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Gehaltsatlas veröffentlicht München ist Hauptstadt der Besserverdiener

München lockt mit guten Gehältern. Die Lebenshaltungskosten sind allerdings auch sehr hoch.

München lockt mit guten Gehältern. Die Lebenshaltungskosten sind allerdings auch sehr hoch.

(Foto: imago stock&people)

Die Bezahlung ist nicht nur eine Frage der Berufswahl und der Fähigkeiten. Auch der Standort ist ein entscheidender Faktor. Zwischen den einzelnen Bundesländern klaffen Gehaltslücken von weit über 30 Prozent.

Die besten Aussichten auf ein gutes Gehalt haben Männer in Baden-Württemberg, die bei einem großen Unternehmen angestellt sind. Im Osten Deutschlands verdienen die Menschen auch 25 Jahre nach der Wende deutlich weniger als in den alten Bundesländern. Diese und weitere Ergebnisse hat das Vergleichsportal Gehalt.de für seinen "Gehaltsatlas 2015"  zu Tage gefördert. Knapp 450.000 Arbeitsverhältnisse von Fach- und Führungskräften wurden dafür ausgewertet und nach Bundesland, Hauptstadt, Postleitzahlen, Geschlecht, Firmengröße, Wirtschaftssektor, Führungsverantwortung und Berufseinstiegsgehalt je Bundesland differenziert.

Unterschiede über 40 Prozent: Der Vergleich der Landeshauptstädte.

Unterschiede über 40 Prozent: Der Vergleich der Landeshauptstädte.

(Foto: Gehalt.de)

Die ganze Breite des Gehaltsspektrums offenbart sich beim Blick auf die jeweiligen Landeshauptstädte. An der Spitze der Tabelle steht München – Heimat von immerhin fünf Dax 30-Konzernen -, dicht gefolgt von Stuttgart. In den beiden südlichen Metropolen liegen die Gehälter rund 20 Prozent über dem Durchschnitt und etwa 45 Prozent über dem, was beim Schlusslicht Schwerin zu erwarten ist. In Magdeburg sieht es nicht viel besser aus. Auch Erfurt, Potsdam und Dresden  kommen nur knapp über die 80 Prozent hinaus. Unter den ostdeutschen Landeshauptstädten nimmt Berlin eine Sonderstellung ein. Der Stadtstaat kommt mit rund 93 Prozent dem Mittelwert noch am nächsten.        

Hamburg ist Leuchtturm im Norden

Beschränkt sich der Blick nicht nur auf die Landeshauptstädte, sind die Unterschiede zwar nicht mehr ganz so  gravierend, aber weiterhin deutlich. Auch hier ist der Südwesten klar im Vorteil, in Baden-Württemberg liegen die Gehälter gut acht Prozent über dem Durchschnitt, in Hessen sind es sieben Prozent. Einziger nördlicher Ausreißer ist Hamburg auf Platz drei, dahinter folgt Bayern. Die strukturschwachen Regionen des Freistaats verhindern einen noch besseren Platz. Die Gehälter in Bremen entsprechen ziemlich genau dem Mittelwert, die in Nordrhein-Westfalen rangieren ganz knapp darüber, in Rheinland-Pfalz und im Saarland etwas darunter. Berlin liegt etwa gleichauf mit Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Die übrigen ostdeutschen Bundesländer hinken dem Bundesdurchschnitt allesamt um mehr als 20 Prozent hinterher.  

Bundesländer: Bayern nur auf Platz vier.

Bundesländer: Bayern nur auf Platz vier.

(Foto: Gehalt.de)

Für Berufseinsteiger sind erwartungsgemäß Baden-Württemberg, Bayern und Hessen erste Wahl, wenn es um das Einstiegsgehalt geht. Überraschenderweise landet Hamburg hier nur im Mittelfeld. Artur Jagiello von Gehalt.de erklärt das mit der  Anziehungskraft der Metropolen: "Durch die Beliebtheit von Großstädten müssen die dort ansässigen Unternehmen nicht ganz so stark mit dem Gehalt locken, wie es im ländlichen Bereich der Fall ist". Zwar ziehe es Berufseinsteiger auch nach Stuttgart, München oder Frankfurt, doch in Baden-Württemberg, München oder Hessen gebe es eben auch viele ländliche Regionen, die junge Akademiker mithilfe eines höheren Gehalts locken müssten. Das ziehe den Schnitt nach oben. 

Frauen verdienen weniger 

Neben der regionalen Verteilung haben sich die Autoren der Studie auch mit den Gehaltsdifferenzen zwischen den Geschlechtern befasst, wenn auch nicht branchenspezifisch. Dabei bestätigt die Analyse Altbekanntes: Frauen verdienen nach wie vor weniger als Männer. Die größten Entgeltlücken tun sich im wohlsituierten Baden-Württemberg auf, wo Arbeitnehmerinnen im Schnitt 37 Prozent weniger Gehalt überwiesen bekommen als ihre männlichen Kollegen. Trotzdem gehören sie zu den Gutverdienerinnen der Republik. Nur in Hessen und Hamburg werden Frauen besser bezahlt als hier. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Gehaltslücke zwischen den Geschlechtern mit rund 17 Prozent am kleinsten. Hier werden jedoch auch insgesamt die geringsten Löhne gezahlt.

Quelle: ntv.de, ino

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