Der Börsen-Tag Sell in may …? DAX ist angeschlagen
02.05.2024, 06:30 UhrFür den DAX ist die feiertagsbedingte Ruhepause zur Wochenmitte genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen. Aus dem Dienstagsgeschäft hatte sich der deutsche Börsenleitindex mit einem Abschlag von fast 190 Punkten oder etwa 1 Prozent verabschiedet. Der DAX rutschte wieder unter die 18.000er-Marke ab, notiert nun bei 17.932 Zählern.
Die Wall Street schloss uneinheitlich. Leichten Gewinnen beim Dow-Jones-Index standen geringe Verluste beim S&P 500 und an der Technologiebörse Nasdaq gegenüber. Der Grund: Angesichts der hartnäckig hohen Inflation in den USA scheut die Notenbank Federal Reserve vor einer Zinswende zurück. Die Währungshüter beließen den Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Sie sehen in jüngster Zeit keine weiteren Fortschritte in Richtung ihres Inflationsziels von zwei Prozent. Eine Zinswende sei nicht angebracht, solange nicht mehr Zuversicht herrsche, dass sich die Teuerungsrate nachhaltig dem Fed-Ziel nähere. Es zeichne sich ab, dass es länger als zunächst gedacht dauern werde, dieses Maß an Vertrauen zu erhalten, so Fed-Chef Jerome Powell vor der Presse. Er ließ den Zeitpunkt einer Zinswende offen, die sich nach Einschätzung von Händlern bis September oder gar November hinauszögern könnte.
Für Kursimpulse könnten diverse Einkaufsmanagerdaten sorgen. Sie werden für das verarbeitende Gewerbe veröffentlicht und kommen etwa aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, der EU oder am Nachmittag auch aus den USA. Daneben präsentiert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihre neuen Konjunkturprognosen für die 37 Mitglieder zählende Industriestaatengruppe. Auf sie und ihre Schlüsselpartner entfallen rund 80 Prozent des Welthandels und der weltweiten Investitionen. Im Februar hatte die in Paris ansässige OECD ihre Prognose für den Anstieg des deutschen Bruttoinlandsproduktes auf 0,3 Prozent halbiert.
Unternehmensseitig steht die Berichtssaison nach wie vor im Fokus der Anleger. Zahlen gibt es am Morgen bereits etwa von Siltronic, Axa, Arcelormittal, Hugo Boss, Novo Nordisk oder Shell. Nach US-Börsenschluss veröffentlicht Amgen den Quartalsbericht. Für Aufmerksamkeit dürfte aber vor allem die Quartalsbilanz des US-Big-Techs Apple Sorgen. Wegen einer verschärften Konkurrenz dortiger Rivalen ist der iPhone-Absatz in China Experten zufolge zu Jahresbeginn um knapp 20 Prozent eingebrochen. Gleichzeitig steht Apple wegen möglicher Kartellverstöße unter verschärfter Beobachtung der Behörden in den USA und Europa.
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Quelle: ntv.de