HUS-Patienten sollen zur NachsorgeArzt warnt vor Spätschäden
Schwer erkrankte EHEC-Patienten müssen vorsichtig sein. Auch nach Abklingen ihrer Beschwerden sollten sie regelmäßig einen Arzt aufsuchen. Manche langfristigen Schäden lassen sich erst dann erkennen.
Schwer erkrankte EHEC-Patienten sollten auch nach dem Abklingen ihrer akuten Beschwerden mindestens ein Jahr lang regelmäßig zur Nachsorge gehen. Manche mögliche Schäden ließen sich erst in der Langzeitbeobachtung feststellen, sagte der Nierenspezialist Rolf Stahl vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). "Das ist unsere Sorgfaltspflicht. Wir wollen niemandem Angst machen, aber wir gucken uns die Leute einfach an."
Die Nachsorge richtet sich ausschließlich an die HUS-Patienten - also diejenigen, die nach einer Infektion mit dem aggressiven Darmkeim EHEC an der schweren Verlaufsform hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) erkrankt waren. Das Syndrom kann zu Nieren- und Hirnschäden führen.
Längerfristig sollte unter anderem untersucht werden, ob es in den Nieren vernarbte Stellen gibt, erklärte Stahl. "Die Gefahr besteht, dass diese Patienten einen hohen Blutdruck entwickeln. Deshalb müssen wir sie langfristig nachbeobachten." Auch müsse überprüft werden, ob sich neurologische Auffälligkeiten vollständig zurückbilden - und ob es nach den blutigen Durchfällen bei einer EHEC-Infektion später vielleicht zu Problemen am Dickdarm komme.