Lieber Elektroschock als nichts tun Alleinsein empfinden viele als unangenehm
03.07.2014, 21:25 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Einfach mal nichts tun und den eigenen Gedanken nachhängen. Das, was sich so schön anhört, empfinden viele Menschen als unangenehm. Eine Reihe an Experimenten zeigt, dass Menschen sogar zu extremen Mitteln greifen, nur um beschäftigt zu sein.
Die meisten Menschen sind nicht gern mit ihren Gedanken allein. In einer Reihe von Experimenten zeigen US-Forscher, dass viele Personen das "Alleinsein mit sich" als unangenehm empfinden. Einige verabreichten sich sogar lieber Elektroschocks, als ohne weitere Beschäftigung ihren Gedanken nachzuhängen, berichten die Wissenschaftler im Magazin "Science".
Die Forscher um Timothy Wilson von der University of Virginia in Charlottesville baten zunächst eine Gruppe von College-Studenten, 6 bis 15 Minuten in einem schmucklosen Raum ihren Gedanken nachzuhängen. Anschließend fragten sie die Studenten, wie sie das Alleinsein empfunden hatten. Die meisten fanden es schwierig, sich zu konzentrieren. Die Hälfte sagte, sie habe die Erfahrung nicht genossen.
Die Wissenschaftler gaben in einem weiteren Versuch einigen Versuchspersonen die Möglichkeit, sich einen leichten Elektroschock zu verabreichen, wenn ihnen das Nichtstun zu viel wurde. Während der 15-minütigen Denkzeit entschieden sich 12 von 18 Männern und sechs von 24 Frauen, sich selbst zu schocken. Sie widmeten sich also lieber einer unangenehmen Aktivität als gar keiner, schreiben die Forscher.
Quelle: ntv.de, hla/dpa