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Wende im Enron-Prozess Chefbuchhalter kooperiert

Überraschende Wende in einem der spektakulärsten Wirtschaftsprozesse der US-Geschichte: Der einstige Chefbuchhalter des Energiedienstleisters Enron, Richard Causey, will mit der Anklage zusammenarbeiten.

Das gab sein Anwalt, Reid Weingarten, am Mittwoch nach einem Anhörungstermin vor dem zuständigen Gericht in Houston (Texas) bekannt. "Causey wird vor Gericht die volle Wahrheit sagen", versicherte der Anwalt. Der Ex- Buchhalter bekannte sich der Verwicklung in betrügerische Enron-Geschäfte für schuldig und hofft nun laut dem Nachrichtensender CNN auf eine Gefängnisstrafe von maximal sieben Jahren.

Die Staatsanwaltschaft im Enron-Prozeß wird nun mit Causey einen Kronzeugen gegen die Hauptangeklagten, die ehemaligen Chefs Kenneth Lay und Jeffrey Skilling, haben. Mit der jüngsten Entwicklung wird eine Verschiebung des für Mitte Januar geplanten Prozesses um Monate wahrscheinlich, weil nun die Anwälte von Lay und Skilling eine neue Verteidigungsstrategie ausarbeiten müssten.

Enron war im Dezember 2001 in einem umfangreichen Betrugsskandal untergegangen. Leitende Angestellte hatten nach der Anklage Millionenverpflichtungen in dubiosen Partnerschaften versteckt, um Investoren vorzugaukeln, das Unternehmen sei finanziell gesund. Mehrere bereicherten sich persönlich an diesen Geldgeschäften Hunderttausende Anleger verloren Milliardenbeträge, Angestellte ihre Arbeitsplätze und Pensionsansprüche.

Quelle: ntv.de

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