Ratgeber

Private Krankenversicherung Der Beitragsschock droht

Zehn der 46 privaten Krankenversicherer haben einem Medienbericht zufolge Probleme, Rückstellungen für ältere Patienten im bisherigen Umfang zu bilden. Dadurch könnte es teurer für alle Privatversicherten werden.

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(Foto: dpa)

In der gesetzlichen Krankenversicherung werden die Beiträge erhöht – von 14,9 auf 15,5 Prozent. Das entspricht einer Steigerung um vier Prozent und ist beschlossene Sache. Privatpatienten könnten sich über so eine noch moderate Beitragserhöhung glücklich schätzen. Auf sie kommen aber offensichtlich ganz andere Erhöhungen zu.

Einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD) zufolge müssen PKV-Versicherte mit Prämienerhöhungen von mindestens sechs bis acht Prozent rechnen. Diese Erhöhung müssten allein schon wegen der niedrigen Marktzinsen vorgenommen werden, heißt es in dem Bericht.

Bislang garantieren alle Krankenversicherer ihren Kunden bei der Verzinsung von Rückstellungen einen Zinssatz in Höhe von 3,5 Prozent. An diesem staatlich festgelegten Höchstzinssatz hat sich seit 50 Jahren nichts verändert. Die Rückstellungen werden gebildet, um den Versicherungsschutz auch für ältere Kunden bezahlbar zu machen.

Probleme mit dem Höchstzinssatz

Wegen des momentan niedrigen Zinsniveaus haben laut FTD mindestens zehn der 46 deutschen Krankenversicherer große Schwierigkeiten, den Zinssatz in Höhe von 3,5 Prozent zu halten und fordern daher eine Absenkung. Natürlich könnten auch nur die zehn Versicherer ihre Verzinsung herunterfahren. Dies würde aber zwangsläufig bei diesen Anbietern zu höheren Beiträgen führen, die nicht mehr konkurrenzfähig sind.

Außerdem führt das niedrige Zinsniveau wahrscheinlich indirekt dazu, dass ältere Versicherte höhere Beiträge zahlen müssen. Im vergangenen Jahr haben die Krankenversicherer im Schnitt noch einen Zinssatz in Höhe von 4,2 Prozent erwirtschaftet. 90 Prozent der Erträge, die sie oberhalb des Höchstsatzes von 3,5 Prozent erwirtschaften, müssen zur Kostensenkung für ältere Versicherte eingesetzt werden. Da der Zinsertrag fällt, könnte dies von Beitragssteigerungen für ältere Versicherte verbunden sein.

Doch damit sind die Beitragserhöhungsprognosen noch nicht ausgereizt. Hinzu kommen noch die normalen Beitragsanpassungen, die wegen der höheren Kosten im Gesundheitswesen entstehen.

Vergleich - Private Krankenversicherungen

Quelle: ntv.de, akl

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