Kraftstoff aus Schokolade Auf nach Timbuktu
23.11.2007, 13:24 UhrZwei britische Abenteurer haben sich auf den Weg nach Timbuktu gemacht - in einem Wagen, der mit Kraftstoff aus Schokolade betrieben wird. Die Umweltaktivisten Andy Pag (34) und John Grimshaw (39) wollen mit der mehr als 7000 Kilometer langen Tour auf die ihrer Ansicht nach großen Vorteile von Biodiesel aufmerksam machen. Der Weg führt sie über England, Frankreich, Spanien, Marokko und durch die Sahara, bis sie nach rund drei Wochen die Oasenstadt im westafrikanischen Staat Mali erreichen wollen. An Bord: 2000 Liter Biodiesel, hergestellt aus 4000 Kilo Schokoladenresten, beziehungsweise 80 000 Schokoriegeln.
Das vielfach als umwelt- und klimafreundlich geltende Biodiesel wird allerdings auch in Zweifel gezogen: Nach Ansicht des Chefberaters der Bundesregierung in Fragen des Klimawandels, Hans Joachim Schellnhuber, wird im Verkehrswesen eher dem Elektromotor die Zukunft gehören. Dagegen sei die Beimischung von Biodiesel zu normalem Sprit wenig effizient.
Pag hatte die Idee, den Trip Kohlendioxid-neutral zu gestalten und wandte sich an eine britische Firma, die umweltfreundlichen Kraftstoff aus erneuerbaren Ressourcen herstellt. Dieses Unternehmen hatte mit einem Schokoladehersteller vereinbart, aus Schokolade zweiter Wahl Biokraftstoff zu produzieren. "Timbuktu ist eine Stadt, die von der Wüste aufgefressen wird. Das ist die vorderste Front des Klimawandels", sagte Pag. "Wenn wir es mit Biodiesel bis dorthin schaffen, dann gibt es keinen Grund, warum die Leute damit nicht zur Schule oder zur Arbeit fahren können."
Falls die beiden Abenteurer der Hunger packt, können sie jedoch nicht einfach am Tank lecken, denn Schokoladen-Diesel riecht und schmeckt nicht nach der süßen Sünde: Stattdessen wird die Kakaobutter mit Methanol und Natronlauge gemischt, bevor sie zu Treibstoff wird.
Quelle: ntv.de