Eher in Rente Frühe Planung ist das A und O
08.02.2011, 14:06 UhrDer Weg zur Arbeit entfällt, die Berufsunfähigkeitspolice kann man sich auch sparen. Die meisten Menschen werden im Alter also etwas weniger Geld zum Leben brauchen. Wer sich eher in den Ruhestand verabschieden will, sollte seine Bedürfnisse kennen.
Für jeden Monat, den die Rente vorgezogen wird, werden 0,3 Prozent abgezogen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Wer nicht bis 65 oder gar 67 durcharbeiten will, sollte frühzeitig entsprechende Schritte in die Wege leiten. Dabei kommt es darauf an, den späteren Finanzbedarf zu ermitteln und die mögliche Versorgungslücke schließen. Barbara Rück von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät, schon ab einem Alter von 50 Jahren mit der Planung zu beginnen: "Mit 60 Jahren kann es dafür schon zu spät sein."
Zunächst sollten sich Arbeitnehmer bei der Deutschen Rentenversicherung über die Bedingungen für den vorzeitigen Ruhestand informieren. Dabei muss etwa geklärt werden, wann der frühestmögliche Renteneintritt möglich ist und wie hoch die Abschläge ausfallen. Dann sollte der Einkommensbedarf im Rentenalter abgeschätzt werden. "Nicht immer braucht mal als Rentner weniger Geld", so Rück. Wer etwa viel Reisen will oder ein teures Hobby wieder aufnehmen möchte, muss dies berücksichtigen.
Entlastung und neue Kosten
An manchen Stellen wird die Belastung aber auch geringer: Ausgaben für die Fahrt zum Arbeitsplatz entfallen, genauso wie die monatlichen Beiträge für eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Andere Posten kämen aber hinzu, warnt Rück, beispielsweise Ausgaben für eine zusätzliche Pflegeversicherung. Die Einnahmen und die Ausgaben sollten dann gegenüber gestellt werden. "So kann man eine Versorgungslücke erkennen."
Wenn das Ausmaß der Lücke bekannt ist, lässt sie sich durch gezielte Geldanlage schließen. "Je früher man damit beginnt, desto besser ist es", weiß Rück. Welche Anlageform der Einzelne wähle, hänge dabei von der persönlichen Risikobereitschaft ab. Je näher der Renteneintritt rücke, desto sicherer sollte das Geld aber angelegt sein. Gut geeignet seien beispielsweise staatlich geförderte Produkte wie etwa die Riester-Rente. "Solche Verträge können auch in höherem Alter noch sinnvoll sein." Die Entwicklung der Anlagen sollten bis zum gewünschten Renteneintritt immer gut beobachtet und möglicherweise angepasst werden, so Rück. Denn die Erträge seien wichtiger Teil des späteren Einkommens. "Daraus leitet sich ab, was ich später alles tun kann."
Quelle: ntv.de, dpa