DAX startet desolat in den September
Nach dem schwachen August war auch der Start in den September für den deutschen Aktienmarkt sehr enttäuschend ausgefallen. Der DAX fiel im Tagesverlauf bis auf 12.604 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit Mitte Juli. Nach wie vor halten die hohe Inflation und die damit verbundene Erwartung stark steigender Zinsen die Investoren von Käufen ab.
Die Börsianer warten nun auf den monatlichen US-Arbeitsmarktbericht, der am Freitag vorgestellt wird. Sie hoffen dabei auf eher schwache Werte, denn je stärker der Arbeitsmarkt ist, desto mehr Potenzial für Zinserhöhungen hat die US-Notenbank FED. An den Märkten wird derweil zunehmend eingepreist, dass die EZB auf ihrer geldpolitischen Sitzung in der kommenden Woche die Zinsen gleich um 75 Basispunkte anheben wird.
Der DAX ging heute 1,6 Prozent oder 205 Zähler tiefer mit 12.630 Punkten aus dem Handel. Der MDAX büßte mit minus 3,2 Prozent noch mehr ein. Der EUROSTOXX50 sackte um 1,9 Prozent auf 3449 Stellen ab.
Schlechte Stimmung herrschte im Chipsektor, weil die USA ihre Streitigkeiten mit China mit Beschränkungen für den Export von Hochleistungschips von Nvidia verschärfen. So verloren in Frankfurt Infineon 2,2 Prozent und Aixtron 3,7 Prozent.
Ein Verlierer im MDAX waren die 3,1 Prozent schwächeren Papiere der Lufthansa. Die Piloten haben für morgen einen ganztägigen Streik beschlossen. Auch der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport ließ kursmäßig Federn mit einem Abschlag von 3,8 Prozent.
Ihrem Abwärtsstrudel nicht entkommen konnten Shop Apotheke. Mit einem Abschlag von 7,6 Prozent folgten sie den Turbulenzen beim Wettbewerber Zur Rose. Der nahm bei Kapitalmaßnahmen weniger Geld ein als erhofft.
Gea wurden von JPMorgan abgestuft in Erwartung schwächerer Aufträge und fielen daraufhin um 6,8 Prozent. Bei Hapag-Lloyd wurde mit HSBC eine weitere Investmentbank pessimistischer. Hier büßten die Papiere 7,1 Prozent ein.