Inflation, Zinsangst, Nervosität: Der Dax taumelt
Das nennt man wohl Berg- und Talfahrt: Der Dax gerät zur Wochenmitte unter Druck, fällt bis auf 15.630 Zähler. Charttechnisch ist er damit angeknockt, die Marke von 15.500 Punkten gerät in den Blick. Doch dann kommen die Käufer zurück, der deutsche Börsenleitindex legt in der Spitze fast bis auf 15.900 Stellen zu. Eine positiv eröffnende Wall Street hilft dabei. Als die US-Indizes ihre Gewinne im weiteren Verlauf abgeben, reduzieren sich auch die Dax-Gewinne: Zum Handelsende notiert er 0,2 Prozent fester bei 15.810 Zählern. Die Spekulationen um raschere Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed verunsicherten Anleger, sagen Börsianer.
"Anlegerinnen und Anleger bewegen sich zwischen Zinsangst und Hoffnung auf Corona-Erholung. Das macht den Dax schwankungsanfällig", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Susanne Althoff. "Zum ersten Mal seit 2019 gab es heute wieder eine Mini-Rendite auf die zehnjährigen Bundesanleihen", erklärt sie. "Damit werden sie zwar nicht zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für Aktien, das Ganze gibt aber immerhin einen Vorgeschmack auf mögliche Zinsanhebungen der EZB in 2023."
Mit der Dax-Erholung stabilisieren sich auch einige der zuletzt besonders abgestraften Aktien aus den Bereichen Technologie, Onlinehandel und Gesundheit. Zalando gewinnen an der Dax-Spitze mehr als drei Prozent. Hellofresh, Sartorius und Delivery Hero folgen mit ebenfalls kräftigen Aufschlägen von bis zu 2,5 Prozent. Auf der Verliererseite finden sich dagegen die Titel FMC und Henkel. Die Abschläge belaufen sich auf jeweils um 1,8 Prozent.