Marktberichte

Stimmung in Moll Wall Street hängt im Minus fest

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(Foto: REUTERS)

An den US-Börsen geht es nicht voran. Belastend wirken die Luftschläge gegen die IS. Pharma-Werte rücken in den Fokus, der Grund liegt in der Politik.

Dem negativen Wochenauftakt folgen an der Wall Street am Dienstag weitere Abschläge. US-Anleger zeigten sich angesichts der ersten Angriffe der USA und einiger arabischer Staaten auf die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien nervös. Zusätzlich drückte eine US-Initiative zur Bekämpfung von Steuerflucht auf die Kurse. "Der Markt hat nach unstrittigen Gründen gesucht, zu verkaufen und sich vor der Earnings-Season neu aufzustellen", sagte Chef-Marktstratege Peter Kenny von Clearpool Group. "Davon bekommen wir jetzt reichlich."

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Der Dow-Jones-Index gab 0,7 Prozent nach auf 17.056 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,6 Prozent auf knapp 1983 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel 0,4 Prozent auf rund 4509 Stellen. In Frankfurt war der Dax ebenfalls leichter aus dem Handel gegangen.

Vor allem Pharmawerte gingen wegen des neuen Steuergesetzes auf Talfahrt. Pfizer verbilligten sich um 0,3 Prozent. Mylan schlossen nahezu unverändert, Abbott 2,0 und AbbVie 1,9 Prozent nach. Das sofort geltende Maßnahmenpaket trifft vor allem jene Firmen, die durch die Übernahme einer ausländischen Firma die Verlagerung des Steuersitzes in einen Staat mit geringeren Abgaben anstreben. Damit steht unter anderem die 55 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Shire durch AbbVie auf der Kippe. Ebenso könnte es Pfizer davon abhalten, seine jüngst abgewiesene Kauf-Offerte von 118 Milliarden Dollar für AstraZeneca nachzubessern.

Die Aktien von Burger King gaben 2,5 Prozent nach. Die Schnellrestaurant-Kette schluckt die kanadische Kaffee- und Donut-Kette Tim Hortons und will auch seinen Hauptsitz nach Kanada verlegen.

Auch eine Milliardenfusion rückte in den Blickpunkt der Anleger, diesmal in der Düngemittel-Branche. Der norwegische Konzern Yara und das US-Unternehmen CF Industries verhandeln über einen Zusammenschluss zu einem 27 Milliarden Dollar schweren Gemeinschaftsunternehmen und wollen damit Weltmarktführer Potash herausfordern. CF-Aktien kletterten.

Ascena Retail brechen ein

Aktien von Ascena Retail brachen um rund 16 Prozent ein, nachdem das Unternehmen am Vortag nach Börsenschluss enttäuschende Geschäftszahlen ausgewiesen hat.

Rote Vorzeichen lieferten auch Rüstungstitel. Die Ertragslage der Branche wird nach Meinung von RBC im kommenden Jahr weniger vom Faktor Pensionen profitieren. Der Grund dafür liege in der geänderten Bundesgesetzgebung, neuen Sterblichkeitsberechnungen sowie einem geänderten Zinssatz. Sie erwarten, dass die Branche in ihren Drittquartalsberichten entsprechende Aussagen zum Thema Pensionen macht. Langfristig dürften die Pensionen trotzdem Gewinn und Cashflow positiv beeinflussen. Die Kursziele und Gewinnschätzungen für Lockheed, Northrop und Raytheon wurden nach unten angepasst.

Nach dem Alibaba-Börsengang ist für die Saxo-Capital-Markets-Experten ausgemachte Sache, dass der Markt Yahoo vermutlich falsch bewertet. Die Bewertung ergebe vor allem dann keinen Sinn, wenn man unterstelle, dass der Markt rational handele. Die Aktie müsste dichter an der Marke von 45 US Dollar handeln, mithin gebe es ein Aufwärtspotenzial von elf Prozent. Das Papier legte rund 1 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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