Ratgeber

Unzulässige Kreditgebühren Mehr als 100.000 wollen Geld zurück

Zusätzlich zu den Zinsen eine Gebühr für den Kredit verlangen - das hat der Bundesgerichtshof den Banken im Mai untersagt. Zum Jahreswechsel überrollte die Institute nun eine Beschwerdewelle.

Die Banken haben bereits Hilfskräfte eingestellt, um die Beschwerdewelle zu bewältigen.

Die Banken haben bereits Hilfskräfte eingestellt, um die Beschwerdewelle zu bewältigen.

(Foto: imago/Westend61)

Zehntausende Kunden fordern von ihren Banken die Bearbeitungsgebühren für Verbraucherkredite zurück. Allein die privaten Banken schätzen, dass ihr Ombudsmann bis zum Jahreswechsel mehr als 100.000 Eingaben bekam. Auch bei Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken sind Tausende Fälle in der Schlichtung. Hinzu kommen die Fälle, in denen sich Kunden direkt mit ihrer Bank einigen konnten.

Die Spitzenverbände bestätigten entsprechende Informationen der "Stuttgarter Zeitung". Keine Angaben gab es dazu, um wieviel Geld es geht. 2013 nahmen Verbraucher der Auskunftei Schufa zufolge durchschnittlich knapp 8000 Euro auf, rund 7,7 Millionen neue Ratenkreditverträge wurden geschlossen.

Ende Oktober hatte der Bundesgerichtshof entschieden, dass Kunden auch nach Jahren noch unzulässige Gebühren zurückfordern können (Az.: XI ZR 348/13 und 17/14). Bereits zuvor hatte sich Karlsruhe mit der bis dahin höchst umstrittenen Frage der Kreditgebühren beschäftigt und zugunsten von Bankkunden entschieden. Nach dem jüngsten Spruch des 11. Zivilsenats gelten die Rückforderungsansprüche für Extrazahlungen, die zwischen 2004 und 2011 bei der Aufnahme von Krediten geleistet worden waren.

Allerdings musste man speziell bei 2004 geschlossenen Verträgen genau auf das Abschlussdatum schauen. Denn hier lief die zehnjährige Höchstfrist Ende 2014 ab. Alle andere Betroffenen mussten ihre Ansprüche bis zum 31. Dezember 2014 geltend machen. Das hätten deshalb viele Betroffene getan. Allein am 29. Dezember seien 30.000 Eingaben gezählt worden. Die Banken haben bereits Hilfskräfte eingestellt, um die Beschwerdewelle zu bewältigen. Das werde aber Zeit in Anspruch nehmen, hieß es.

Beim Bundesverband der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken waren es bis zum Jahresende 9000 Eingaben. Die gleiche Zahl zählte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband, der die Beschwerden über Sparkassen aus zehn Bundesländern sammelt. In sechs Ländern sind regionale Schlichtungsstellen für die Sparkassen zuständig.

Quelle: ntv.de, awi/dpa

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