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Drohne sammelt Wetterdaten am Südpolarmeer Forscher starten Extremexpedition

Der Forschungseisbrecher "Polarstern" startet zu einer neuen Expedition ins ewige Eis. (Archivbild)

Der Forschungseisbrecher "Polarstern" startet zu einer neuen Expedition ins ewige Eis. (Archivbild)

(Foto: picture alliance / dpa)

Diese Reise in den Süden ist kein Sommerurlaub: Eine Gruppe Forscher aus Bremerhaven startet mit dem Forschungsschiff Polarstern eine zweimonatige Expedition in den antarktischen Winter. An Bord haben sie auch eine neue Wetter-Drohne.

Mit einer neuen Wetter-Drohne an Bord ist das Forschungsschiff Polarstern von Südafrika aus zu einer Expedition ins Südpolarmeer gestartet. 49 Wissenschaftler aus zwölf Ländern werden dabei zwei Monate lang das Meereis, die Atmosphäre und den Ozean erforschen. Sie wollen unter anderem herausfinden, warum die Ausbreitung des antarktischen Meereises leicht zunimmt, während die Meereisbedeckung in der Arktis stetig zurückgeht, teilte das Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung mit.

Ein zehnköpfiges Team aus Ingenieuren, Informatikern und Elektronikern hatte die Wetterdrohne gebaut. Sie soll in zwei bis drei Metern über der Wasseroberfläche schweben und Daten über Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck sammeln. Bisher war das technisch nur in 50 Metern Höhe möglich. Doch Meteorologen haben festgestellt, dass gerade die Daten aus der darunter liegenden Luftschicht besonders wichtig zur Erforschung des Weltklimas sind. "Genau in dieser Luftschicht wird die globale Mitteltemperatur gemessen - der entscheidende Wert zur Erforschung der Klimaentwicklung", sagte Forscher Anders Levermann.

Weddelmeer ist Ziel

Der Forschungseisbrecher "Polarstern" ist weltweit eines der wenigen Schiffe, die den antarktischen Ozean im Winter befahren können. Das Weddellmeer als Zielgebiet der Expedition ist um diese Jahreszeit von Meereis bedeckt, Temperaturen um minus 30 Grad Celsius und die Polarnacht mit nur wenigen Stunden Dämmerlicht erwarten die Expeditionsteilnehmer, so das Helmholtz-Zentrum.

Diese besonderen Verhältnisse bedingen, dass viele physikalische, chemische und biologische Prozesse im antarktischen Winter unzureichend erforscht sind. Die Antarktis nimmt im System Erde eine Schlüsselrolle ein: Hier wird das sogenannte Tiefenwasser gebildet, das die globalen Meeresströmungen antreibt

Quelle: ntv.de, dpa

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