Wirtschaft

Fokus liegt auf US-Möbelfirmen US-Börsen erholen sich nach turbulenter Woche

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die jüngsten Inflationsdaten milderten die Zins-Sorgen der Börsianer.

Die jüngsten Inflationsdaten milderten die Zins-Sorgen der Börsianer.

(Foto: REUTERS/Jeenah Moon)

Diese Woche gleicht an der Wall Street einem Auf und Ab. Zwar nur im geringen Maße, aber einzelne Werte haben es dennoch in sich - das zeigt auch der letzte Handelstag. Im Fokus stehen Electronic Arts und Boeing, während besonderes Augenmerk auf der Pharmaindustrie liegt.

Ermutigt von der Hoffnung auf sinkende Zinsen haben US-Anleger zum Wochenschluss bei Aktien zugegriffen. Der Dow Jones gewann 0,7 Prozent auf 46.247 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,4 Prozent auf 22.484 Zähler vor und der breit gefasste S&P 500 legte 0,6 Prozent auf 6644 Stellen zu. Auf Wochensicht fiel der S&P 0,3 Prozent, der Nasdaq 0,7 Prozent und der Dow 0,2 Prozent.

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 22.484,07

Die jüngsten Inflationsdaten milderten die Sorgen, dass ein anhaltender Preisdruck die Zinssenkungen der US-Notenbank Federal Reserve verzögern könnte. Der für die Fed wichtige Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) stieg im August auf Jahresbasis um 2,7 Prozent. Dies entsprach der Schätzung von Ökonomen.

Das sorgte für etwas mehr Klarheit nach einer angespannten Woche, in der die Anleger uneinheitliche Signale von den US-Währungshütern verarbeiten mussten. Diese sind weiterhin uneins über das richtige Vorgehen und schwanken zwischen aggressiven Zinssenkungen und einem vorsichtigeren Ansatz. Der Dollar-Index, der den Greenback gegenüber einem Währungskorb misst, fiel um 0,4 Prozent auf 98,14 Punkte.

Der Präsident der Federal Reserve Bank of Richmond, Thomas Barkin, sagte in einem Interview mit Bloomberg Television, er habe derzeit nur sehr wenig Vertrauen in die Inflationsprognosen, da die Zölle die Wirtschaft weiterhin beeinflussten. US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag neue Importzölle angekündigt, darunter 100-prozentige Abgaben auf Markenarzneimittel, 25-prozentige auf schwere Lastwagen, 50-prozentige auf importierte Küchenschränke und Waschtische sowie 30-prozentige auf Polstermöbel.

"Die Unternehmen konnten den Zöllen standhalten, weil sie ihre Lagerbestände aufgebaut hatten. Doch die Berichtssaison wird zur größeren Bewährungsprobe, da uns viele Unternehmen mitgeteilt haben, dass sie gegen Ende des Jahres mit einigen Preiserhöhungen beginnen werden", sagte Kevin Gordon, leitender Anlagestratege bei Charles Schwab.

Dollar gibt nach, Gold zieht an

Am Anleihemarkt ging es nach den Preisdaten leicht nach oben mit den Renditen, im Zehnjahresbereich um 2 Basispunkte auf 4,19 Prozent. Der Dollar gab nach den kräftigen Erholungsgewinnen der beiden Vortage leicht nach, der Euro kostete zuletzt 1,1705 Dollar. Die Preise für Öl stiegen mit der anhaltenden Spekulation über ausfallendes Ölangebot aus Russland weiter, und zwar um 0,5 Prozent. Der Goldpreis verteuerte sich mit der intakten Zinssenkungsfantasie um ein halbes Prozent.

Eli Lilly
Eli Lilly 619,40

Sonst weniger beachtete Aktien von Möbelherstellern und -händlern erhielten vor diesem Hintergrund mehr Aufmerksamkeit. Williams Sonoma stiegen um 0,2 Prozent, Wayfair um 1,4 und La-Z-Boy um 2,6 Prozent. Im Pharmasektor stiegen Eli Lilly um 1,4, Johnson & Johnson um 1,1, Merck & Co um 1,2 und Pfizer um 0,7 Prozent sowie Abbvie um 0,9 Prozent. Die Aktien des Lkw-Herstellers Paccar, der die meisten seiner Lkw für den US-Markt produziert, legten um 5,2 Prozent zu.

Aktien von Boeing hoben um 3,6 Prozent ab. Die Zeitung "Wall Street Journal" berichtete, dass die US-Luftfahrtbehörde FAA ihre Produktionsbeschränkungen für die Boeing 737 MAX lockern will. Die Aufsicht verhängte die Auflagen kurz nach einem Zwischenfall im Januar 2024. Am Donnerstag hatte Boeing außerdem einen neuen Auftrag von der Norwegian Group gemeldet.

EA bald nicht mehr an der Börse?

Im späten Handel legten die Aktien von Electronic Arts (EA) zu und schlossen um 14,9 Prozent höher. Der Computerspiele-Hersteller solle für rund 50 Milliarden Dollar von der Börse genommen werden, sagte ein Insider.

Electronic Arts (EA)
Electronic Arts (EA) 165,72

Die Intel-Aktie setzte ihren Höhenflug mit einem Plus von 4,4 Prozent fort. Intel ging laut Medienberichten zuletzt auf Unternehmen zu, darunter Apple und TSMC, mit der Bitte um Investitionen oder Produktionspartnerschaften. In der vergangenen Woche hatte Nvidia angekündigt, 5 Milliarden Dollar in Intel zu investieren, auch von der japanischen Softbank kam eine Finanzspritze. Im August war die US-Regierung mit einer Beteiligung von 10 Prozent bei dem angeschlagenen Chiphersteller eingestiegen.

Das Papier des Chipherstellers GlobalFoundries zog um 8,4 Prozent an. Laut dem "Wall Street Journal" will die Trump-Regierung die Abhängigkeit des Landes von im Ausland hergestellten Halbleitern drastisch reduzieren.

Quelle: ntv.de, mpa/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen