia prescht vor
Deutschlands größter Vermieter Vonovia bringt sich als Betreiber von neuen Soldatensiedlungen ins Spiel. "Wenn man uns fragt, sind wir behilflich", sagte Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch. "Dank unserer langjährigen Erfahrung im Wohnungsbau sind wir in der Lage, passende Unterkünfte zu errichten und im Rahmen von Kooperationen Belegungsrechte für die Bundeswehr einzuräumen."
Ende Juli waren bei der Bundeswehr rund 183.000 Soldatinnen und Soldaten tätig. Nach den neuen Nato-Zielen muss die Bundeswehr künftig eine Personalstärke von mindestens 260.000 Männern und Frauen in der aktiven Truppe erreichen.
Das ist los im frühen Devisengeschäft
Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,4 Prozent auf 148,94 Yen und gibt 0,2 Prozent auf 7,1200 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notiert er 0,2 Prozent niedriger bei 0,7960 Franken. Parallel dazu steigt der Euro um 0,2 Prozent auf 1,1726 Dollar und zieht leicht auf 0,9334 Franken an.
Euro / Dollar
Das doppelte Dilemma
Das Rätselraten über die US-Konjunktur und ihren Einfluss auf die Geldpolitik geht in dieser Börsenwoche weiter. "Nach zwei sehr enttäuschenden US-Arbeitsmarktberichten könnten die nächsten Daten etwas besser ausfallen", prognostizieren die Commerzbank-Ökonomen. Trotz des jüngsten Einbruchs bei der Anzahl neu geschaffener Stellen, der Anfang September neue Rezessionsängste ausgelöst und die Börsen stark belastet hatte, zeigte der US-Arbeitsmarkt zuletzt Zeichen einer Erholung: Die Anzahl der wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe fiel zuletzt geringer als erwartet aus.
Eine Erleichterungsrally blieb jedoch aus, denn die Anleger konzentrierten sich Experten zufolge auf die Auswirkungen der jüngsten Entwicklung auf den künftigen Kurs der US-Notenbank Fed. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell versuchen, mit erhöhten Zinsen die Inflation zu drücken, ohne der Wirtschaft allzu stark zuzusetzen.
Die US-Notenbank senkte bei ihrer Sitzung am 18. September erstmals im laufenden Jahr den Leitzins und stellte weitere Lockerungen in Aussicht. Angesichts der jüngsten US-Konjunkturdaten fangen Börsianer jedoch an, an baldigen weiteren Schritten nach unten zu zweifeln. "Die Fed steckt wegen ihres Doppelmandats in einem Dilemma", so die Experten der Helaba. Der Dax schlug in der alten Woche einen Zickzackkurs ein. Ins Wochenende verabschiedete sich der deutsche Börsenleitindex aber mit einem Aufschlag und 23.739 Punkten.
Wie die neue Börsenwoche verläuft, hängt auch am US-Haushalt, denn Analysten von Robomarkets zufolge bleibt das Risiko eines Shutdowns in den USA präsent. Der US-Senat nimmt heute nach einer einwöchigen Pause die Arbeit wieder auf und hat zwei Tage, um eine Verlängerung der Staatsfinanzierung zu beschließen oder einen teilweisen Stillstand der Regierungsbehörden auszulösen. Das birgt Robomarkets zufolge "Abwärtspotenzial".
Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.