Weil China seltene Erden verknappt Energiesparlampen werden teurer
31.08.2011, 13:07 UhrOsram macht den Anfang, aber in den nächsten Monaten dürften auch die übrigen Leuchtenhersteller folgen und Energiesparlampen deutlich teurer machen. Nicht aus bloßer Gier, sondern weil wichtige Rohstoffe knapp werden.
Pünktlich zum EU-weiten Verkaufsverbot von 60-Watt-Glühlampen ab dem 1. September werden Energiesparlampen deutlich teurer. Die Siemens-Tochter Osram habe die Preise für Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen im Schnitt um 20 bis 25 Prozent angehoben, meldet die "Financial Times Deutschland". Der niederländische Weltmarktführer Philips zieht demnach am 1. Oktober nach und auch kleinere Hersteller dürften folgen.
Osram-Vorstand Martin Goetzeler begründet die "außerordentliche Preiserhöhung" mit dem Preisanstieg für seltene Erden. Die zunehmende globale Knappheit dieser Materialien habe zu einer Kostenexplosion geführt, zitiert die "FTD" aus einem Brief, mit dem das Unternehmen Kunden bereits Mitte Juli auf die Preissteigerungen vorbereitet hatte. Der Großhandel habe sich danach noch zu günstigen Preisen eingedeckt. Je nachdem, welche Rohstoffe für die einzelnen Produkte eingesetzt würden, könnten die Preise auch noch deutlich mehr steigen, heißt es in der Zeitung.
Bei der Herstellung von Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen werden die seltenen Metalle Europium, Terbium und Yttrium eingesetzt. Derzeit liefert China mehr als 95 Prozent der seltenen Erden für den Weltmarkt. Die Volksrepublik hat die Ausfuhr seltener Erden zuletzt aber eingeschränkt und mehrere Minen unter staatliche Kontrolle gebracht. Die Preise für die begehrten Rohstoffe sind allein im vergangenen Jahr um 130 Prozent gestiegen. Westliche Industrieländer wie Deutschland, die USA und Japan werfen China vor, das Angebot künstlich zu verknappen.
Quelle: ntv.de, ino/AFP