Der Börsen-Tag Ex-Deutsche-Bank-Chef Ackermann meldet sich zu Wort
04.10.2017, 17:00 UhrWen haben wir denn da? Der ehemalige, langjährige Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, hat lange Zeit zu seinen eigenen Fehlern und denen der Bank geschwiegen. Nun meldet er sich zu Wort.
Im Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" weist Ackermann eine Mitschuld an der aktuell schwierigen Lage des größten deutschen Geldhauses weit von sich. "Niemand ist perfekt, aber ich bin mit mir und meiner Arbeit im Reinen", erklärt der Ex-Chef des größten deutschen Geldhauses.
"Sicher waren die vielen Rechtsfälle und die teuren Vergleiche, zu denen sie führten, dem traditionell großen Ansehen der Bank gerade in Deutschland alles andere als zuträglich. Damit, dass es geschäftlich heute nicht mehr so gut läuft, haben sie jedoch relativ wenig zu tun." US-Wettbewerber hätten höhere Rechtskosten zu schultern gehabt, denen gehe es aber "trotzdem wieder blendend".
Er und sein damaliges Führungsteam seien zweifellos ehrgeizig, aber nicht gierig gewesen. "Und wir haben sicher nicht die Weltwirtschaft an den Rand des Zusammenbruchs geführt. Das waren andere!" Der heute 69-Jährige stand von Mai 2002 an für zehn Jahre an der Spitze der Deutschen Bank. Von März 2012 bis Ende August 2013 war er Verwaltungsratspräsident bei der Zurich Insurance Group. Seit dem 20. November 2014 ist er Aufsichtsratsvorsitzender der Bank of Cyprus.
Quelle: ntv.de