EZB inspiriert Dax kaum - VW-Aktie arg gerupft
Die geldpolitische Entscheidung, besser gesagt das Stillhalten der EZB hat keine nachhaltigen Akzente an der Frankfurter Börse gesetzt. Die Notenbank hat erwartungsgemäß ihre bisherige Geldpolitik bestätigt. Auf der anschließenden Pressekonferenz unterstrich Präsidentin Christine Lagarde die Erwartung der EZB, dass sich die hohen Inflationsraten im kommenden Jahr normalisieren würden. Auch machte die Französin klar, dass die an den Märkten eingepreiste Zinserhöhung im kommenden Jahr nicht gerechtfertigt sei. Recht optimistisch äußerte sie sich zum Wirtschaftswachstum in der Eurozone.
Dementsprechend gab es aus dieser Richtung auch kaum Impulse für den Dax, der 0,1 Prozent leichter mit 15.696 Punkten aus dem Handel ging. Der EuroStoxx50 gewann dagegen 0,2 Prozent auf 4229 Zähler.
Neben der EZB-Sitzung standen US-Wachstumszahlen zum dritten Quartal im Blick. Das Wachstum ist mit zwei Prozent deutlich unter der Erwartung von 2,8 Prozent geblieben bei zugleich hohen Inflationszahlen. Die Commerzbank geht davon aus, dass die US-Notenbank trotz des schwächeren US-Wachstums im dritten Quartal in der kommenden Woche das Tapering ihrer Anleihekäufe beschließen wird. Für das vierte Quartal zeichne sich wieder ein höheres Wachstum ab.
Bei den Einzelwerten ging es heute der VW-Aktie schlecht, sie verlor 4,5 Prozent. Die Wolfsburger haben im dritten Quartal wegen einer deutlich geringeren Produktion infolge der Halbleiterkrise einen Gewinneinbruch verzeichnet. Daneben dürfte die Aktie unter Gewinnmitnahmen leiden. Diese war im Vorfeld stark gestiegen wegen Spekulationen über einen Börsengang der Porsche AG. Hierzu gab es keine neuen Erkenntnisse. Porsche Holding verloren 2,7 Prozent.
Airbus gewannen dagegen 1,9 Prozent. Der Luft- und Raumfahrtkonzern hob die Jahresprognose für den bereinigten operativen Gewinn und den freien Cashflow vor Fusionen und Akquisitionen sowie Kundenfinanzierungen an.
Beiersdorf verloren am letzten Tag ihres MDax-Daseins satte 4,7 Prozent. Dabei hat das Geschäft der Hamburger nach dem Dämpfer von 2020 wieder angezogen - und liegt mittlerweile auf Vorkrisenniveau. Beiersdorf nimmt ab morgen den Platz der Deutsche Wohnen (minus 5,4 Prozent) im Dax ein. Deutsche Wohnen wird im Zuge der Übernahme durch Vonovia (plus 0,5 Prozent) den Leitindex verlassen.
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