Der Börsen-Tag Wirtschaftshilfen: EZB-Chefin Lagarde drängt zur Eile
19.10.2020, 10:07 UhrEuropa muss aus Sicht von EZB-Chefin Christine Lagarde die Gelder aus dem geplanten milliardenschweren EU-Wiederaufbaufonds zügig zur Verfügung stellen. "Das Ziel der Kommission ist, in der Lage zu sein, diese Mittel Anfang 2021 zu verteilen, und dieser Zeitplan muss einghehalten werden", sagt Lagarde der französischen Zeitung "Le Monde". Der Wiederaufbaufonds soll ein Volumen von 750 Milliarden Euro haben. Die Verhandlungen über die Details dürften allerdings schwierig werden. So will der Fraktionschef der konservativen EVP-Gruppe im Europa-Parlament, Manfred Weber, die geplanten Corona-Hilfen blockieren, wenn die Auszahlung nicht an die Wahrung der Rechtsstaatlichkeit gekoppelt werde.
"Wir brauchen auch einen schnellen Fortschritt auf der politischen Seite, vor allem die Verabschiedung der Maßnahmen durch die nationalen Parlamente", so Lagarde. Die Gelder müssten zielgerichtet sein, ansonsten drohe, dass sie im "administrativen Labyrinth" verloren gingen und die Hilfen für die Wirtschaft nach der Pandemie versandeten. Lagarde rief zudem dazu auf, den Wiederaufbaufonds dauerhaft zu machen - ein Tabu für manche Länder mit konservativen Regierungen.
Quelle: ntv.de