Ratgeber

Probleme mit Scheibenbremsen Fahrrad-Hersteller rufen Bauteil zurück

Seit Jahren baut ein Zulieferer aus China Schnellspanner für verschiedene Fahrradmarken. Meist funktionieren sie einwandfrei. Doch bei Rädern mit Scheibenbremsen gibt es Ärger.

Der Schnellspanner sollte während der Fahrt ohnehin fest geschlossen sein.

Der Schnellspanner sollte während der Fahrt ohnehin fest geschlossen sein.

(Foto: imago stock&people)

Vor einigen Jahren waren Scheibenbremsen allenfalls für ambitionierte Mountainbiker interessant. Inzwischen sind auch viele Alltagsradler mit der felgenschonenden Technik unterwegs. Nun rufen viele Hersteller aus den USA ein Bauteil zurück: Ein fehlerhafter Schnellspanner, der seit dem Jahr 2000 massenhaft verbaut wurde, kann bei falscher Anwendung zu Stürzen führen.

Den Anfang machte Trek im Mai 2015. Damals war aufgefallen, dass sich der Hebel des Vorderrad-Schnellspanners weiter öffnen lässt als er sollte. Die Folge: Wird der Hebel nicht richtig geschlossen und lockert sich beispielsweise während der Fahrt, kann er sich in der Bremsscheibe verfangen. Ein Sturz wäre dann sehr wahrscheinlich. Trek hatte damals seine registrierten Kunden informiert und sie aufgefordert, die gefährlichen Schnellspanner austauschen zu lassen.

17 Firmen warnen

Der offene Schnellspanner sollte eigentlich nicht mit der Scheibenbremse in Kontakt kommen.

Der offene Schnellspanner sollte eigentlich nicht mit der Scheibenbremse in Kontakt kommen.

(Foto: Bicycle Product Suppliers Association)

Schon damals war allerdings klar, dass nicht nur Trek in seinen Großserien das fragliche Fabrikat aus China verwendet hat. Inzwischen warnen 17 Hersteller aus den USA vor der Verwendung des betreffenden Schnellspanners bei Rädern mit Scheibenbremsen. Darunter sind der Branchenriese Specialized und bekannte Marken wie Cannondale, Giant und Felt. Sie verbauen die Scheibenbremsen vor allem in ihren Sporträdern. Sie alle sind Mitglieder der Bicycle Product Suppliers Association, die gemeinsam mit der US-Behörde für Produktsicherheit den Rückruf gestartet hat.

Der Rückruf gilt außerdem für Räder der auch in Deutschland populären Marken Diamondback, Fuji, GT und Ridley. Breezer, SE Bikes und Norco findet man hierzulande nur bei einzelnen Fachhändlern oder Versendern. Access, Civia, Jamis und Haro produzieren vor allem für den US-Markt.

Um festzustellen, ob das eigene Rad betroffen ist, dreht man den Schnellspanner des Vorderrads lose. Den geöffneten Hebel drückt man dann in Richtung Bremsscheibe. Ist der Abstand schmaler als sechs Millimeter, ist das ein Sicherheitsrisiko. Am einfachsten prüft man das mit einem Bleistift, er sollte zwischen Hebel und Scheibe passen. Ist der Abstand zu schmal, kann man den Schnellspanner problemlos beim Fachhändler auswechseln lassen. Specialized informiert seine Kunden per Brief oder E-Mail über den Rückruf, andere Hersteller belassen es beim Hinweis auf ihrer Webseite.

Wer sicher ist, den Schnellspanner richtig montiert zu haben, kann mit dem Rad aber auch erstmal problemlos weiterfahren. Gefahr besteht ausschließlich dann, wenn der Schnellspanner lose ist – und so sollte man schließlich ohnehin nicht fahren.

Anmerkung: Ursprünglich hieß es, auch die Marke Raleigh sei in Deutschland betroffen. Dies ist nicht richtig.

Quelle: ntv.de, ino

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen