Der Börsen-Tag Deutsche Airlines kritisieren EU-Pläne
05.07.2021, 16:21 UhrPläne für eine EU-weite Mindeststeuer für umweltschädliche Flugkraftstoffe treffen in der Luftfahrtbranche auf Kritik. Der Verband BDL fürchtet vor allem Nachteile in Deutschland. "Eine europäische Kerosinsteuer hätte im internationalen Luftverkehr mit Drittstaaten massive Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der deutschen Netzwerkfluggesellschaften und hiesigen Luftverkehrsdrehkreuze zur Folge", sagt BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow. Auch der CDU-Wirtschaftsrat kritisierte den Entwurf für Vorschläge der EU-Kommission, über den Reuters am Sonntag berichtet hatte. "Eine EU-Kerosinsteuer wäre ein perfektes Konjunkturprogramm für die hochsubventionierten Airlines der Golfstaaten und des Bosporus."
Die EU-Kommission überarbeitet derzeit die EU-Energiesteuern. Dies wird Teil eines Maßnahmenpakets, das sie am 14. Juli vorschlagen wird, um die Treibhausgasemissionen in der EU bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Laut Vorschlag würde ab 2023 ein EU-weiter Mindeststeuersatz auf Energieprodukte erhoben werden, die als Flugzeugtreibstoff für Flüge innerhalb der EU geliefert werden. Demnach würde die Mindeststeuer bei Null beginnen und über zehn Jahre schrittweise steigen, bis der volle Steuersatz eingeführt werde. Der Entwurf des Vorschlags enthält keine Angaben über den angestrebten Steuersatz. Nachhaltige Kraftstoffe wie mit erneuerbarer Energie produzierter Wasserstoff und fortschrittliche Biokraftstoffe wären während dieses Zehn-Jahres-Zeitraums nicht betroffen.
Quelle: ntv.de