Immer mehr Pflegebedürftige Jeder dritte Deutsche wird dement
30.11.2010, 12:52 Uhr
Pflege wird in Zukunft immer kostspieliger.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Prognosen sind düster. In Zukunft wird es in Deutschland immer mehr Pflegebedürftige geben. Dadurch werden sich auch die Kosten für die Pflege enorm erhöhen. Vor allem die Zahl altersverwirrter Menschen wird stark steigen. Das ist das Ergebnis des "Pflegereport 2010" der Krankenkasse Barmer GEK.
Mehr als jeder dritte Bundesbürger wird im Laufe seines Lebens dement und braucht Pflege. Die künftig stark wachsende Zahl der Altersverwirrten bringt voraussichtlich deutlich steigende Pflegekosten. Das geht aus dem in Berlin veröffentlichten Pflegereport 2010 der Krankenkasse Barmer GEK hervor.
Sogar fast jede zweite Frau muss derzeit damit rechnen, altersverwirrt zu werden. Die Zahl von derzeit 1,2 Millionen Demenzkranken werde sich bis 2060 mit dann 2,5 Millionen mehr als verdoppeln, prognostizieren die Studienautoren der Bremer Universität. Die Zahl der Pflegebedürftigen ist von zwei Millionen auf zuletzt 2,3 Millionen gestiegen.
Keine Lösung für die Zukunft
Der Vorstandsvize der Barmer GEK, Rolf-Ulrich Schlenker, zeigte sich alarmiert. Demenzpatienten müssten länger und intensiver gepflegt werden. Gebraucht werde eine tragfähige Lösung. Skeptisch zeigte er sich zu dem Reformplan der Koalition fürs kommende Jahr, mit neuen Beiträgen längerfristig eine Kapitalsäule aufzubauen.
In Brandenburg war der Anteil der Pflegebedürftigen bei den Menschen über 75 zuletzt mit rund 32 Prozent am höchsten - in Baden- Württemberg mit 22 Prozent am niedrigsten. Hohen Pflegebedarf gibt es in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern (30 Prozent) und Niedersachsen (28). Rheinland-Pfalz und das Saarland zählen mit 24 Prozent zu den Ländern mit dem geringsten Pflegebedarf. Der Report stützt sich unter anderem auf eine repräsentative Auswertung der Daten von 8,6 Millionen Versicherten.
Quelle: ntv.de, dpa