Marktberichte

Trumps Spiel mit dem Feuer US-Börsen schließen uneinheitlich

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(Foto: picture alliance / Richard Drew/)

Die geplanten US-Zölle auf Stahl- und Aluimporte machen den US-Börsen schwer zu schaffen. Experten vermuten bereits einen bevorstehenden weltweiten Handelskrieg. Dennoch bringt der Handelstag auch Gewinner.

Die US-Börsen haben nach einer turbulenten Woche am Freitag keine gemeinsame Richtung gefunden. Die Furcht vor einem weltweiten Handelskrieg lastete auf der Wall Street. Präsident Donald Trump spielt nach Ansicht von Marktteilnehmern mit den geplanten US-Zöllen auf Stahl- und Aluimporte mit dem Feuer. "Die Ankündigung kommt zu einer Zeit, in der die Stimmung der Investoren schon sehr angeschlagen ist", so Analyst Craig Erlam vom Devisenexperten Oanda. "Für jemanden, der so besessen von den Aktienmärkten ist, pokert er mit diesen Zöllen sehr hoch - und das bei fragwürdigen Vorzügen."

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Nach dem Willen Trumps sollen Stahleinfuhren mit einem Zoll von 25 Prozent belegt werden. Für Aluminium sollen zehn Prozent fällig werden. Die EU kündigte Gegenmaßnahmen an, auch China will seine Wirtschaft schützen. "Das könnte der Beginn eines weltweiten Handelskrieges sein", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners.

Der Dow-Jones-Index mit den Standardwerten schloss 0,3 Prozent tiefer auf 24.538 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 legte 0,5 Prozent auf 2691 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verbesserte sich um 1,1 Prozent auf 7257 Punkte.

Die New Yorker Aktienmärkte hatten bereits am Donnerstag mit Kursabschlägen reagiert. Im Wochenvergleich gaben der Dow drei Prozent, der S&P zwei Prozent und der Nasdaq-Index um ein Prozent nach. Die geplanten Zölle drückten den Dax erstmals seit August 2017 unter die 12.000er-Marke.

Der deutsche Leitindex verlor 2,3 Prozent auf 11.913 Zähler. Bei den US-Einzelwerten brachen die Aktien von Foot Locker um fast 13 Prozent ein. Händler verwiesen auf die enttäuschenden Quartalszahlen der Handelskette für Sportartikel. Im Fokus standen auch Pläne für einen Zusammenschluss in der Halbleiterbranche. Microchip Technology will den Konkurrenten Microsemi für rund 8,35 Milliarden Dollar übernehmen. Die Anleger sehen die Transaktion positiv. Microchip-Aktien verteuerten sich um 2,6 Prozent, Microsemi-Scheine um 4,6 Prozent.

McDonald's fielen fast fünf Prozent, nachdem ein Broker sein Kursziel für die Fastfood-Kette gesenkt hatte. Die Papiere von Stahlwerten, die am Donnerstag zugelegt hatten, zeigten sich uneinheitlich. US Steel gaben im Zuge von Gewinnmitnahmen 1,3 Prozent nach. AK Steel legten dagegen um weitere 0,7 Prozent zu. Die Aluminiumhütte Century setzte ihre Aufwärtstendenz mit einem Aufschlag von 2,2 Prozent fort.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 920 Millionen Aktien den Besitzer. 1807 Werte legten zu, 1068 gaben nach, und 172 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,26 Milliarden Aktien 2202 im Plus, 736 im Minus und 199 unverändert. Die US-Kreditmärkte gaben nach. Die zehnjährigen Staatsanleihen verloren 13/32 auf 99-4/32. Die Rendite stieg auf 2,85 Prozent. Der 30-jährige Bond sank um 23/32 auf 97-19/32 und rentierte mit 3,12 Prozent.

Wie der Handelstag heute beim Dax in Frankfurt verlief, lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, kpi/rts

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