Der Börsen-Tag Northvolt-Subventionen stehen in der Kritik
25.03.2024, 10:55 UhrDas in Kiel ansässige Institut für Weltwirtschaft (IFW) kritisiert die hohen staatlichen Subventionen für die geplante Batteriezellenfabrik von Northvolt in Schleswig-Holstein. "Vermutlich wäre Northvolts Investment auch mit weit weniger Subventionen lohnend gewesen, was nur die Anteilseigner freut", sagt IFW-Präsident Moritz Schularick. "Das Geld muss nun vom Steuerzahler aufgebracht werden und fehlt an anderer Stelle, etwa bei Investitionen in Bildung oder Infrastruktur." Die EU habe sich in einen Subventionswettlauf drängen lassen.
Der Baustart für die neue Batteriefabrik des schwedischen Herstellers Northvolt im schleswig-holsteinischen Heide soll heute erfolgen. Die EU-Kommission hat die Staatshilfen dafür bereits genehmigt. Insgesamt geht es um Subventionen in Höhe von 902 Millionen Euro. "Unter dem Strich ist der Spatenstich sehr teuer", sagt Schularick. "Und wie erfolgreich diese Maßnahme für Deutschland und Schleswig-Holstein tatsächlich ist, wird sich in den nächsten Jahren zeigen." Die Ansiedelung gerade in Schleswig-Holstein sei aber naheliegend, da hier Standortvorteile wie der Überschuss an Windstrom genutzt werden könnten. Wolle Deutschland ein bedeutender Technologiestandort bleiben, werde Wissen und Zugang zur Batterietechnik benötigt.
Die Subventionen könnten erfolgreich sein, immerhin gehe es hier um eine Schlüsseltechnologie zur grünen Transformation. Auch sei es besser, wenn der Staat in die Technologien von morgen investiere, statt zu versuchen, alte Industriezweige künstlich am Leben zu halten. "Aus einer wirtschaftswissenschaftlichen Perspektive wissen wir jedoch noch nicht genau, unter welchen Bedingungen solche Subventionen wirklich ihr Geld wert sind", so Schularick. "Gezielte Förderung von Forschung und Entwicklung könnte die erfolgreichere Alternative sein."
Quelle: ntv.de